Filesharing-Software in den USA legal!

Die FTD titelt „Tauschbörsen triumphieren über Musik- und Filmindustrie“, Heise bringt „Schlappe für Unterhaltungsindustrie im Verfahren gegen Tauschbörsen“, aus England kommentiert The Register „Court tells RIAA and Congress to let P2P software thrive“, Musikmarkt.de bezeichnet das ganze als „Wegweisendes Urteil für Tauschbörsen“, für den Stern ist es eine „Schwere Niederlage der Musik-Giganten“ , der BoingBoing-Blog titelt „EFF wins Grokster. Software doesn’t have to be easy for Hollywood to wiretap!“ Wired schreibt „P2P Services in the Clear“ und nun hat auch Spiegel einen AP-Bericht online gestellt „Brechstangen-Produzent nicht verantwortlich für Diebstahl“.

Worum gehts? Die US-amerikanische Musik- und Filmindustrie versuchte Filesharing-Software dafür verantwortlich zu machen, dass Menschen diese nutzen, um Filme und Musik zu tauschen. Da die Klagewellen nicht fruchteten, versuchte man nun, gleich die ganze Technik zu kriminalisieren. Fred von Lohmann von der Electronic Frontier Foundation, der als Anwalt die Filesharing-Börsen unterstützte, sagte, das Urteil folge „dem Prinzip, dass Hersteller von Brechstangen nicht verantwortlich sind für den Diebstahl, der damit verübt werden könnte“. Hier gibt eine 16MB grosse Datei mit der Verteidigungsrede von Fred von Lohmann.

Aber die alten Dinosaurier geben sich immer noch nicht geschlagen:

Man wolle „alle in unserer Macht stehenden Möglichkeiten ausschöpfen, die zu bekämpfen, die unerlaubt vom wertvollen Eigentum unserer Mitglieder profitieren“, sagte der Präsident des Filmverbandes MPAA, Jack Valenti.

Also weiter gegen Windmühlen rennen und Lobbyisten auf Politiker hetzen.

Update:
Janko Röttgers hat in seinem Weblog die PM von P2PUnited gespiegelt und für MP3-World einen Artikel dazu geschrieben: „US-Tauschbörsen gewinnen vor Gericht“. Und die beste englischsprachige Übersicht über alle möglichen Stellungnahmen und Berichte findet sich im Weblog von Ernest Miller.

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