Umfrage zeigt gesellschaftliche Akzeptanz für Open-Data

Bei Zeit-Online findet sich ein Artikel über die Ergebnisse einer interessanten Umfrage der Gesellschaft für Sozialforschung forsa im Auftrag des SAS Instituts zu Open-Data, worauf ich sonst nirgendswo Hinweise finde: Gebt uns unsere Daten wieder. forsa hat 1018 Bürger über die Vor- und Nachteile von Open Data befragt. Herausgekommen ist u.a.:

Die Ergebnisse dürften die Befürworter zunächst freuen: Insgesamt sprechen sich 68 Prozent der Befragten für eine regelmäßige Veröffentlichung amtlicher und nicht-personenbezogener Daten durch die Behörden aus. Nur 28 Prozent sind dagegen. Den größten Vorteil sehen die Befragten dabei im Informationsgewinn: 81 Prozent glauben, dass die Bürger dadurch einen besseren Einblick in die Politik erhalten könnten. Zudem sind 76 Prozent der Meinung, dass Behörden effektiver arbeiten würden, wenn es mehr Transparenz gäbe. Und immerhin 73 Prozent glauben, die Ämter könnten dadurch besser kontrolliert werden.

Im Datenschutz sehen nur 16% der befragten ein Problem, 69% befürchten allerdings, dass niemand die Daten verstehen würde. Das Problem können aber Anwendungen lösen, die beispielsweise Datensätze verknüpfen und visualisieren (z.B. mit Hilfe von Kartenmaterial). Wenig überraschend ist, dass mehr Befragte mit höherer Bildung sich die Daten anschauen würden als solche, die über einen niedrigeren Bildungsabschluß verfügen.

Interessant ist auch diese Aussage:

Vor allem die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen äußerte Bedenken, dass die öffentlichen Daten auch negativ verwendet werden könnten.

Falls jemand die Umfrageergebnisse hat: Ich würde die mir gerne mal genauer anschauen.

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9 Ergänzungen

  1. Klingt ja prinzipiell gut…

    Und was die Zweifel angeht, so müssen wir einfach zeigen, dass man solche öffentlich zugänglichen Daten (a) gut und verständlich aufbereiten kann und sie (b) dafür nutzt, positive Veränderungen in der Gesellschaft voranzutreiben.

    Aber ich hab in letzter Zeit viele positive Beispiele gesehen, die oft eher an Grenzen stoßen, weil nicht genügend gute Daten vorhanden sind, als dass sie durch ihre negative Wirkung aufgefallen wären.

  2. Ich bezweifel, dass die wenigsten der Befragten etwas mit dem Begriff Opendata anfangen konnten, und wenn, hatten sie keine konkreten Anwendungen vor Augen.

    1. @Gibro: Das hab ich mir auch gedacht, deswegen würden mich ja Fragestellung und detaillierte Ergebnisse als der Zeit-Artikel interessieren. Ich hab aber auf den Webseiten von forsa und SIS nichts gefunden.

  3. Hier ist der Link zur Studie:
    http://bit.ly/asR0yz

    Ich bin sehr froh, dass wir endlich belastbarere Daten dazu haben, dass Open Data den Bürgern wichtig ist! Das wird nämlich noch oft genug von den Kritikern angezweifelt.

    Ich fand das Ergebnis beeindruckend, wie viele Menschen bereit wären, für andere Anwendungen zu entwickeln, die die Interpretation der Daten einfacher macht.

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