Where does my money go?

Die britische Open Knowledge Foundation hat kürzlich einen Prototypen ihres Projektes Where does my money go? gestartet. Die Software visualisiert Finanzausgaben der Regierung.

uk-wide-overviewVerschiedene interaktive Graphiken zeigen an, wohin das Haushaltsbudget des Vereinigten Königreichs fließt. Neben den groben Bereichen – Bildung, Gesundheit, Verteidigung – wird auch noch ein Level darunter angezeigt. So wird z.B. sichtbar gemacht, in welche Bildungsbereiche die Finanzen fließen.

Andere Graphiken zeigen die regionale Verteilung der Ausgaben auf. So wird deutlich, dass London mehr als jede andere Region in die „öffentliche Sicherheit“ steckt. Das gilt nicht nur für absolute Zahlen, sondern auch für die Pro-Kopf-Ausgaben, wie man dank verschiedener Auswahloptionen sehen kann. Ebenso ist es möglich, sich die Entwicklung von Ausgaben über einen längeren Zeitraum ausgeben zu lassen.

Die Entwickler von Where does my money go? berichten in ihrem Blog, dass hinter dem Projekt eine Menge Arbeit steckt. Das betrifft nicht nur die schöne Visualisierung der Daten, sondern vor allem deren Beschaffung.

However, closing the loop between ordinary citizens and the paper-trail of government receipts is no mean feat. Relevant documents and datasets are scattered around numerous government websites – and, once located, spending figures often require background knowledge to interpret and can be hard put into context.

Die Aktivisten weisen darauf hin, dass es in Großbritannien anders als in den USA kein Gesetz gibt, dass Behörden zur Veröffentlichung von Finanzdaten an einer zentralen Stelle zwingt. In den Staaten sorgt dafür der Federal Funding Accountability and Transparency Act. Im Vereinigten Königreich gab es 2007 Vorschläge für eine ähnliche Regelung, die aber nie verabschiedet wurde.

Where does my money go? ist der Gewinner eines Wettbewerbs des britischen Cabinet Office. Die Ausschreibung trug den Titel „Show us a better way“. Dennoch hatte das Projekt mit den verstreuten Datenquellen zu kämpfen. Bisher wurden nur Daten des Schatzamtes verwendet, in Zukunft sollen aber weitere Quellen hinzukommen. Damit sollen auch lokale Ausgaben visualisiert werden.

Eine Ankündigung von Premierminister Gordon Brown von Montag letzter Woche könnte das bedeutend einfacher machen. Demnach gibt es Pläne, im Rahmen der sogenannten „Smarter Government“-Initiative detaillierte Informationen über Regierungsausgaben auf eine systematischere Weise zu veröffentlichen.

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