Music as Culture – Impressionen von der #a2n

Die erste all2gethernow #camp und #conference findet vom 16-18.09.09 in Berlin statt. Hier meine ersten Eindrücke vom all2gethernow Camp. Die Veranstaltung ist gut besucht und dennoch finden die einzelnen Sessions in einer netten Atmosphäre und mit direktem Dialog zwischen Podium und Publikum statt, die gemeinsam im Kreis sitzen. Es gibt einen live Stream und Internet, alles sehr erfreulich!

Die erste Session an der ich Teilnehme ist von Andrew Dubber zu „Music as Culture“

Seine Kernthese „Musik ist hauptsächlich ein Kulturgut“ – klingt erstmal banal. Daraus folgt für ihn, dass der Großteil der Musik (wie anderer Kulturgüter) eigentlich als Gemeingut unter der Public Domain stehen sollte. Weiterhin plädiert er für ein flexibleres und kreativeres Urheberrecht wie es teilweise mit Creative Commons heute schon möglich ist. Darüber hinaus wirbt er für einen Paradigmenwechsel in unserem Denken. So könnten Kreative etwa in vielen Fällen ihre Werke schon nach wenigen Jahren in die Public Domain stellen, statt wie bisher üblich generell mit 80 Jahrigen Urheberrecht zu belegen.

Mein Lieblingszitat aus der Session: „The Internet was not made to make money. It was made for people to communicate“ – da braucht man nichts mehr hinzufügen.

Andrew Dubber ist Senior Lecturer in the Music Industries an der Universität in Birmingham und gleichzeitig ein angesehener Berater der Musik Industrie in Großbritanien. In seinem viel gelesenen Blog „New Music Strategies“ beschäftigt er sich mit Urheberrecht, dem Medienwandel, der Zukunft der Musikindustrie und der Frage was diese Entwicklungen eigentlich für unsere Gesellschaft bedeutet.

Mit der Webseite „Deleting Music und seinem Buch The 20 Things You Must Know About Music Online”  hat Andrew einige interessante Thesen zur Urheberrechtsdebatte beigetragen. Das Buch liegt als eBook in deutscher Übersetzung zum Download vor.

Hintergrund zur all2gethernow

Als Dieter Gorny im Sommer diesen Jahres bekannt gab, dass Deutschlands größte Musikmesse – die Popkomm – in diesem Jahr aufgrund von Internetpiraterie und die dadurch entstehenden Einnahmeeinbußen der Branche nicht stattfinden wird, hat dies ein großes Medien-Echo hervorgerufen.

Das Aussetzen der Popkomm war gleichzeitig die Initialzündung  zur Gründung des all2gethernow e.V. als neue Plattform für alle, die an der Musik, Kreativität und Kultur und den dafür notwendigen Rahmenbedingungen interessiert sind. Die Gründungsmitglieder wollten die Absage an die Musik- und Kreativbranche, an Musiker und Künstler nicht so einfach hinnehmen. Stattdessen setzten sie sich das  Ziel, eine Veranstatung zu organisieren, die Produzenten, Musiker und Nutzer, Plattenlabels und Veranstalter gemeinsam an einen Tisch bringt, um über zeitgemäße Geschäftsmodelle, zukunftsorientierte Konzepte und neue Ideen für die Musikbranche zu sprechen – mit großem Erfolg!“

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7 Ergänzungen

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