WhiteHouse.gov nutzt jetzt Drupal

Die Website des Weißen Hauses nutzt nun Drupal. Das Open-Source-CMS löst eine proprietäre Software ab, die seit der Bush-Ära in Gebrauch war. An der Gestaltung hat sich allerdings wenig geändert.

Das New-Media-Team von Obama hat nach einer anpassungsfähigeren Entwicklungsumgebung für die Internetpräsenz des Weißen Hauses gesucht, um Features wie Videostreaming oder Foren besser in die Infrastruktur der Seite einbinden zu können. Die Entscheidung ist letztlich nach einer Ausschreibung auf Drupal gefallen.

Laut New-Media-Chef Macon Phillips arbeitet das vom Weißen Haus mit der Umsetzung beauftragte Unternehmen General Dynamics Information Technology (GDIT) mit einer Reihe von Open-Source-Entwicklern und -Beratern zusammen. Mit im Boot ist unter anderem der auf Drupal spezialisierte Anbieter Acquia. Das Unternehmen wurde von Dries Buytaert gegründet, der auch als Vater von Drupal gilt.

Die Wahl von Drupal als CMS für die Seite des Weißen Hauses ist offensichtlich ein Erfolg für die Entwickler der Software. Es lässt sich sogar ein Sieg der Open-Source-Gemeinde hineindeuten. Allerdings ist mit der Nutzung von Drupal für eine der wahrscheinlich am häufigsten angegriffenen Seiten der Welt auch eine Herausforderung verbunden. Sollte sich Drupal an dieser Stelle als stabil erweisen, dürften Offiziellen zufolge andere Seiten mit der Implementierung der Open-Source-Software nachfolgen.

(via)

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8 Ergänzungen

  1. Ich habe selbst mal kurz ein bisschen bei Drupal mitentwickelt und würde es dem System auf jeden Fall zutrauen, seine Aufgabe zu erfüllen, nicht zuletzt da Drupal schon eine ganze Zeit auf anderen, großen Webseiten erfolgreich eingesetzt wird.

    MTV, Greenpeace und Sony sind da nur ein paar Beispiele.

    Auf jeden Fall freut es mich, das zu sehen :)

  2. Tja, wir nutzen seit geraumer Zeit drupal und das mit grosser Begeisterung sowohl als CMS als auch als Blog.
    Hinsichtlich des Sicherheitsaspekts sehe ich den Einsatz durchaus positiv. Mögliche Lücken würden wohl zuerst bei einer so prominenten Seite wie der des White House gesucht werden und sofern sie dort gefunden werden, schnell behoben sein. Alle anderen drupal-Nutzer profitieren so von sicherer Software.
    Auch wenn man geteilter Meinung darüber sein kann, ob es der Software nun gut tut, auf einer prominenten Seite eingesetzt zu werden, ist der Einsatz doch ein Indiz dafür, dass drupal die Sicherheitsanforderungen auch bisher erfüllt hatte.

  3. Mal davon abgesehen dass die Security bei Drupal ja sowieso schon ganz gut ist, die Administratoren werden schon wissen was sie tun. Da kriegt doch niemand ein Admin-Panel o.ae. auf whitehouse.gov zu sehen.

    Das wird doch sicherlich zig mal zwischendurch gecached und der „echte“ Drupal-Server wird aller Wahrscheinlichkeit nach nichtmal direkt am (oeffentlichen) Internet zu finden sein. Wegen der Sicherheit sollte man sich da also wohl kaum Sorgen machen müssen :)

  4. Ich finde die Seite, jetzt einmal unabhängig vom CMS dahinter, sowas von gut gelungen. Echt die Perfektion für mich, jedes Detail passt!

  5. Als ich vor rund 2 Jahren meine Webseite mit Drupal gestartet hatte, kam ich mir irgendwie etwas als Einzelkämpfer vor.

    Erst nach und nach habe ich mitbekommen, welche großen Firmen ihre Webseiten ebenfalls mit Drupal betreiben.

    Dass nun das weiße Haus auch auf Drupal umgestiegen ist, freut mich wirklich sehr. Ich denke, das wird ein Meilenstein für die weitere Zukunft der Drupalentwicklung gewesen sein.

  6. Die Verwendung von Drupal in Regierungskreisen kann man als prominenten Vertrauensbeweis in Open-Source sehen. Das hat Vorteile für beide Seiten: Die Kosten werden sicherlich weitaus niedriger als bei der Eigenentwicklung aus den Bush-Zeiten sein. Auf der anderen Seite werden durch sicherlich zahlreiche Security-Reviews Fehler in Drupal gefunden und beseitigt, somit eine wirkliche Win-win-Situation.

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