Der Staat erobert das Internet zurück

Bei FAZ.net findet sich der Artikel „Der Staat erobert das Internet zurück“.

Das Internet ist die bedeutendste Erfindung des zwanzigsten Jahrhunderts: eine friedliche Revolution im Geiste der Dezentralisierung, die größte Stimulation, die der Weltgeist je erfahren hat. Die weltweite Vernetzung des Denkens könnte den ersten Schritt auf dem Weg in eine postnationale Weltordnung markieren. Und doch konnte man hierzulande – nach den Invektiven staatlicher Stellen und mächtiger Lobby-Verbände – letzthin den Eindruck gewinnen, es handele sich um einen Tummelplatz von Räubern, Terroristen und Triebtätern. Nicht nur die Netzgemeinde argwöhnt, dass es bei der rhetorischen Degradierung des Internets zum digitalen Bahnhofsviertel darum ging, den staatlichen Zugriff auf das System zu erleichtern.

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15 Ergänzungen

  1. Tja, bei der FAZ schreibt nicht nur Schirrmacher… Die ‚Konservativen‘ hegen ja ohnehin ein sehr ambivalentes Staatsverständnis zwischen Freiheit und Autorität. Man weiß nur nie, von wo nach wo es umschlägt…

  2. Der Artikel ist immerhin recht ausgewogen, wenn auch die letzen beiden Absätze dem Arbeitgeber geschuldet sind.

  3. Ne echte Schlagzeile wäre: „Deutsche Politiker fangen an das Internet zu verstehen!“

    Ernsthaft: Der Staat kann gerne versuchen das Internet zu erobern. Das Problem ist nur das die „Netzgemeinde“ wesentlich kompetenter ist und der Staat somit (auf Dauer) nicht gewinnen kann. Klar, die können Filter usw. vorschreiben. Aber es wird immer jemanden geben der diese (ungemerkt) umgehen kann.

  4. Nachtrag: Hab grad was auf Heise gefunden, das rumänische Verfassungsgericht hat die Vorratsdatenspeicherung als Verstoß gegen die Menschenrechte gewertet.

    Das ist die beste Ohrfeige die deutsche Politiker je bekommen (und verdient) haben.

  5. Bin ja echt mal gespannt wie lange es dauert und sich die WLAN Router vernetzen und an jedem ein www Server für die Inhalte hängt.

    Übrigens ist die SWIFT Sache anscheinend durch :(

  6. Wir sind die Nerds.
    Wir haben das Internet erfunden.
    Wir haben das Internet gebaut.
    Wenn ihr es uns wegnehmt, bauen wir uns einfach ein neues.

  7. Wie paranoid muss man sein, um zu glauben, ARD und ZDF wollten im Internet ein Informationsmonopol erlangen? Das behauptet der Autor ernsthaft.

  8. Die CDU legt ja richtig los, nun heisst es schon es gibt kein Recht auf eine Privatkopie (zumindest der Kulturstaatsminister Bernd Neumann). Da werden doch die Verkäufe jetzt in die Höhe schiessen. ;)

    Mehr dazu bei Heise

  9. ich bin ein freak… kein nerd.. kein geek.. ich wohne hier..im netz.. meine gedanken liegen in moskau auf einem server, den mir ein student da besorgt hat… ich rede mit menschen aus china und den usa.. wir sind alle gleich.. wir wohnen hier..

    wir wollen hier keine politiker. wenn sie uns das wegnehmen was wir uns erschaffen haben… nun.. was tust du wenn dein zu hause angegriffen wird??

  10. Also die USA verteidigen ihr zu Hause auf der ganzen Welt und fangen Krieg (gegen den Terror) an um Frieden zu haben… Und da die USA doch so ein demokratisches Vorbild sind könntest du es doch genauso machen?

  11. nein kann ich nicht. aber ich finde es interessant das die meisten offenbar an einen Angriff und nicht an eine Flucht denken.

    Wie schon gesagt.. cih bin kein Nerd oder Geek.. mir fehlen die Waffen für diesen Krieg.. mein Weg ist die Flucht.. in noch geschützte Teile meines zu Hause.. wo man weder einfach rein kommt, noch sie einfach kaputt bekommt.

    btw .. kenn jemand schon ein versteck.. ich bin für hinweise dankbar..

    1. – TOR
      – freenet
      – dergleichen

      gibt diverses, wird nur noch nicht intensiv genug genutzt, weil auch irgendwie zu langsam und zu kompliziert

  12. ich finde den artikel, trotz einiger, hier und bei der faz, angesprochener mängel durchaus gut, weil er korrekt beobachtet, dass das internet von leuten reguliert werden soll, die offenbar selber von der materie keine ahnung haben, die sich selber von ihren ängsten (besonders vor veränderung, und das scheint kein alleinstellungsmerkmal angehöriger konservativer parteien zu sein), oder auch von lobbyeinfluss lenken lassen und für die das internet leider (noch) nicht die rolle spielt, die es für „uns“ (wie auch immer man das jetzt abgrenzt hat.
    was mich aber wundert, ist die relativ schwachen reaktionen zu diesem thema. hier wie dort (bis eben) fanden sich lediglich 13 kommentare, bei der faz gehen die meisten allerdings komplett am artikel vorbei. sind wir, diejenigen, die mit der regulierung in dieser form nicht einverstanden sind, so wenige, dass einfach nichts passiert? wie können wir es schaffen, mehr menschen für themen wie netzneutralität, informationsfreiheit und die überarbeitung des urheberrechts zu sensibilisieren, wenn wir sie schon nicht dafür begeistern können? oder brauchen wir einfach mehr geduld, bis diejenigen, die nicht mit dem internet aufgewachsen sind, in der minderheit sind, damit wahlen auch in bezug auf das netz repräsentativer sind?
    entscheidungen wie die in bulgarien und rumänien, die feststellen, dass vorratsdatenspeicherung rechtsstaatlichen ideen widersprechen, zeigen jedenfalls, dass diese ideen nicht weit hergeholt sind. aber müssen erst staaten, in denen die demokratie noch jung ist, herkommen, um uns zu zeigen, dass fortschritt eben nicht nur gefahren birgt? brauchen wir eine neue partei, oder können diese themen nicht auch parteienunabhängig zustimmung finden? wie steigern wir die beteiligung am demokratischen prozess? das netz gibt uns alle werkzeuge dazu, wir müssen sie nur zu nutzen wissen.

  13. ich bitte die gelentlichen grammatischen und syntaktischen schnitzer zu verzeiehen, dieses kleine eingabefeld…., da verliert man schnell mal den überblick. ;-)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.