Wider das große Blogschließen wegen des JMStV

Wie ein Lauffeuer ziehen gerade Schließungsankündigungen durch die deutsche Blogosphäre. Aus Protest gegen den wohl bevorstehenden Jugendmedienschutz-Staatsvertrag, der deutsche Internet-Veröffentlichungen mit schier unerfüllbaren Anforderungen belegen wird, kündigen viele Blogger an, ihre Angebote komplett vom Netz zu nehmen.

Dabei handelt es sich meist um Blogs, die sich ohnehin schon klar in dieser Angelegenheit positioniert haben. Man darf also davon ausgehen, dass die JMStV-Entscheidungsträger nicht zu ihren Lesern gehören, also auch nicht zu den betroffenen gehören werden.

Wird nicht durch das Blogschließen der Effekt des JMStV noch viel schlimmer, als er ohnehin schon ist? Mir scheint es ein entbehrungsreiches Vorgehen mit wenig Effekt an der richtigen Stelle zu sein.
Haben wir nicht andere, vielleicht vielversprechendere Protestmöglichkeiten?

Wie wäre es zum Beispiel, jetzt schon wichtige (Bildungs-)Ressourcen nur Erwachsenen und nur zu nachtschlafenden Zeiten zugänglich zu machen, und so die Folgen des JMStV eindrucksvoll aufzuzeigen, und zwar dort, wo es selbst denen weh tut, die für dem JMStV gestimmt haben?

Nur so eine Idee. Sicher habt ihr bessere, bitte ab damit in die Kommentare!

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162 Ergänzungen

  1. Mein Vorschlag ist erstmal dieser: Jemand mit „Gewicht“ fordert von Frau Justizministerin mit dem langen Doppelnamen (den man schnell auch mal falsch schreibt) und von Frau Köhler mal eine FAQ an, die folgende zentrale Frage eines Blog- und Website-Betreibers beantwortet: „Wie schütze ich mich vor existenzgefährdenden Abmahnungen wegen der Neufassung des JMStV?“

  2. Wie wäre es mit einer Streik-Aktion der deutschen Wikipedia? Das hätte sicherlich die größte Breitenwirkung und würde sogar die Politiker treffen – und wenn auch nur über ihre Mitarbeiter…

  3. Das Mittel heißt immernoch Argumentation. Noch ist nicht alles entschieden.

    Auch in Berlin besteht noch Mobilisierungspotential.

    In diesem Sinne: Wider das große Blogschliessen!

  4. @mspro: Yes! :D

    Inwiefern ist mein Twitter-Kanal eigentlich betroffen. Überwiegend auf deutsch twitternd spreche ich ja vor Allem Deutsche und und müsste dem Gesetz auch unterliegen, oder? Wie soll die Kennzeichnung erfolgen? Oder ist twittern in Deutschland dann strafbar?

  5. Es hieß doch bislang immer, die Klassifizierung sei freiwillig und würde bei einer Nichtklassifizierung nur dazu führen, dass die Seite pauschal durch (ohnehin unbedeutende, weil bei niemandem installierte) Filterprogramme geblockt würde. Oder habe ich da etwas verpasst? Gibt es eigentlich irgendwo eine Anleitung, in der ich sehen kann, wie ich überhaupt die Alterskennzeichnung in den Quellcode einbaue?

  6. Das ist langsam überhaupt nicht mehr lustig. Ich betreibe mehrere Technikblogs, habe keinerlei (wissentlich) jugendgefährdende Inhalte. Die paar Werbeeinnahmen bilden einen Großteil meines kleinen, aber mich über Wasser haltenden Lebensunterhalts. Eine Prüfung (bzw. die 4000 Euro/Jahr Mitgliedschaft) kann ich mir nicht leisten. Was tun? Das bedroht meine Existenz und macht mir richtig Angst.

  7. #5:
    „Wir wollen Wowereit nicht in den Rücken fallen“ nennst Du „Mobilisierungspotential“? Deinen Optimismus hätte ich gerne (und das meine ich hier sogar ernst).

    Ich wünsche allen Quichotes aufrichtig Erfolg beim Kampf gegen die Windmühlenindustrie. Ich habe nach 15 Jahren aktiven Mitgestaltens deutsch(sprachig)er Internetinhalte keine Energie mehr. Weder gegen Windmühlen, noch für konstruktives. Ich werde es daher wohl wie isotopp machen, wenn mir nicht noch eine mach- und bezahlbare Offshore-Lösung einfällt. Man muß akzeptieren, wenn etwas gelaufen ist. Auch wenn man’s nicht gerne tut.

  8. ich schlage vor, dass wir eine Plattform gründen ähnlich finde „finde das Pixel“ von Jens Best.

    auf dieser Plattform können wir im crowdsourcing Modell allle Websiten und Blogs von CDU, SPD, grüne, FDP und Linke sammeln, die gegen den JMStV verstoßen.

    Eins dieser ekligen Abmahn-Anwaltsbüro erhält exklusiven Zugang zu der Datenbank, was auch öffentlich angekündigt wird und kann dann auf eigenen Verdienst alle diese Blogs und Websites der Parteien kostenpflichtig abmahnen.

    ich denke das dürfte Eindruck / Angst schinden.

    Ansonsten finde ich die Idee eines gemeinsamen abschaltens aller Blogs und der Wikipedia für einen speziellen Tag bis acht Uhr abends sehr reizvoll !

  9. hilft nur der untergrund um dieser faschistoiden welt entgegenzutreten.

    digitaler untergrund koennte z.b. diskussionsforen und alternativen der kommunikation innerhalb des freenetproject bedeuten.

    lasst euch nicht von den agenda leuten und schattenregierungen beirren. rueckzug und aufgabe ist der falsche weg. rueckzug in unkontrollierbare und dennoch oeffentliche bereiche ist wohl fast das einzige digitale druckmittel was derzeit existiert.

    und sie werden dennoch kommen und die ganze welt versklaven.

    hallelujah.

  10. Gern würde ich meine Seiten offen lassen, allein, auch ich habe Angst vor existenzbedrohenden Abmahnungen oder Amok laufenden Behörden, die mir irgendwelche wahnwitzigen Bußgelder aufbrummen könnten. Ich hab seit Jahren mein kleines Blögchen am Start, aber auch eine Portalseite inkl. Forum, auf der es um weltanschauliche Fragen geht oder z.B. die Seite meiner Band, auf der neben vielen „harmlosen“ Texten z.B. ein Song zu lesen und hören ist, dessen Unterzeile „chronisch untervögelt“ heißt – und stehe nun sehr sehr ratlos da und frage mich, was ich machen soll. Aufs Geratewohl so tun als ob nix wäre geht ob der konkreten Androhungen von Bußgeldern bzw. der seit Jahren schon jede Gelegenheit nutzende Abmahnwirtschaft nicht, so viel dürfte feststehen…

  11. ich frage mich gerade, da ich mir den ganzen forderungskatalog nicht genau durchgelesen habe wo denn nun das problem ist?

    es erscheint mir so als müsste man seinen auftritt im netz nun so kennzeichnen wie es dem alter entsprechend benötigt wird.

    eine im eingangsbereich verplichtende altersangabe sollte doch dem gesetz genügte tuhn.

    eine registrierung via email um inhalte lesen zu können, ist falls gefordert schlicht unwirksam. das alter genau feststellen kann man ohnehin nur via eperso und das kann wohl kaum die forderung sein.

    korrigiert mich bitte, da ich mir das ganze nicht genau durchgelesen habe, zu viel text zu wenig zeit, aber eine einfache pauschale kennzeichnung nicht unter 18 usw … sollte doch wohl genügen.

    das das ganze lächerlich ist, ist mir durchaus klar aber seinen blog nun aus protest zu schließen hilft doch niemanden weiter.

    kennzeichnung ab 18 dran – eingangs altersangabe verlangen und gut.

    so ist meine vorstellung von dem ganzen.

  12. Kann man gegen einen JMStV keine Verfassungsbeschwerde einlegen? Die Konsequenzen, daß dies mittelbar zu einer Einschränkung der Pressefreiheit führt, sind doch offensichtlich. Natürlich steht im GG daß zum „Schutze der Jugend“ die Pressefreiheit eingeschränkt werden kann. Aber hier geschieht dies doch in einem Maße, das mit Jugendschutz nicht mehr zu rechtfertigen ist, wenn es in Deutschland jetzt ein großes Blogsterben gibt.

  13. Die Wiki-Abschaltung bis um 20 Uhr finde ich auch ne tolle Idee. Ist nur die Frage ob/wie man die Verantwortlichen dazu bewegen kann.

  14. Zurück zum Usenet! Was ist das Usenet den den anderes als ein riesiger Blog.

    Gut da lassen sich keine Werbebanner platzieren. Nachrichten austauschen kann man dort prima.

  15. @oile
    genau hatte ich das bisher auch verstanden.
    Mag mal jemand Uwe Vetter anrufen, und den Fragen ob nun eine Kennzeichnung ab 18 reicht, oder ob dann weitere Maßnahmen nötig werden?

    Alternative Protestmöglichkeit: Die zehn reichweiten stärksten Blogs in Deutschland gründen eine Firma im Ausland, die die Verantwortlichkeit für die Inhalte übernimmt, somit sind das keine deutschen Angebote mehr, und der JMStV wird obsolet. Und andere können die inhaltliche Verantwortung auch auf diese Firma übertragen.

  16. Vielleicht ist tatsächlich eine große Solidarisierungsaktion notwendig. Statt der eigentlichen Inhalte wird dann bei jedem sich solidarisierenden Angebot eine Art ..öh.. Stopp-Schild eingeblendet, das darauf hinweist, dass diese Inhalte in der bislang möglichen Form nicht mehr zur Verfügung stehen. Das hätte natürlich umso mehr Wirkung je mehr (große und etablierte) Webangebote mitmachen. Im Idealfall sieht der Netztnutzer dann nichts mehr, aus diesem Hinweis, egal welche Webseite er aufruft….

    Es wäre zumindest einen Alternative zum stummen vom Netz nehmen.

  17. #19:
    Meines Wissens ist das mittelfalsch. Wenn schon, mußt sowohl Du als auch Dein Server/Hoster Ausländer sein.

    Wenn jemand eine solche Lösung weiß, bitte ich um Mitteilung. Es soll ja auch Firmen in liberale(re)n Ländern geben, in denen man unbürokratisch eine Niederlassung eröffnen kann. Das wäre so der einzige Weg, den ich mir noch vorstellen kann. Tut mir für und um meinen Hoster irrsinnig leid, weil toller Service usw., aber offenbar ist Heimat eben doch Glückssache.

  18. Scheint mir eine recht gute Idee zu sein… Habe irgendwo sogar mal nen WordPressplugin gesehen, dass ein Theme nach nach Datum und Uhrzeit einstellen kann xD

  19. Hi all,

    ich überlege, meine WebSite freiwillig zu indizieren als ab18. Vielleicht könnte man auch eine massenhafte Selbstindizierungsaktion der Blogszene unter einem gemeinsamen Logo stemmen?

    LG, Nick H.

  20. das ist nun ein aufruf an alle erfahrenen blog- und webbetreiber, wo ich mal die herren von netzpolitik.org, blog.fefe.de, lawblog.de, saschalobo.com usw. dazu zähle, das sie sich bitte alle einmal zusammensetzen, um uns den normalen usern, lesern und hobby website betreibern erklären, wie wir uns nun zu verhalten haben was unsere eigene webpräsenz angeht.

  21. @ Nr. 14 so einfach ist es eben nicht:
    http://t3n.de/news/neuer-jmstv-286977/3/

    Es gibt noch keinerlei Spezifikation zur Alterkennzeichnung, was bedeutet, in der Zeit zwischen in Kraft treten des Gesetzes und Bereitstellung solcher Schnittstellen kannst du deine Seite gar nicht kennzeichnen (außer durch viel Geld).

  22. Das Problem ist doch, dass man für eine werbewirksame Aktion große Portale und am besten auch von Kindern und Jungendlichen besuchte Portale und Webseiten erreichen müsste.

  23. Ich werde meine Seite definitiv offline nehmen, das Risiko verklagt abgemahnt zu werden ist mir einfach zu groß.

    Und ab 18 bringt ja auch nix, was hab ich davon wenn ich nur noch ab 12 nachts „senden darf“ ?

    Wird Zeit einen anonymen Bloghoster im Ausland auf zu machen auf dem man dann als Deutscher zensurfrei schreiben kann.

  24. Und wenn man jetzt als Jugendschutzbeauftragten von der Leyen oder Merkel oder Schröder einträgt?

    Wenn ich jetzt mein Blog nicht selbst hoste, ist dann mein Hoster dafür zuständig, dass ich so eine Altes-Abfrage bekomme?

    Wenn ich eine Alters-Abfrage mach und als Beispiel eine gültige Personalausweisnummer eintrage?

  25. @25

    Das reicht nicht! Wenn du deine Seite ab18 labelst, MUSST du ein ‚zugelassenes‘ Label verwenden (was es noch nicht gibt) oder alternativ Sendezeiten von 22 – 6 Uhr implementieren.

  26. Wir sollten zusammenlegen, eine Spende lancieren, und die Wikipedia um Hilfe bitten.

    Wenn Wikipedia aus Solidarität zwei, drei Tage lang nur von 20 – 6 Uhr erreichbar wäre, würde man schon merken, welche Tragweite die Inkompetenz unserer Politiker hat.

  27. Wie wäre es mit einem Disclaimer:

    Die nachfolgenden Informationen richten sich ausschließlich an Personen, die ihren Wohn- bzw. Gesellschaftssitz in den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Nordirland, Kanada und … haben. Nur diesen Interessenten ist der Zugriff auf die nachfolgenden Informationen gestattet. Die Einstellung dieser Informationen ins Internet stellt kein Angebot an Personen mit Wohnsitz bzw. Gesellschaftssitz in Deutschland dar.

    Die nachfolgenden Informationen dürfen in anderen Rechtsordnungen nur in Einklang mit den dort geltenden Rechtsvorschriften verteilt werden und Personen, die in Besitz dieser Informationen gelangen, haben sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften zu informieren und diese zu befolgen. Alle Angaben auf dieser Website erfolgen ohne Gewähr.

  28. @22
    […]Meines Wissens ist das mittelfalsch. Wenn schon, mußt sowohl Du als auch Dein Server/Hoster Ausländer sein.[…]

    und was wenn mein deutscher Name nicht auftaucht? Sollte doch möglich sein sich im Ausland einen Hoster/Server zu suchen ohne das auf den Seiten dann für die KJM und jugendschutz.net ersichtlich ist, dass Du in De. bist….und ich glaube nicht das die dortige Firma so einfach mal der KJM/jugendschutz.net mitteilt wer den Besitzer der Seite ist….

    bombjack

  29. Bezweifel, dass man als Betreiber einer kleinen Seite da irgendwas machen kann. Um Aufmerksamkeit zu erregen, müssten das schon die großen machen.

  30. Ich habe meine Seite zum Hobby aufgesetzt, um meine Zeit mit etwas „sinnvollem“ zu verbringen, aber das nervt mich langsam. Ich habe schon „Angst“, über gewisse Themen zu bloggen, da paar Tage später eine Abmahnung im Briefkasten liegt. Und da ich nicht „Fefe“ oder „Netzwelt“ oder „Bildblog“ oder whatever bin, habe ich leider auch keine so große Leserschaft, die hinter mir steht und mich „auffangen“ könnte..
    Wenn ich nun eine Abmahnung kriege oder gar ne Sperrverfügung, weil ich irgendwas falsch klassifiziert habe?
    Natürlich kann ich im Ausland hosten oder einfach zu wordpress.com gehen, aber darauf habe ich auch keine Lust. Natürlich können wir anders protestieren, aber mir fehlt jetzt schon die Zeit, um dauerhaft zu bloggen (immer wieder Aussetzer zw. den Artikeln)…

  31. #38:

    Ein bißchen Rechtssicherheit im Bezug auf von mir erstellte Inhalte hätte ich zumindest bei meinen potentiell gewerblichen Angeboten dann doch ganz gerne. Auch und besonders bei einer „Offshore“-Lösung.

  32. „schliessen ihre blogs“ etc.

    genau richtig. typisch deutsch halt. kriechen und ducken vor der obrigkeit…..

    haben wir nicht mit 7500 ..hust…teilnehmern an der demo in berlin eindrucksvoll bewisen, dass wir es ernst nehmen mit der…..was war denn das nochmal…..naja egal…auf jeden fall nehmen wir es ernst…..

  33. Dem kann ich nur zustimmen. Bildungsressourcen die viele nutzen (wie die Wikipedia) müsste man dazu bewegen, ein oder mehrere Tage lang Sendezeiten einzuführen um schlagkräftig gegen den JMStV zu protestieren.

  34. ach übrigens..

    das war doch grad der tiefere sinn von dem von mecki-beck angezettelten schwachsinn..

    die „politikfeindlichen“ blogs zu elemenieren…mit der kipo-welle lief das nicht so gut, also hatte mecki-beck doch die super idee mit dem jugenschutz…da kann sogar frau zenusrsula noch was lernen.

    mecki-beck for new kulturstaatsminister….great….thumbs up

  35. Jegliche Form von Blogabschaltung oder Selbstindizierung halte ich für den völlig falschen Weg. Die Entscheider gehören sicherlich nicht zu den betroffenen Lesern, also ist ihnen eine solche Aktion völlig egal. Das erinnert mich höchstens an das Verhalten eines trotzigen Kindes nach dem Motto: „Sind meine Eltern selbst schuld, wenn ich keinen Spaß mehr habe.“
    Die guten Ideen standen hier aber eigentlich alle schon, man müsste das ganze nur zu einer gemeinsamen Maßnahme zusammenbinden.
    1. Die wikimedia Foundation Deutschland dazu überreden, sich einen Monat lang von 6 bis 22 Uhr aus dem Netz zu entfernen und nur einen Text auf der Startseite einblenden, der den JMStV und seine absurde Wirkung erklärt.
    2. Eine konzertierte Kampagne gegen Rot und Grün in Blogs, Twitter und Social Networks lostreten und den Landesgeschäftsführern per Mail vorab erklären, warum man daran teilnimmt. In Anbetracht von 7 Landtagswahlen im kommenden Jahr sicherlich ein beträchtliches Drohpotential, gerade wenn man wie die SPD endlich wieder Morgenluft wittert oder wie die Grünen einen Höhenflug hat.
    3. Für Parteimitglieder von SPD und Grünen gibt es sicherlich noch mehr Möglichkeiten: Kürzung des Mitgliedsbeitrags; Ankündigen, nicht bei den Wahlkämpfen mitzuarbeiten; interne Mailinglisten nutzen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen; Austreten…

    Wichtig ist, nicht in unserem Internet-Ghetto zu verharren, sondern zu den Entscheidern gehen und ihnen deutlich machen, dass ihre Entscheidungen auch Konsequenzen haben, auch für sie selbst. Und das geht nur, wenn es weh tut.

  36. Stimme zu!

    Ein Blogsterben kann nicht die Antwort sein. M. E. hat der Shitstorm die Verantwortlichen noch gar nicht erreicht. Dies muss jetzt organisiert werden. 2 Personen müssten dabei im Mittelpunkt stehen, weil sie vor Wahlen stehen und wichtige Symbolfiguren für den JMStV sind:

    Kurt Beck und Party-Wowereit.

    Ersterer ist VERANTWORTLICH für die Staatsverträge (2003 und jetzt 2010). Die Linke in Berlin hat Wowi zum Anlass genommen, aus „Koalitionstreue“ für den JMStV zu stimmen. Wenn beide dieser Figuren ungeachtet unserer eigenen parteipol. Präferenzen an- und am besten abgeschossen werden und dies mit UNS verbunden wird, wäre das für die Zukunft das beste Signal.

    Dann sollten wir uns auf der re.publica ausführlicher die Zeit nehmen, über Strategien zu diskutieren, wie mit den Rotschwarzgelbgrünlinken Befürwortern aller Bundesländer verfahren wird. Wir könnten erstmals MACHT zeigen.

  37. Das „Runternehmen“ von Websites finde ich deutlich übertrieben. Ich kann zwar die Wut von z.B. Kris Köhntopp (@isotopp) verstehen, denke aber auch, dass z.B. eine „Sendezeitbegrenzung“ (klar ist „Sendezeit“ Schwachsinn) als Signal ausreichen würde. So hätte ich z.B. noch die Möglichkeit mir die Seite privat zu spiegeln (Back to the UUCP roots).

    Zwei crontab-Einträge a la
    0 6 * * * /etc/init.d/apache stop
    0 22 * * * /etc/init.d/apache start
    sollten reichen ( Ja: Nicht ausgereift. Ich weiss. Besser wäre natürlich den Content durch ein jugendfreies Statement zu ersetzen).
    Das Problem was ich nur sehe ist, dass die Seiten die wahrscheinlich von Politikern gelesen/gesehen werden (spiegel, youp…com etc.) nicht betroffen sein werden (SCNR) und daher die meisten Aktionen verpuffen werden.

  38. Also ich frage mich, was mit meiner Firma passiert? Als kleinunternehmer habe ich gar nicht die Möglichkeiten wie die ganzen großen. ich sehe schon ein reges Websterben ab dem 1.1.2011 … ich hoffe, dass bis dahin noch eine Aufklärung bzw. Lösung des Problems stattfindet… ein Trauriger Tag für Deutschland. Sollten doch die Eltern für den Jugendschutz verantwortlich sein und nicht die Kinder oder Medienbetreiber

  39. Rein rechtlich müsste man es doch hinbekommen die ganze wikipedia in D erst nach 22:00 surfbar zu machen… dann merken zumindest ganz viele Schüler, Lehrer, Studenten, Journalisten, die die sich für letztes halten, etc. dass da irgendwas faul ist… Wikipedia meine ich stellvertretend für alle Webseiten, die nicht gerade unter die Presse fallen, die scheinbar sich nicht an auf gleicher Ebene zu praktizierenden Jugendschutz halten müssen.
    Nur mal so als Startidee….

  40. Ein paar Anmerkungen.

    Offshore-Lösung oder Englisch: Ich bin zwar kein Jurist, aber meiner Meinung nach bringt es weder etwas, im Ausland gehostet zu sein, noch, auf Englisch zu publizieren, wenn man sich an Deutsche Leser richtet. Wenn ich mir das New York Times Urteil des BGH anschaue, liegt für mich die Vermutung nahe, dass im Ausland auf deutsch publizierende, im Inland auf englisch publizierende und im Ausland auf englisch publizierende, aber an Deutsche gerichtete Angebote alle nach §32 ZPO unter die Zuständigkeit deutscher Gerichte fallen. Zumindest, wenn ein Schaden in Deutschland aufgetreten ist. Sollte ich mich irren, bitte verbessert mich.

    Insofern wäre der Disclaimer aus #37 wohl noch das Sinnvollste.

    Und zum Thema Kennzeichnung ab 18:
    Das ist ja alles schön und gut, dass man ab 18 kennzeichnet. Aber wie genau wollt Ihr das denn machen? Es gibt keine Vorgabe. Oder wollt ihr das einfach POWDER konform machen und drauf spekulieren, dass Ihr auf der sicheren Seite seid?

  41. Man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass die Kräfte hinter dem JMStV das Internet „kaputt“ machen wollen. Wenn dieses Gesetz also dazu führt, dass die deutsche Blog-kultur den Bach runtergeht, dann hätten sie tatsächlich gewonnen.

    Mein Vorschlag wäre: Verträge bei deutschen Providern kündigen. Ggf. müsste man im Ausland einen Treuhänder für die Domain gründen (das könnte ein Verein sein – „Deutsche Bloggergemeinde in der Schweiz e.V.“ oder sowas), der dann offiziell im Besitz der Webseiten und verantwortlich für die Inhalte ist. Schließlich kann der JMStV keine ausländischen Webseiten zwingen, deutsche Gesetze einzuhalten.

    Ab einer kritischen Masse hätten wir immerhin Provider wie 1&1, Telekom, etc. auf unserer Seite.

  42. #56: Entschuldigung, ich bin auch nur Laie, aber ein deutsches Gericht kann doch meinen, was es will, das muß doch eine eventuelle Limited, die ich an meinem Zweitwohnsitz unter dortigem Landesrecht betreibe, nicht mal ansatzweise zwischen den Backen jucken. Da müßte ich mich schon arg täuschen.

  43. #57: Das ist ein guter Ansatz. Wobei ich da eher 1&1 als die Telekom sehe (letztere bumst sich mit der FSM durch die Gegend, siehe AK Zensur).

  44. Ein erster (kleiner) Schritt wäre ein Anti-JMStV Logo mit Link zu einer geeigneten Webseite mit weiterführenden Informationen, damit eine breite Leserschaft auf das Thema aufmerksam wird. Verbunden mit dem Aufruf seinen Bundestagsabgeordneten hierzu anzuschreiben.

  45. „jetzt schon wichtige (Bildungs-)Ressourcen nur Erwachsenen und nur zu nachtschlafenden Zeiten zugänglich zu machen“ – also Du meinst wie die Sendeplätze der wichtigen, politisch bedeutsamen Dokus im öffentlich-rechtlichen jetzt schon sind? Damit tun wir doch nur was diese ahnunglosen Affenköppe bezwecken und spielen ihrer Nivellierungspolitik in die Hände. Dürfte ja mittlerweile klargeworden sein dass die Politik (und damit meine ich jetzt seit dem Abnicken dieses Jmstv ALLE Parteien, Piraten ausgenommen) am liebsten zurück will zum Ein-Sender-viele-Hören-zu-Prinzip. Das war ja auch viel bequemer früher. Und wer im Web Geld verdienen will/kann/muss, der kann halt auch mal nicht eben so aus Protest seine Einnahmequelle abschalten. Da hilft nur ein echter politischer Shitstorm, inklusive Denkzettel bei den nächsten Wahlen. Mir haben die gerade alle bewiesen dass sie unwählbar sind.

  46. Ich hoffe ebenfalls, dass es nicht soweit kommt! Es wäre sehr schade, wenn ich meine beiden Blogs schliessen müsste (zumindest für mich).

    Ich habe aktuell zumindest eine kleine Sperre für die Zeit von 20-6 Uhr eingebaut (ja ja… aber immerhin).

    Solidarische Grüße und gegen das große Blogschließen!

  47. Nein, BITTE NICHT yet another e-petition.

    Stimmt schon was Leute mit mehr Kampfgeist sagen: Kneifen ist nicht und um sein Recht bittet man nicht. Das holt man sich.

    Die Idee mit dem Fonds gefällt mir da schon deutlich besser.

  48. Mir schwebt ein mehrstufiges Herangehen vor:
    Es müsste ein WP-Plugin /bzw. Skript für andres verwaltete Sites her, welches
    a) die Website tagsüber zw. 6 und 22 Uhr mit einem Hinweistext sperrt, der auf das JMStv verweist und alle verantwortlichen Fraktionsführer der dafür abstimmenden Parteien namenlich nennt und via Abgeordnetenwatch verlinkt
    b) gleichzeitig allerdings mit einem Zugangspasswort den Zugriff erlaubt für Bekannte/Abonennten
    c) rigoros und immer alle Rechner aussperrt die in die Liste von http://www.uberwach.de passen

  49. Ich betreue zwei Seiten, die von einem Bundesministerium finanziert werden und werde mich jetzt mal hinsetzen und denen ein gepfeffertes Angebot zum Update der Content Management Systeme schreiben.

  50. @HrLich: Da bei den Beratungen zum Gesetz alle diejenigen nicht gefragt wurden, die über die Konsequenzen nachdenken konnten, wird dein Kunden von der Sache noch nichts wissen. Und wenn dann eine Auffassung wie diese hier vertreten: http://t.co/cx66KqS

    1. Einen kleinen Unterschied gibt es da schon. Ich wende mich nicht an eine nachstehende Behörde die das irgendwie mit ihrem Budget hinbekommen muss, sondern um das Ministerium selbst, da sitzen die Staatsekritäre.
      Mein dezenter Hinweis, nach der Unterzeichnung würden sich wohl noch mehr Dienstleister melden, wurde mit einem „Wo sollen wir denn die Mittel hernehmen?“ kommentiert. Und Geld ist immer noch das beste politische Steuerungsinstrument.

  51. Ich finde es nicht im mindesten witzig wie hier auf Leute eingedroschen wird die ihre Blogs schliessen. Glaubt Ihr wirklich dass man so einen Schritt leichtfertig tut? oder aus ‚Protest‘? So wie sich mir die Lage darstellt, öffnet der neue JMStV dem Abmahnwahnsinn Tür und Tor; und so viel Herzblut in meinen Blogs steckt – ich kann es mir nicht leisten wegen Formalien hunderte oder tausende Euro hinblättern zu müssen. Das ist schlicht und ergreifend Selbstschutz. Alle die hier den großen Bohei machen mögen dann doch bitte auch spenden und ihr Hab und Gut verpfänden sobald halb Kleinbloggersdorf von der ersten Abmahnwelle überrollt wird. *kopfschüttel*

  52. Jetzt aber mal im Ernst. Weiß jemand wonach JEDER Webseitenbetreiber sicht dann richten MUSS? Nein. Solange das nicht feststeht, kann man doch alle und jeden abmahnen. Oder?

  53. Ich gestehe, dass ich ziemlich verunsichert bin. Sind wirklich alle Betreiber von Internetseiten (mit Ausnahme von reinen Nachrichtenseiten und Online-Fassungen von periodischen Durckerzeugnissen, d.h. Zeitungen und Zeitschriften) verpflichtet, entweder eine Alterskennzeichnung vorzunehmen oder eine Zugangsbeschränkung einzurichten?

    Wenn das so ist, wäre es doch am wirksamsten, wenn Informationsportale, die sich weder einer Alterskennzeichnung noch eine Zugangsbeschränkung leisten können, vom Netz nehmen. Ich denke da zum Beispiel an Universitätsseiten. Sind die von der Verpflichtung ausgeschlossen? Wenn nicht, sollten die doch einfach offline gehen.

    Das wäre wahrscheinlich wirksamer als die Schließung irgendwelcher privater Blogs. Denn letzteres scheint mir doch irgendwie sogar intendiert (während die Online-Auftritte etablierter Medienanbieter in den Genuss von Ausnahmeregelungen kommen).

  54. Erstmal ganz __cool__ bleiben, keine überschnellen Reaktionen und mal schauen was bei anderen Leuten so passiert.

    Um so etwas zu verhindern, muss man intelligent und überlegt vorgehen, so wie es die Politiker bei diesem völligen Schwachsinn gemacht haben (dieses Gedankengut haben wir übrigens den Amis zu verdanken http://de.wikipedia.org/wiki/Freiwillige_Selbstkontrolle_der_Filmwirtschaft#Geschichte). Einen Tag mal die Wikipedia offline nehmen, das macht nix, und ansonsten nimmt man halt eines der vielen Dumps oder die englische Wikipedia.

    Das Problem ist ja, dass der Nadel schon so tief sitzt, dass es für uns eine Selbstverständlichkeit ist, dass die Sachen soweit zensiert sind. Ist ja im Fernsehen, Literatur, Presse oder Radio schon lange so, im Prinzip ist es unter diesen Präzedenzfällen nur natürlich, dass es im Internet genauso läuft.

    Was man jetzt „kurzfristig“ machen könnte, wäre das Gesetz in Karlsruhe als rechtswidrig erklären zu lassen, bezweifle ich aber. Ansonsten muss man halt den Jugendschutz einfach mal abschaffen, ansonsten wird es leider nunmal so bleiben.

    Da haben nicht wir versagt, sondern genau die Leute die damals dem Präzedenzfall bezüglich Jugendschutz nicht verhindert haben.

  55. An die Leute, die den Bloggern Feigheit vorwerfen: sichert ihnen doch stattdessen eine finanzielle Übernahme aller Haftungsrisiken zu. Nichts anderes verlangt ihr ja letztendlich von ihnen…

    Ein Fond ist eine nette Idee, aber kaum ein privater Blogger würde dafür hundert Euro und mehr im Jahr ausgeben wollen, nur um damit letztendlich Abmahnanwälte zu füttern.

  56. Blogserver im Ausland betreiben, auf Impressumspflicht pfeifen und fertsch, der Lack. Das flickr für DE-IDs wegen sogenanntem Jugendschutz zensiert ist, interessiert doch auch keinen Hund mehr. Genauso wird das hier laufen. Vielleicht pappt jetzt Yahoo auch noch das hässliche 18+ Logo drauf, könnte ich mir gut vorstellen. „Internet-Blogger“ wie den Lobo interessiert das nicht, weil der Breitenwirkung dank Anne Will hat und die kleinen Blogger beissen ins Gras, sofern sie auch noch das Blog im Land betreiben. Die regen sich zwar jetzt noch auf, besorgen sich dann wie bei flickr aber eine US-Yahoo ID und pfeifen dann auf die Zensur. Ergebnis: Blogger bloggen weiter, 1&1 kann sein .de Angebot in die Tonne treten, Kiddys surfen auf YouPorn herum und Politiker erzählen, dass sie Wunder was getan haben. Ganz großer Käse das alles, aber die das zu Verantworten haben hören eh‘ nicht zu.

  57. Und was ist mit Angeboten, die speziell fuer Jugendliche da sind – aber eben evtl. moeglicherweise hier und da auch mit Sexualitaet zu tun haben?

    Beispiel: http://forum.boypoint.de/ eines der groessten Foren fuer Homosexuelle Jugendliche. Das Abmahnrisiko tragen – oder zumachen und „seht zu wir ihr selber klar kommt“ ?

    Es geht hier nicht nur um Blogs, es geht darum dass die naechste Generation bald isoliert ist. Deutschland wird ein Entwicklungsland was das Internet angeht.

  58. Finde es übrigens etwas fies, den Bloggern Feigheit vorzuwerfen.

    Wenn ich einfach keine Lust mehr habe, diesen Quatsch mitzumachen?

    Einen Fonds für Blogger? Wieviel Geld muss man denn da reinpumpen, damit er auch läuft? Abmahnungen kosten mal eben tausende Euros. Laut der Novelle sollen ja mal bis zu 500.000€ kosten. Als ob jemals soviel Geld zusammen kommt?

    Wir haben keine andere Möglichkeiten mehr. Wir haben gewählt (oder manche auch nicht) und das sind die Konsequenzen…

  59. Für solche Parteien, sind nur Verlust von Wählerstimmen schmerzhaft. Im nächsten Jahr sind viele Landtagswahlen.

    1. „Für solche Parteien, sind nur Verlust von Wählerstimmen schmerzhaft. “

      Ja und? Die meisten, die über SPD, CDU, CSU, FDP, Grüne schimpfen, werden sie trotzdem wählen. So wie sie es immer schon getan haben :(

  60. Wenn fast alle kostenlosen Blogs und Privatwebsites mit Meinungen und Diskussionen verschwinden, dann könnte doch irgendeiner von dieser Entwicklung profitieren. Möglicherweise steckt der auch hinter diesem perfiden Plan. Das late Prinzip: cui bono?

  61. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug: Umso übler, dass parallel dazu nachmittags im TV weiterhin unter dem Siegel der Rundfunkfreiheit Formate wie X-Diaries u.ä. laufen, bei denen tatsächlich eine Jugendgefährdung gegeben ist und bei denen sich die Landesmedienanstalten wie zahnlose Wölfe geben!

  62. @Viktor: „Weiß jemand wonach JEDER Webseitenbetreiber sicht dann richten MUSS? Nein. Solange das nicht feststeht, kann man doch alle und jeden abmahnen. Oder?“ – Aber natürlich, gerade dann kann „man“, denn gerade dann lohnt es sich, weil die Abwehr über ein reguläres Gerichtsverfahren riskanter für den Abgemahnten erscheint und er damit leichter einzuschüchtern ist, lieber eine Rechnung zu bezahlen als die Kosten eines kompletten Prozesses zu tragen.

  63. Leider unrealistisch:
    Wenn man die ganze deutsche Wikimedia für nur einen Tag zwischen 06 und 22 Uhr sperren würde, mit einem entsprechendem Hinweis auf den JMStV, könnte das einen so großen Einfluss haben, dass der JMStV tatsächlich noch verhindert werden könnte. *glaub*

    Man sollte nicht vergessen, das z.B. auf Wikipedia durchaus Material ist, das auf anderen Seiten als jugendgefährdend einzustufen wäre.

  64. Was da im Anmarsch ist weckt meine rebellischen Instinkte: Ich werde sehn dass ich im Januar meinen Blog \kommerzialisiere\ und über alles grenzwertige schreiben werde, in der Hoffnung einen Rechtsstreit zu provozieren. Denn das ist letztlich der einzige Weg nach Karlsruhe…

  65. Die deutsche Sektion von Wikipedia eine Woche lang erst ab 22:00 Uhr zugänglich zu machen wäre eigentlich schon ’ne coole Aktion; Vermutlich auch mit einer entsprechenden Breitenwirkung.
    Halte ich aber für unrealistisch.

  66. Hört sich irgendwie nach einer Trotzreaktion an.
    Klar ist der JMStV in der jetzigen Form purer Opportunismus, aber deshalb aufgeben und weglaufen?

  67. wikipedia wär ganz nett, google wär richtig heiß… trifft ja auch nur n paar ausdrucker, die nicht .com eintippen können ^^

  68. Wie wäre es seinen Blog/Webseite ähnlich wie mit DNS-Sperren selbst zu zensieren (von 6 bis 22 Uhr)? Dann hätte man sein Soll erfüllt und wer die Zensur (auf einfache Weise) umgeht ist selbst verantwortlich.

  69. Ich bin sprachlos. Bis eben hab ich mich mit dem Thema (schande über mein Haupt) überhaupt nicht auseinandergesetzt. (betreibe keinen Blog – und meist wird das Thema ja in Bezug auf Blogs genannt).

    Hab dabei aber dämlicherweise ganz vergessen, dass ich zwar keinen Blog, aber einen Shop betreibe. Sehe ich es richtig, dass die Regelung auf SÄMTLICHE Webpräsenzen greift, also genauso auf einen Shop?

  70. Naja.. ich würd mir jetzt nen Anwalt suchen der gern n bisl gegens Fahrwasser schwimmt und ihn ab 1.1.2011 jede Webseite von Grünen, Roten, Schwarzen,Gelben, Lilagetupften Wählern und Anhängern abmahnen lassen.
    Jeden einzelnen Verstoß der sich dort jeweils finden lässt. Am besten nun schon anfangen mit dem sichten mittelbekannter Persönlichkeiten die am besten was Älter sind und alles andere als häufig ihre Webseite modifizieren.
    Ruhig aber auch schauen ob die bekanntesten nicht auch irgendwo auch nur den kleinsten Grund bieten für Abmahnungen.

    Warum sowas?
    Zum einen schmerzt es zumindest Anhänger der jeweiligen Partei (was hoffentlich für ein wenig miese Stimmung sorgt wenn sie von den eigenen Idiotischen Gesetzen belästigt werden), zum anderen kommt vielleicht n bisl Geld rum.
    Vielleicht treibts sogar den einen oder anderen „Wahlkämpfer“ (der z.B. über seine Partei berichtet) der Parteien in einen Wirtschaftlichen Ruin als abschreckendes Beispiel stellvertretend für die armen Säue unter den restlichen Internetnutzern die es ebenfalls treffen wird.

    Und jetzt bitte kein „aber dann sind wir auch nicht besser als die Abhmananwälte xyz“…
    Reden bringt wie man, mal wieder, sieht weniger als nichts.
    Wir alle die hier irgendwas machen sind dafür nicht relevant genug.
    Keiner hier wird dem Abschaum der darüber entscheidet bzw schon entschieden hat, was aufs Konto überweisen können.

    Keiner wird ihn sonst wie „belohnen“ können um für eine Vernünftige Entscheidung zu stimmen und bei der Wahl wird eh irgendeinem die Stimme gegeben der ihn dann am besten Vollgelogen hat.
    Bringen tuts nur was wenn man da ansetzt wo es weh tut.. und das halt bei den Schwachen und Dummen auf der Gegnerischen (Politischen) Seite die sich für wenige Tage/Wochen zu beginn des nächsten Jahres vielleicht bieten wird. Verunsichert sie, lasst sie Bluten und haut sie aus dem Medium raus in dem sie gratis Wahlkampf veranstalten wollen.
    Finden wird man sicher auf jeder Webseite irgendwas das man anpissen kann.. das nicht richtig gekennzeichnet wurde usw.
    Man muss nur den Willen haben wirklich was zu unternehmen.
    Blablabla mit leuten die Taub sind bringt NICHTS.

    Aber was wird geschehen?
    Wahrscheinlich steht hier demnächst wieder das übliche „Wir müssen mit den Parteien reden und ihnen vernünftig erklären warum das schlecht ist was sie machen wollen“.
    Ihnen wird wieder die Stimme bei der nächsten Wahl gegeben und alles geht weiter wie bisher…

  71. @karpartenhund

    Das würde gar nichts nutzen. 22 Uhr.

    Ich darf an alle mal schreiben, was ich von Admins ständig höre:

    Die Pestpubertären in die Tonne, im Meer versenken und vorher foltern.

    Ich könnte natürlich schreiben, warum die Admins (z.B. Forenbetreiber) das wollen, aber es langweilt mich mittlerweile. Jeder kann es sich ausmalen.

    Von wegen, ab 22 Uhr geöffnet.

    Die Erfahrungswerte zeigen, daß sich gerade in den Ferienzeiten die Pubers die ganze Nacht online aufhalten und die Freizeit mit Foren-Terror ausfüllen.

    Aber das ist wohl ein anderes Thema.

    Ich jedenfalls sehe es weniger aus der Sicht des Staates bezüglich neuer Gesetzgebung, sondern eher aus der Sicht der Boardbetreiber und Foren-Anbieter.

    Und die haben wahrlich Grund, den Pubers den Hals umzudrehen. Wenn es nach denen geht, dann dürften sich oftmals nur noch Leute einen Zugang zur Plattform verschaffen, die vorher eine Kopie des BPA eingereicht haben für die Passwortbeschaffung. Und da geht es nicht um Porno, sondern um Angebote welcher Art auch immer.

    Was den Staat betrifft, so ist jede Gesetzgebung Blödsinn. Jeder weiß das. Daher möchte ich mich zu so einem Gesetz nicht weiter äußern.

    Schön, daß wir mal so offen über alles geschrieben haben. :-D

  72. @Kai König: Karlsruhe, na dann viel Erfolg. Klingt teuer.

    Sinnvoller wäre wahrscheinlich, ne schöne Limited oder einen Verein in Island aufzumachen. Dazu ne 2 Rechtsschutzversicherungen (eine deutsch, eine isländisch), und wenn sich einer rührt und einem ans Bein pinkeln will, gleich ne Gegenklage, und fertig ist der Lack.

    Dann ist die Website halt in Island. Who cares?

    Ist nur die Frage, ob die IMMI tatsächlich noch kommt, nachdem Wikileaks diesmal der ganzen Welt an den Karren gefahren ist.

  73. Am 7.1. alle ein und denselben Hardcore Porno einbinden. Sich gegenseitig anzeigen und dann geschlossen vor Gericht erscheinen. „Porno statt Jugendschutz“ – get real, suckers. So in die Richtung.

    Wenn heute schon der Tag der wirren Ideen ist…..

    PS: Die kollektive Rechtsschutz-Kiste ist immernoch, auch unabhängig vom JMStV, eine gute Idee. Setzt mich da mal ran.

  74. Ich bin für Pubers an die Kette und ein Jahr Internetverbot.

    Und zwar ohne Witz.

    Die meisten Admins werden jubeln ohne Ende.

  75. Nachtrag:

    Und wer jemals im Leben Foren-Mod oder -Admin war, der weiß meine Forderung zu schätzen. Wer in einer Nacht dreistellige Neuanmeldungen sperren mußte, das Forum aufräumen etc.., weil sich da eine nette Pubergruppe Spaß machen wollte, der weiß, was Sache ist.

    Pubers will niemand on Board haben, jedenfalls nicht dort, wo es um Politik, fachliche Computerhilfe oder dergleichen sachliche Themen geht.

    So sieht das aus.

  76. Wäre nicht das Gegenteil sinnvoller? Massenhafte Selbstanzeigen wegen vermeintlicher Verstöße gegen das Machwerk? Das Vertragswerk wäre dann komplett entblödet. Mich wunder der gerine Protest.

  77. @domingos

    Das geringe Interesse sollte Dich nicht wundern, siehe oben.

    Ich kann mich noch gut erinnern, daß es auch auf focus.de nette Strafanzeigen gegeben hat, weil andere User und der Admin die Schnauze voll hatten. Die Schnauze voll von Pubers.

  78. Hm, mir fiele da eine Art DDOS ohne Wurm ein – tagsüber werden einfach alle Requests für eine Website umgeleitet auf eine Seite der Bundesregierung/der Landesregierungen/etc.

    Mal sehen, wie lange die Server durchhalten ;)

  79. Hat auch nur einer dieser Leute jemals eine der zigtausend rund um die Uhr ohne alterschutz versehenen meist englischen Pornoseiten aufgerufen?
    Mir verschließt sich der Sinn warum playboy deutschland ein zertifiziertes alterverifikationssystem und nackte nippel als teaser erst ab 22:00 zeigen darf, wenn ein tippfehler auf hardcore in vanuatu oder sonstwohin führt.
    *kopfschüttel extrem*

  80. Ich würde ja gerne ins zensurfreie Ausland umziehen, aber:

    – Welches Länder kommen dafür infrage?
    – Wird dieses Land z.B. die 38. Fußnote in einem sog. „Freihandelsvertrag“ mit der EU – in dem schwammig von Jugendschutz die Rede ist – richtig interpretieren?
    – Welche Möglichkeiten haben die deutschen Behörden/Abmahnanwälte mir auch im Ausland das Leben sauer zu machen?
    – Brauche ich einen ausländischen Strohmann?

  81. Nicht die Jugend muß geschützt werden, sondern das WWW vor der Jugend. Denn wer achtet nicht auf Datenschutz? Wer kennt seinen Browser nicht? Wer treibt sich auf miesen Seiten rum? Wer hat eine große Fresse, aber null Ahnung? Wessen Rechner sind denn die Virenschleudern im Netz? Wer jault immer in den Foren, Motto: Da blinkt was in der rechte Ecke. Was ist es? Ich habe gar nichts gemacht. (Nö, klar, Du bist sowieso die dümmste Sau, auch ohne, daß Du was machst.)

    Na??

    Dreimal dürft Ihr raten.

    Ich fordere ein neues Schulfach ab der fünften Klasse! Damit die Deppen, die sich für so cool halten, auch mal mitreden können.

  82. @Silvie

    Ich bin selber erst 13 und wahrscheinlich schreibt jetzt gleich jemand, dass ich dann gar nicht immer im Netz sein sollte, aber ich finde es übertrieben, alle Jugendlichen bzw. Kinder vom Internet „wegzusperren“.

    Es gibt zwar ziemlich viele Idioten in meinem Alter, aber dass dann die Leute, die nichts dafür können, die Konsequenzen tragen müssten, wäre Schwachsinn. u_u

  83. @Mary

    Kein Thema, ich kenne Mods, die sind achtzehn Jahre alt, top Leute, seriös und fähig, ihren Job zu erledigen.

    Alles „darunter“ gehört ohne Aufsicht nicht ins Netz. Du mit Deinen dreizehn Jahren hast Dich ebenfalls nicht ohne elterliche Aufsicht im Netz zu befinden. Ganz einfach und Punkt.

    Ich finde es schön, vernünftige Kinder in Deinem Alter im Netz vorzufinden, aber Du bist und bleibst ein KIND.

    Also gehe offline und ins Bett!
    Deine Eltern sollten Dir meines Erachtens den Internetzugang ab 18 Uhr sperren.

    Punkt.

    1. @Silvie:

      Das was du hier wünscht, finde ich dann doch stark übertrieben.
      Nur weil 10% der Teenies im Netz richtig Mist bauen, brauchen wir nicht den Rest aussperren.
      Eigentlich sind wir doch überwiegend auf diesen Seiten hier aktiv, weil wir für Freiheit im Netz sind, oder nicht?
      Klar sind die Teenies noch nicht so erfahren mit dem Netz, aber woher sollen sie denn die Erfahrung bekommen? Was wir (und die Eltern natürlich) tun sollten, ist sie darauf hinzuweisen, wie man sich im Netz verhält.

      Ich bin jetzt 21 und hab auch Mist gemacht im Netz. Hab auch als (junger) Teenie in irgendwelchen Chats Leute belästigt. Dann hat mich irgendjemand mal freundlich drauf hingewiesen, was es so mit Netiquette auf sich hat und das am anderen Ende auch Menschen sitzen (was mir scheinbar nicht klar war) und dann war es gut und ich hab mich benommen.

      Inzwischen bin ich fest im Netz angewachsen und beschäftige mich viel mit Netzpolitik und allem drum herum. Hätte ich mich erst mit 18 im Netz rumtreiben können, wäre ich politisch und internetthematisch noch ganz am Anfang.

      Liebe Grüße
      Carsten

  84. Da auf meiner Webseite/meinem Blog die gleichen Themen behandelt werden wie auf den Webseiten des Bundesverteidigungsministeriums, schaue ich doch mal gespannt, was die machen. Und ob das Deutsche Heer für eine Titelzeile wie „Tod und Verwundung gehören jetzt dazu“ ohne Alterseinschränkung ein Problem bekommt…

  85. @51: ich stimme dir zu! Manchmal sollte man sich nicht zurückziehen, sondern zu seiner Sache und Meinung stehen. Einen nakschen Mann kann man nicht in die Tasche greifen! Es geht auch anders.. und anders möchte es der Staat anscheinend.

    Ich bin dabei, wenn es anders wird, anders zu handeln.
    Andernfalls eine andere Staatsbürgerschaft annehmen, keine Steuern mehr in Dtl. zahlen und trotzdem deutsche Inhalte auf einem nicht-deutschen Server anbieten.

    Websites udn Blogs einstellen ist die falsche Richtung! Mahn-Büros werde ich wohl dann mittels meiner Meinung „abmahnen“ oder „belehren“.

    Keine bisherigen Fakten zum Thema anbieten, aber das Gesetz schnellstmöglich verabschieden? Das ist auch wieder so ein typischer Kindergarten.

    Ich beteilige mich bei einer Demo.

  86. Seltsame Situation die wir da gerade erleben dürfen. Ich bin sprachlos und frage mich, wie wohl die Wirtschaft auf so ein Gesetz reagieren wird… Die FSK stand vor Wochen selbst im Kreuzfeuer, wegen ihren willkürlichen Entscheidungen von Freigaben, Hamburg schafft es nicht eine skandalfreie Regierung zu wählen. Die Deutsche Bahn hat erhebliches Mitspracherecht bei der Umgestaltung und Gentrifzierung einer ganzen Stadt. Frau Ministerin geht einen Pakt mit dem Teufel ein, um sich selbst als Engel feiern zu lassen (und bittet um Ihre Klicks auf http://www…..de). Und wir? Wir sitzen zusammen und schauen zu, wie einer ein Zündholz reibt um die digitale Buchverbrennung zu starten. Willkommen im Fortschritt…. Lieber Markus, ich habe leider keinen Ansatz zu einer Lösung. Ich nutze das Internet nur, um meinen Freiraum zu finden. Mich verwirklichen zu können und Zugang zu finden. *RiP Freiheit*

  87. Also ich find das blödsinnig sich selbst vom Netz zu nehmen. Das hat was von der Judäischen Volksfront, dem fliegenden Suizidkommando, welches ja Brian fast gerettet hätte, wenn sie sich nicht alle vorher umbringen würden.

    Ich bleibe on, gut ich hoste im Ausland und in der Regel nur wenig bedenkliches (solange man sich nicht die Mühe macht meine Texte komplett zu lesen und auf political correctness hin untersucht), aber ich blogge privat und wer auch immer meint mich aus dem Netz vertreiben zu können, kann mich mal allerherzlichst!

    Aktionen wie bei das mit Wikipedia und den Parteiseiten und -blogs abmahnen find ich ist ein guter Ansatz, ich bin sicher das letztere würde fruchten. Ist doch genauso wie mit dem Roaming in Europa – kaum hat es mit der Kostenkeule eine Europarätin getroffen, hat sie sich dafür eingesetzt, daß das eingedämmt wird.

    Und wenn das Internet es nicht zulässt, scheitert dieses Gesetz, sowie alles was damit zusammenhängt an der Realität, bevor die Internetausdrucker-Politiker in der nächsten Sommerpause sitzen.

  88. @Silvie

    und du solltest hier mal nicht so rumflamen.

    Vll. sollte man alles, dem man habhaft werden kann, auf Ü18 schalten und das System ad absurdum führen. Erstes wäre Wikipedia. Dann können wir ja mal schauen, wie die Kids noch ihre Hausaufgaben hinbekommen. :-D

  89. Eiderdaus, was für Kinderhasser hier die vergessen haben wie sich Jugend anfühlt….
    Marie, schön, dass du dich in dem Alter schon mit derlei Blödsinn wie dem jmstv rumschlägst…und schade, dass du es musst, wenn du das Netz noch halbwegs so wie unsereiner entdecken können willst. Und ja manch „Kind“ ist Erwachsener als etliche 40 Jährige. Das Netz ist für alle da und was Eltern Ihren Kindern erlauben bzw Ihnen nicht verbieten ist deren Sache. Komma, ^^

    Und ansonsten, der Wald ist auch gefährlich … uuuh da laufen manchmal Pädophile rum und Leichen liegen da auch da und dort. Macht ein großes Absperrband ‚rum. Alles nur ab 18 zugänglich! Oder die Innenstadt, jeder Laden erhält einen Aufkleber mit Altersfreigabe! Zeitschriftenläden, die haben die Bravo und die Bild!!! Ab 18. Mindestens. Ach was sage ich, jedes Produkt bekommt einen Aufkleber!

    Ihr springt den Politikern hier aber bei mit diesem „Tod den Pubers“ Gelaber. Ja klar, lasst uns das Netz dicht machen für alle unter 18. Ganz einfach.

    Ihr wollt aktiv dagegen vorgehen? Wie schrieb neulich ein BBC Kommentator, Proteste und Demos sind heute nur noch gemütliche Dabei-sein-ist-alles Veranstaltungen zum Selbstzweck, wirklich etwas riskieren wollen die Wenigsten (nein ich meine gar nicht mit Gewalt). Zivilen Ungehorsam müsste man organisieren, Webseiten abschalten oder zumindest dicke nervende Hinweise einblenden, (menschliche) DDOS Demos fahren, Politikern jedweden IT-Support versagen, außer nach 22 Uhr. Generaler Netzstreik!
    Oder siehe oben, das Ganze mal zurück auf die reale Welt übertragen, ein bisschen Übertragungsverlust ist bei Gesetzen ja scheinbar immer dabei was die Sinnhaftigkeit angeht bei derlei Weltensprüngen.

  90. Schaltet die Blogs doch ab. Von „Hans-Wurst Bloggt!“ und „Eumels Piratengedanken“ gibt es wirklich mehr als genug. Der Verlust ist zu verschmerzen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.