Internet-Manifest im Wiki weiter bearbeiten

Da es den vielfältigen Wunsch gab, das „Internet-Manifest: Wie Journalismus heute funktioniert. 17 Behauptungen.“ kollaborativ weiter zu entwickeln, hab ich es mal in das kaum genutzte Netzpolitik-Wiki gepackt. Dort kann jeder mitarbeiten. Bin gespannt, ob es funktioniert und was besseres bei rauskommt.

Update: Ich hab das Wiki mal zum schreiben gesperrt, nachdem einige wenige immer wieder am randalieren waren.

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67 Ergänzungen

  1. Nun, natürlich klappt das nicht mit dem Wiki. Denn das „Internet-Manifest“ ist nicht umsonst recht kontrovers.

    Ich finde es geradezu anmaßend. Das ist kein Manifest, das sich auf das gesamte Internet bezieht, sondern ein paar hingefurzte Gedankengänge einiger Blogger, die sich gerne ins Rampenlicht stellen möchten und sich als „bessere Journalisten“ sehen.

    Das mittlerweile schon einige Male ins Wiki gestellte Dokument, „A Declaration of the Independence of Cyberspace“, ist tatsächlich das bessere Internet-Manifest.

  2. Ha, die Internetgemeinde ist echt am Popo… Dann lieber solche Penner vom BKA überwachen lassen, als so einen Mist erleben zu müssen…

  3. Bringt das Wiki dazu die echten IP-Adressen in der History anzuzeigen, dann gibts ne Chance dass sich das normalisiert.

  4. „Declaration of the Independence of Cyberspace“

    Alles andere könnt ihr euch in die Haare schmieren. Langsam geht mir diese Selbstüberschätzung einiger Blogger gegen den Strich. (Netzpolitik und ein paar andere gehören nicht dazu, es sind aber wenige die Realitätssinn haben)

  5. Nee…das war nicht gut. Während dessen die etablierten Parteien in den klassischen Medien sparsam aber effektiv (so scheint es mir) die letzte Runde vor den Wahlen einläuten (selbst UVL lässt die Kipo-Sache weg und wird von Malte (und mir) dafür geliebt, faselt Ihr von großtrabenden Ideen die keinen Effekt haben. So schiebt man sich ins akademische Abseits. Nehmt gefälligst Stellung zum Wahlkampf, schiebt und drückt weiter; lasst Euch nicht von ZDF-Beratungs-Gedöngsdingern einkaufen, sondern seid „Markierungspunkte“, an denen man sich orientieren kann. Ihr verwässert gerade…

  6. Ich mach es kurz, Textwände ermüden sicher nicht nur mich. Vielleicht kann man ausführlicher woanders diskutieren. Nun also:

    Mir geht’s ums Abschweifen…

    weißt Du, Markus, in den letzten Monaten hatte ich den Eindruck, dass sich die „Blogosphäre“ darauf konzentriert hat, den etablierten Parteien „die Augen“ für die Belange „von uns“, bzw. der künftigen Generationen zu öffnen.

    Gebündelt wurden die vielen Blogs und Meinungen über Dich, bzw. Euch. Und gerade jetzt, während eine Merkel im TV Stimmen fängt und „der Wahlkampf losgeht“, und sich die Etablierten bisher ängstlich gefragt haben, was sie „mit uns“ anfangen, wie sie uns „einfangen“ sollen, wie „wir“ es sogar in die Printmedien und ins TV geschafft haben, verlierst Du/Ihr hier den Fokus aufs Wesentliche.

    Gerade jetzt, wo „unsere Stimme“ aufrecht erhalten werden muss, um nicht im Wahlgeplänkel der „Alten“ unterzugehen! Darum geht´s mir!

    Du/Ihr habt gerade jetzt so einen großen Einfluss, und gerade jetzt kommt die Manifest-Kiste und die bisher „gemeinsam erscheinende“ Szene zerfasert sich, bleibt nicht bei der Sache.

    Und wenn jetzt Dein – berechtigtes – Gegenargument käme „ja, aber genau darum soll es doch mit dem „offenen“ Manifest gehen, so würde ich antworten: „warum denn? Ist doch gar nicht nötig! Wir haben doch schon „eine Stimme“, wir werden doch schon „wahrgenommen“, die Inhalte des Manifests ergeben sich (und zwar viel besser) doch schon aus den Inhalten, die sich bis in die Medien, ja bis in ganz neue Parteien verbreitet haben.

    Und gerade weil _jeder_ mit seinem Blog eine eigene Stimme hat, die „gehört“ wird (z.B. über Vervielfältiger wie Euch), haben wir „eine Stimme“ und sind „eine Größe“ die auch erkannt und beachtet wird.

    Vielleicht ist meine Rüge an Dich auch falsch adressiert. Aber so habe ich vielleicht mehr Einfluss, als mich über die andern zu beschweren, die – auch völlig zu Recht – diese Manifest-Idee kritisieren.

    Vielleicht sollte ich hier die andern Blogger anklagen, die sich echauffieren, weil Ihr „Berliner Alphas“ seid, Sascha Lobo korrumpiert ist, der Eine dem andern seinen Erfolg nicht gönnt, oder so einen Quatsch, ich will darauf aufmerksam machen, dass „wir“ gerade jetzt die Stimme zusammenhalten müssen.

    Mindestens bis nach den Wahlen! Wenn die Piraten einen größeren Einfluss aufs Ergebnis haben sollten, dann werden sich erst recht alle „Alten“ fragen, wer sind „Die“ eigentlich (also „Wir“). _Dann_ (und nur dann) haben wir nachweisbar eine Position erreicht, die unseren Zielen (mehr Demokratie, usw.) über den parlamentarischen Weg realisieren kann.

    Lasst uns – verdammt noch mal – wenigstens jetzt – zusammenhalten. Hört auf Euch/uns gegenseitig zu schwächen und uns „für die“ lächerlich zu machen. Gebt „denen“ nicht den ernüchternden Einblick „denen geht es auch nur ums Geld“.

    PS: die Fummeleien mit dem manipulierten Wiki ist vielleicht witzig, vielleicht superdoof aber gerade jetzt ein ganz schlechter Zeitpunkt. Und wenn Eure Motivation Dinge zu schreiben und zu offenbaren zu sehr mit dem Zwang damit Geld zu verdienen zusammenhängt, dann lasst es besser bleiben, denn dann korrumpiert Ihr die Idee und die Kraft die hinter diesem Weg in die Öffentlichkeit treten zu können steckt.

  7. In der Tat stellt sich die Frage, weshalb die Berliner Blogger der Ansicht sind, irgendjemand vertreten zu können. Da ich netzpolitik.org mag dieses mal ausgenommen, aber an die anderen: was bitte habt *ihr* getan? Eure Ergüsse mögen zwar von ein paar Leuten gelesen werden, aber neben beispielsweise Leuten, die mit Linux die Infrastruktur des Netzes entwickeln, ist es nichts als heiße Luft. Ihr seid f*cking blogger, ganz sicher keine neue Elite. Sich obendrein mit Leuten wie Lobo zu schmücken – #fail.

  8. Sich über Zensursula beschweren wenn sie Regeln fürs Internet haben will und Ihr dann aufzeigt das es das schon lange gibt (Netiquette), aber dann selber ein “Internet-Manifest” aufstellen was es auch schon seit Ewigkeiten gibt.

    So ein Quatsch erlebt man nur selten. Deswegen denke ich ist das nur ein Versuch aus egoistischen Gründen eure Namen in der Presse zu bekommen.

    Ich dachte nur die Politiker drehen im Moment ab, aber ihre Möchtegern „Promi-Blogger“ ja genauso..

  9. DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE

    Ein riesiges THX, dafür das du das Internet-Manifest ins Wiki getan hast!!! Hab mich ganz doll drüber gefreut!!! Nochmal ein riesiges THX!!!

    DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE

  10. Inhaltlich bin ich von dem Text nicht wirklich überzeugt, aber als Diskussionsgrundlage taugt er allemal. Damit das Thema auch offline anständig diskutiert werden kann, braucht es eben solche Aufmacher.

    ich schreib jetzt ne entgegnung für die taz.

    Genau da soll’s ja auch hin.

  11. Achja der Sascha der Werbung für einen Provider macht der die Sperren seit den ersten Diskussionen unterstützt ist auf einmal jemand der für „uns“ spricht ? Ach bitte das ist doch billigster publicity stunt der hoffentlich gehörig nach hinten los geht.
    AlphaBlogger das ich nicht lache…

  12. Das Wiki beweist, dass es auch im Internet immer Idioten gibt und geben wird, die am Strand langgehen und aus Spaß Sandburgen zertreten. Mit der Konsequenz, dass man letztendlich eine Glasglocke drüberstülpen muss, die aber eben auch verhindert, dass konstruktive Weiterentwicklung ungehindert stattfinden kann.

    Wie passen die denn zum Freiheitsgedanken in diesem „Manifest“?

  13. @Wiki-Zerstörer!

    Ha, ha, ha!

    Ihr haltet Euch wohl für unglaublich witzig, nur weil Ihr Euch hier hinter Eurer vermeintlichen Anonymität verstecken könnt. Ob das wirklich so ist wird der Staatsanwalt feststellen dann wird´s für einige hier ganz ganz eng!

    Habt Ihr spaßsüchtigen Trottel Euch überhautp mal informiert?

    Mit dem Manifest soll nicht das Internet verboten werden, es soll unser aller Zusammenleben im Netz fördern! Auch das mit euch Trollen!

  14. @28: Um bei dem Beispiel zu bleiben: Ist ein abweichendes Sandburgen-Idealbild ein Grund, andere Sandburgen zu zertreten?

    Was ist ein Kommerz-Blogger? Jemand der sich für Werbezwecke einspannen lässt? Der Journalisten Interviews gibt? Der medienübergreifend Aufmerksamkeit erzeugt? Der 100000 Visits verzeichnet? 10000? 500?
    Wenn von Kommerz gesprochen wird, wer sind dann die anderen? Der „Web-Untergrund“?

    Was sind denn „die ungeschriebenen Regeln, die unsere Gesellschaft besser ordnen als dies irgendeine Eurer Bestimmungen vermöchte“, von denen der Herr Barlow spricht? Und welche Ordnung meint er? Gibt es überhaupt eine?

    Fragen über Fragen…

  15. Hier geht es wohl ehr darum, dass sich keiner gerne ungefragt für die kommerziellen interessen anderer einspannen lässt.
    Hier geht es nicht um Sandburgen oder Schippe gegen Förmchen im Buddelkasten.
    Dieses inhaltsleere Pamphlet verdient es nicht Memorandum oder gar Manifest tituliert zu werden.

    Alles uninformierte Trolle und Trottel? Ich denke nicht. Solche pauschalen Vorwürfe sagen eigentlich immer mehr über den Absender als über die Adressaten.

    Vielleicht kann man ja wirklich noch vor Gericht etwas aufmerksamkeit erheischen. Ob man die aber in der gewünschten Form bekommt halte ich für äußerst fraglich.

  16. @Paule „Alles uninformierte Trolle und Trottel? Ich denke nicht.“

    Ich gebe dir zwar recht, das Pauschalisierungen pauschal keine gute Idee sind, allerdings finde ich es in diesem Fall sehr bezeichnend, dass fast alle Kritiken sich fast ausschließlich auf das Wer, statt das Was beziehen.

    In jedem der Quellen in denen ich von dem „Manifest“ gelesen habe stand ein Hinweis darauf das eine Diskussion und Änderungen erwüscht sind.

    Jeder der also inhaltliche Kritik hat kann sie also an geeigneter Stelle abgeben.

    Ich finde diese (Achtung Ironie:) „Menno die bösen beliebten Kinder (die ich eigentlich eh doof finde, aber mir hört ja keiner zu) haben mich (/meinen lieblings Blogger/den Hausmeister im Bundestag) aber nicht gefragt, bevor sie angefangen haben zu spielen.“ (Ironie aus) einstellung schon ziemlich nah am getrolle.

    Ich finde es ist doch gerade einer der hauptvorteile im Internet, das jeder eine initiative beginnen kann, ohne erst lange jeden der vielleicht was dazu zu sagen hat fragen zu müssen. Es kann ja jeder hinterher noch seinen Senf dazugeben.

    Und dann kann man am Ende selbst auchnoch entscheiden ob man mitzeichnen möchte, oder lieber nicht.

    Und zu allerletzt, ob irgendjemand damit Geld verdient ist völlig irrelevant.

  17. WikiSysop? Ich frag mich gerade, warum ich im Wiki gesperrt wurde. Eigentlich würde ich das ja lieber Dich fragen, aber ohne Kontaktmöglichkeit ist das schwer.

    1. @BonsaiBit: Da ich noch andere Dinge zu tun habe, als einen Troll-Zoo zu hüten, haben wir die Schreibrechte im Wiki anders gesetzt. Schade, dass durch den Vandalismus Einiger ein kollaboratives Arbeiten anderer im Moment nicht möglich zu sein scheint.

  18. Hallo Markus – wenn Ihr es mit „dem kollaborativ“ bearbeiten ernst machen wollt, versucht doch mal ein System aufzusetzen mit dem man die einzelnen Punkte diskutieren/kritisieren kann.

    Ein schönes Beispiel ist die GPL3-Diskussion vor einigen Jahren, aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten -> Mailingliste/Forum, etc.

    So wie es jetzt wirkt, mag ich es noch nicht unterschreiben, aber es kann ja noch werden!

  19. Jedwede netzpolitische Aussage, die von Sascha Lobo unterzeichnet wird, ist nunmehr nicht mehr glaubwürdig. Sippenhaft gilt hier noch etwas.

  20. Also ich finde dieses Manifest total langweilig und ehrlich gesagt blablabla. Fügt sich gut in den Großteil der aktuellen Diskussion ein – siehe Inetbib.

    Gerade Punkt 5. ist doch besonders dümmlich. Heute wie damals ändert sich nichts daran, dass man nur an jene Information kommt die man 1. haben möchte und 2. von irgendwem bereitgestellt wird…

    Auch Punkt 11. „Mehr ist mehr – es gibt kein Zuviel an Information.“ Meine Fresse, was für ein blabla. Klingt wie Versicherungswerbung… Mehr Information führt nicht immer zu mehr Freiheit, sondern „gute“ Information.

    Dieses Manifest bleibt quasi alles schuldig was es verspricht und das ist besonderes bitter, weil es fast alle wichtigen „Web 2.0 – Größen“ Deutschlands unterschrieben haben…

  21. Schade das ganze. Aber jetzt passt alles ganz gut zusammen.

    1) Die geringe Unterstützung für die Piraten.

    Klar! Man lässt sich doch nicht sein Geschäftsmodell kaputtmachen. Und dann noch von einer Partei.

    2) Das Netzwerk der (un)höflichen Paparazzi funktioniert immer noch.

    Die Paparazzi waren und sind die Proktologen der Altmedien.

    Was mache ich denn jetzt am WE in Berlin?
    Auf die Demo mag ich nicht mehr gehen. Das glaubt uns eh keiner mehr.

  22. Man sollte nur dann ein Manifest verfassen, wenn man wirklich etwas zu sagen hat. Dann, wenn jedes Wort stimmt – und es sollte so sein, dass bei den Lesern etwas hängen bleibt. Postmoderne und nur müde auf knallig getrimmte Beliebigkeitssoße genügt nicht, und auch dann nicht, wenn dahinter ein paar kluge Blogger stehen.

    Euer „Manifest“ ödet mich an, nicht nur, weil ich weiß, dass jeder einzelne Autor, der seinen/ihren Namen darunter gesetzt hat, etwas besseres verfassen könnte, sondern weil große Abschnitte in diesem „Manifest“ auf die sinnloseste Weise grob falsch sind.

    Sowas Schlampiges!

    P.S.
    Ihr und eure Seilschaft, die uns von Mal zu Mal mehr ermüdet, seid nicht unsere Klassensprecher.

    (bei allen Respekt gegenüber Markus, Stefan, Thomas und vielen anderen – aber das mit dem „Manifest“: Das war nichts.)

  23. Macht es ungeschehen und rettet eure Reputation. Fehler machen ist erlaubt, man sollte dazu stehen.

    Jeder von uns weiss wie heutzutage Medien und Journalismus funktionieren kann, wenn man will. Es Manifest zu nennen ist lächerlich selbstdarstellerisch. Und „Internet-“ hat im Namen nichts verloren, das Internet dass ihr kennt ist der „KlickiBuntiWeb2.0“ Teil des großen Ganzen. Und so eine große Gefahr seid ihr Alphablogger nicht grade für die Medienhäuser, solange solche und andere Schlampereien durchgehen. (Wieviele Falschmeldungen ich schon auf Blogs lesen musste, das schafft nichtmal Spiegel Online, und die können schon wenig)

    Lernt draus und macht weiter das was ihr könnt: Mit dem Web für das Web. Der etablierte Rest fällt mit der Zeit von ganz alleine den Änderungen und Wandlungen zum Opfer!

  24. Hey, Leute, worum gehts eigentlich? Das „Manifest“ kann ich in jedem Punkt nur unterschreiben. Dass die einzelnen Punkte noch ausformuliert oder ergänzt und das ganze etwas gestrafft werden kann, ändert erstmal nichts an der guten Idee, und genau dafür soll das Wiki ja auch sein. Die beabsichtigte Diskussion wurde losgetreten. Das seltsame Rumgemeckere einiger Kommentatoren gerade zu diesem Thema ist bestenfalls geeignet, die ganze Aktion zu diskreditieren – und damit dürfte die Intention hinter den Kommentaren, und die eigentliche Haltung zu den Punkten des „Manifests“ klar sein.

  25. Hallo,
    ich schaue mir die hiesigen Kommentare nun schon eine Weile an und stelle für mich einfach nur fest: In den Blogs gibt es auch keine anderen Menschen und keine andere Kommunikation als auf der ‚Straße‘. Himmel, was gibt es für Leute, die sich beleidigt fühlen, wenn sich ein paar Köpfe zusammen setzen und versuchen auszuformulieren, welchen Einfluß das ‚Internet‘ auf die Journalie hat und wie man damit Arbeiten sollte, es sehen sollte und wie es funktioniert. Der Name mag strittig sein, denn Manifest hat schon etwas sehr resolutes/absolutes und widerspricht im Kern der Idee dieses Dokument weiter zu bearbeiten und zu diskutieren. Ich halte es aber trotzdem für mehr als notwendig diesen Weg weiter zu beschreiten, denn die vielen Kommentare, die nur kritisieren, weil sich da wer erlaubt hat den Mund auf zu machen oder gar etwas nieder zu schreiben, um nicht nur unbedarften die Chancen, Risiken und Nebenwirkungen eines noch nicht mal im Ansatzweise erschlossenen Mediums vor Augen zu führen, zeigt doch nur wie dringend notwendig das Dokument und wie dringend notwendig die gesamte Diskussion ist. Klassensprecher? Ich sehe keine Klassensprecher und sie haben sich schon gar nicht diskreditiert. Ich sehe Leute, die Mut haben etwas anzustoßen, wo andere sich nicht aus der Deckung wagen, weil man sich angreifbar macht und nicht nur die Idee sondern auch sich selbst zur Diskussion stellt. Meine Hochachtung an alle die dazu den Mut aufbringen.

  26. Ich habe da noch nicht wirklich eine Meinung zu, aber kommt mir auf den ersten Blick sehr dürftig vor. Werde heute mal was dazu auf meinem Blog schreiben …

    ps: Und das Kollege Lobo mitmischt, macht es nicht gerade besser.

  27. nach durchlesen beider „manifeste“ muss ich sagen, die englische version klingt natürlich viel cooler, das deutsche eher etwas öde. ändert aber nichts am inhalt, den ich prinzipiell ganz gut finde. mich beflog zwar ein gedanke, dass ein bisschen weniger eigenbeweihräucherung nicht schlecht wäre, aber deshalb ist es eigentlich eine supersache, dass man mitarbeiten kann/soll.
    leider ist es, wie 46. schon bestens beschrieben hat, nicht möglich, dass „alle“ am gleichen strang ziehen, selbst, wenn sie im grunde zur „gleichen gemeinschaft“ gehören.schade, aber wohl unänderbar.

  28. Ohne auf die Altbekanntheit der Thesen, the incredible Lobofone, vernetzte Paparazzi, A-Blogger-Selbstbeweihräucherung oder den angeblich wahltaktisch falschen Zeitpunkt einzugehen:

    Ich bin gespannt, wie in einiger Zeit die finale Version des Manifests aussehen wird. Die generelle Kritik an einem \Internetgemeinden-Vertretungsanspruch der Unterzeichner\ und der Unausgegorenheit einzelner Aussagen kann ich nicht ganz nachvollziehen – Prinzip internetöffentlicher Publikationen ist ja gerade die anschließende, offene Prüfung und Diskussion, und angesichts der Reichweitenverteilung innerhalb der Blogosphäre ist die konzertierte Aktion der Unterzeichner wohl der beste Weg, eine übergreifende Öffentlichkeit zu schaffen und entsprechende Diskussion anzuregen – unabhängig von etwas Anfangstrubel in einem Wiki.

    Danke, Markus.

  29. Gestern hab ich ein Internet-Manifest erstellt. Das war nach ein paar Stunden schon schrott, weil irgendwie Kritik ins Manifest gekommen ist. Fand ich schon wunderlich, weil ich nur in Blognähe war. Kostete mich dann über 9000 Stunden Reperatur, weil Sascha Lobo dafür keine Garantie übernehmen wollte. Heute hab ich es zurückbekommen. Dann sofort der nächste Schaden: Das Manifest wird kaputtgeredet. Einfach so. Ohne Akzeptanz ist das Manifest aber weitgehend wertlos. Mal schauen, was Sascha Lobo dazu sagt und ob diesmal die Garantie wenigstens zieht. Ich ärgere mich nur, dass ich soviel Zeit in ein Internet-Manifest investiert habe, das innerhalb von Stunden zum zweiten Mal kaputtgeredet wird. Und ich mich jetzt wieder mit dem Sascha Lobo rumärgern darf. Nochmal bin ich nicht bereit, Zeit dafür zu investieren

  30. Ihr habt es versaut.

    Ihr nehmt nicht einmal den Text ernst, den ihr selbst verfasst habt. Von wegen: „Dialog“. Statt nach Moderatoren zu fragen (Freiwillige würden sich ziemlich locker finden lassen), sperrt ihr einfach die Diskussion im Wiki.

    Bei keinem Verlagshaus würdet ihr so ein Vorgehen dulden.

    Liebe „15 Autoren“: Nicht einmal eure eigenen Verbesserungsvorschläge bringt ihr ein – weder als Kommentar auf der Manifest-Seite, noch im Wiki (wo ihr ja alle ran könntet – im Gegensatz zum gewöhnlichen User). Tja, und auf der Domain „internet-manifest.de“ wütet derweil in eurem Namen eine ziemlich wüste Zensur.

    Es vergehen Tage und Tage – und ihr wartet einfach ab. Ihr beginnt mit einem Paukenschlag, und dann: Keine Stellungnahme. Kein Bock auf Diskussion. Kein Bock auf den Dialog.

    Das ist schon ganz schön manifest, my ass.

    1. @John Dean: Ein Verlagshaus hat Angestellte, die sich mit der Moderation beruflich und bezahlt beschäftigen. Ich kann und will sowas gerade nicht leisten, weil ich keine zeitlichen Ressourcen für sowas habe. Und ja, man könnte freiwillige Moderatoren finden, aber auch das will alles koordiniert sein. Insofern kann ich Deinen Vorwurf nur zurückweisen. Das Netzpolitik-Wiki zu nutzen war ein Versuch wert, es hat sich aber gezeigt, dass es aufgrund einiger mit destruktiver Energie ohne viel zusätzlichen Zeit-Aufwand nicht geht. Wie Du vielleicht mitbekommen hast, organisiere ich gerade eine große Demo mit. Das ist mir persönlich wichtiger und da stecke ich gerade lieber meine knappe Zeit rein.

  31. Und ja, man könnte freiwillige Moderatoren finden (…) insofern kann ich Deinen Vorwurf nur zurückweisen.

    Sorry, was genau soll denn (als Grund, den Vorwurf abzuweisen) an der „Koordination“ (zu deutsch: zwei oder drei einfache Nachfragen) so unermesslich aufwändig sein, sodass man schon auf den Versuch verzichtet?

    Markus, ich glaube dir im Moment nicht.

    Bedenke: Einerseits bietet man ein Wiki hochprominent und von hundertausenden (!) Zugriffen gelesen als Mitwirkungsmöglichkeit an, verbindet dass unmittelbar mit dem Inhalt des stolzen „Manifestes“, bei dem
    => Dialog
    eine ganz große Rolle spielt – tja, und…

    …andererseits lässt man nach den ersten (sehr hässlichen) Problemen das Wiki einfach liegen, sperrt es, und sorgt nicht einmal dafür, dass sich die 15 Autoren und andere eingeladene Autoren dort beteiligen (was ja wohl locker machbar gewesen wäre). Man fragt nicht nach potentiellen Moderatoren nach – die ihr in diesen Tagen ganz locker hättet haben können, mit dem – pardon – wirklich sehr müden Argument, das hätte eine irre aufwändige „Koordination“ notwendig gemacht.

    Keine Übersetzung in irgendeine Sprache erscheint euch unwichtig, sowas ist euch wichtig – aber die Mitwirkungsmöglichkeit anderer User:

    Dafür tut ihr nichts.

    Es gibt auch auf der Manifest-Seite keine inhaltliche Stellungnahmen. Schon gemerkt, Markus? Der Dialog wird von euch nicht wirklich gesucht.

    Man sieht, dass Ihr Vorwürfe, wie ich sie vorgebracht habe, ganz locker aus dem Handgelenk zurückweisen könnt.

    Wo bitteschön ist euer Hilferuf: „Hilfe! Wir brauchen Moderatoren!“. Sag mir, Markus, wo? Und wieviel Aufwand wäre das wohl gewesen, gemessen daran, dass euch „Dialog“ im neuen Internet-Zeitalter doch so unermesslich wichtig ist?

    Ihr habt es wirklich versaut, pardon.

    1. @John Dean: Wenn es so wenig aufwändig ist, kannst Du gerne das Wiki machen. Ich hab einige Stunden kostbare Zeit damit verschwendet, es auszuprobieren. Ich hab keine Zeit, ein abgehärtetes Wiki aufzusetzen und zu konfigurieren, Trolle zu hüten, mich die ganze Zeit blöd beleidigen zu lassen (Nein, damit bist jetzt nicht Du gemeint) und noch alles drum herum zu koordinieren (wie Nutzer freischalten, etc.). Wie schon geschrieben: Der Text steht unter CC-BY, ich habs versucht, das hat nicht geklappt und nun können gerne andere das machen.

      Ansonsten gerne nochmal: Ich organisiere gerade eine große Demo, hab noch Privatleben und mach das ganze hier mehr oder weniger ohne jegliche Bezahlung. Und Netzpolitik ist mir ehrlich gesagt wichtiger, als meine knappe Zeit im Moment in die Diskusison des Textes zu stecken.

  32. Ich verstehe auch nicht, warum ihr nicht ein etwas demütiger (oder nenn es: kundenorientierter) reagiert. Ihr könntet schreiben:

    „Die Sache mit dem Dialog haben wir bislang wirklich versaut. Wir waren mit den Reaktionen auf unser Manifest überfordert und sind es ehrlich gesagt immer noch. Mir missfällt der Ton, mit dem du deine Beschwerde vorbringst, aber irgendwie hast du auch Recht. Ich teile nicht deinen Optimismus, was die Moderatoren betrifft, aber wir werden es einfach mal versuchen – in Kürze werden wir auf unseren Blogs, und auch hier, um Hilfe bitten. Vielleicht finden sich ja wirklich Moderatoren, die für die nächsten Tage das Rumgetrolle und Beschädigen in unserem Wiki in Griff bekommen – und zu einer guten Dialogkultur beitragen. Wir sind nicht perfekt, und ich kann dir nicht versprechen, dass es im neuen Anlauf klappen wird. Wir versuchen es aber.“

    Das wäre Dialog.

    1. @John Dean: Ich gebs mal weiter an die, die die Manifest-Webseite betreuen und das alles koordinieren. Ich hab meinen Senf zur Entstehung beigetragen, soweit das meine Zeitressourcen zugelassen haben und hab das Papier hier veröffentlicht, weil ich die politische Diskussion wichtig finde und nicht den Verlegern (Hamburger erklärung) und verwirrten Literaten (Heidelberger Appell) überlassen wollte. Nicht mehr und nicht weniger.

  33. Ich denke, zwei Tage später, dass da nichts daraus geworden ist. Stefan hat noch was geschrieben, was recht gutes zudem, aber insgesamt war das Interesse an Dialog vielleicht doch nicht so groß.

    Könnte mal jemand das Manifest um These 18, 19, 20 und These 21 erweitern? Markus, du vielleicht?

    18. Online-Journalismus ist ein großartiger Tummelplatz für Eitelkeiten und narzisstisches Dialogverhalten. Online-Journalismus ist darum eine Chance: Alle Menschen werden Broder.

    19. Oberflächlichkeit und das Bemühen um Tempo prägen sich im Online-Journalismus deutlich stärker aus. Vielen Online-Journalisten geht es um das große Tamtam. Leuten wie uns.

    20. Online-Journalismus ist ein ziemlich zuverlässiger Weg ins Prekariat.

    21. Im Online-Journalismus ist das Überhören von Kritik und die Fähigkeit, Kritiker abzukanzlen, im Vergleich zur Offline-Welt bedeutend wichtiger geworden. Wo die Leser-Läuse einem zu nah auf den Pelz rücken, muss man auch schon mal robust sein, oder jedenfalls ignorant, will man genügend Zeit für die eigenen, diversen Projekte behalten, die man am Laufen hat, um sich irgendwie über Wasser zu halten.

    Okay, das klingt alles zu aggressiv – für die unangemessene (und wohl nur für Wenige witzige) Ironie von mir bitte ich um Vergebung. Ich will nicht in Abrede stellen, dass vieles von dem, worum sich Markus und viele andere Leute kümmern, wichtig und sogar toll ist. Ich bin dankbar dafür.

    Ich will niemanden kränken und vielmehr sagen: Für Online-Journalisten gibt es ganz spezielle Probleme, die allemal verständlich sind.

    Mit einem Heile-Welt-Manifest, welches diese Probleme ausspart, sowie die Frage, wie Journalismus zu finanzieren ist, ist aber nicht viel gewonnen.

    Vielleicht sollte man mal ein Barcamp machen – solche und andere Fragen des Online-Journalismus betreffend.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.