Microsoft Training für 300.000 Lehrer

Intel macht PR für sein Lehrer-Training:

In Deutschland haben sich bereits 300.000 Lehrer an einem Fortbildungsprogramm zum Umgang mit Computer und Internet beteiligt. Die amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Ressortchefin Johanna Wanka (CDU), lobte das Projekt am Mittwoch in Berlin als Musterbeispiel für die Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie.

Eigentlich ist es ja erfreulich und notwendig, dass auch Lehrer Anschluss finden an das Internetzeitalter. Allerdings scheinen die Trainingkurse reine Microsoft-Werbeveranstaltungen zu sein. Webseiten erstellen lernen die Lehrer mit MS Frontpage (Macht das nicht eher die Lehrer lächerlich?), Präsentationen mit Powerpoint, Layouten mit Publisher, usw.

Ich finde, dass dies der falsche Weg ist. Schüler sollten Alternativen zum Monopol kennenlernen und gerade Freie Software bietet viele Chancen, Kosten im Bildungsbereich zu sparen und nachhaltige PC-Infrastrukturen in den Schulen zu schaffen. Wieso also nicht Bilder mit Gimp bearbeiten (Das gibts auch für Windows und es kostet noch nicht einmal was) und für Webseiten rudimentäres HTML vermitteln und nicht das Krüppel-HTML, was Frontpage ausspuckt. Und was ist mit OpenOffice?

Diese Programme können die Schüler dann auch problemlos in ihrer Freizeit nutzen, ohne sofort für die gebrannten Microsoft-Programme als Raubkopierer bezeichnet zu werden. Und die Schüler würden was für die Zukunft lernen. Denn es kommt nicht drauf an, zu wissen, welche Tastenkombination bei MS Word das drucken auslöst, sondern wie man eine Textverarbeitung bedient.

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