Seit 5:45h wird zurückgeDDoSt?

DDoS-Attacken sind das ‚Hacken‘ der Nichthacker, ungefähr so elegant wie eine Plünderung als politische Protestform: Sie sind das plumpeste, ineffektivste und kontraproduktivste, was man im Internet tun kann. Wenn dir gar nichts anderes mehr einfällt, dann eben DDoS oder Steinewerfen.

Insofern war es prinzipiell amüsant, sich anzuschauen, wie Wikileaks in den letzten Tagen geDDoSt wurde – zeigte es doch, dass seinen Gegnern nichts besseres mehr einfiel.

Momentan steht MasterCard unter Beschuss, gestern war Postfinance dran – und irgendwo sitzen ein paar picklige Teenager und halten sich für die rechte Hand Julian Assanges. Sie merken nicht, wie sehr sie Wikileaks und generell der „guten Sache“ damit schaden.

Wenn wir hier den ganzen Tag gegen stärkere Internet-Regulierung schreiben, kämpfen und protestieren, dann gibt es nichts schlimmeres als die Deppen, die Grenzen überschreiten und zeigen, dass man gerade nicht auf ihren gesunden Menschenverstand in einem sich selbst regulierenden System bauen kann.

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149 Ergänzungen

  1. Dämlicher Beitrag.

    Das hat nichts mehr mit ein bisschen „Internet-Regulierung“ zu tun.

    Das hier ist Krieg. Der erste ernsthafte Cyber-Warfare.

    Diese Tage werden zeigen, ob ein paar Staaten es schaffen durch unser demokratisches System eine chinesische Mauer zu bauen.

    Melde doch deinen Internetanschluss ab, wenn es Dir zu heiß wird.

    1. Steve (2.) hat recht: Was hier geschieht ist durchaus schon eine Art Cyberwar. Freiheit und Macht streiten ihren Krieg hier auf dem Rücken von Unternehmen aus. So wie der Mob früher mit den Mistgabel zur Revolution Schritt, so macht er es heute mit DDoS-Angriffen. Nicht schön und in der Regel auch nicht immer wirksam, aber immerhin unmittelbar.

  2. Hier weiß das denke ich jeder, der Aufruf sollte eher zu 4chan gehen. Mit konstruktiven Ideen was man sonst machen kann. Flyer verteilen mit Infos, mit Freunden und bekannten reden, dass sie Dienste dieser Firmen nicht mehr nutzen, etc. Und vielleicht mal bei den lokalen Piraten „hallo“ sagen. ;-)

  3. Muss im Titel unbedingt eine Variante eines Hitlerzitats gebracht werden? Ohne übermäßige pc an den Tag legen zu wollen, ist das doch eine Sache die nicht unbedingt notwendig ist, oder?

  4. Bestimmt ein Waldorfschüler der seinen Namen tanzt und seinen Abschluss gekauft hat auf einer Privatuni

    1. @Meister: Aber Udo Vetter hat nichts von DDos-Attacken geschrieben, sondern dass Bürger helfen (sollen), Infrastrukturen aufzubauen, nicht zerstören zu wollen.

  5. Hier werden Kommentare gelöscht. Genau das zeigt das wir weitermachen müssen um dieser Zensurgemeinde Einhalt zu gebieten.

  6. Man begibt sich in der Tat auf das Niveau von Steinewerfern, nein schlimmer noch, auf das Niveau der US-Regierung, wenn man jetzt mit (D)DoS-Attacken um sich schmeißt.

    Wird man aber leider nicht verhindern können. Wie bei jeder Bewegung gibt es auch bei „Netzaktivisten“ im weitesten (sic!) Sinn Splittergruppen – ein paar Verrückte, die bestimmte Grundgedanken und Philosophien derart auf die Spitze treiben daß sie zum einen nicht ernstzunehmen sind, und zum anderen eine Gefahr für die ganze Sache an sich darstellen.

    Man kann nur besonnen mit Argumenten und klugem Verhalten dagegen angehen, und hoffen daß es (in der öffentlichen Wahrnehmung) nicht übertönt wird durch den Krach von ein paar Chaoten. Aber da es im Grunde so einfach ist, vom eigenen Rechner mit ein paar rudimentären Kenntnissen einen fremden Webserver abzuschießen per (D)DoS, wird man es kaum eindämmen können.

  7. @Sven: Wie du bei Steve siehst, gibt es hier doch einige der angesprochenen Teenager. Bestimmt DDoSt uns hier gleich der krautchan… Dann sind wir mittendrin im ersten ernsthaften Cyber-Warfare.

  8. @Melanie Segert

    Was sollen diese rassistischen Äußerungen?
    Ich glaube Ihnen hat wohl jemand das Hirn vernagelt.

  9. Vermeintlich unkonstruktive Angriffe (DDoS) mit unkonstruktivem, arroganten Geschwätz zu kritisieren ist ja so viel besser, Linus. Nur dass man dich googlen kann, um zu schauen, ob du Pickel hast oder nicht.

    Das Netz wird sich auch weiterhin selbst regulieren, die Politik wird weiterhin versuchen es zu bändigen, ganz gleich was Anonymous da tut. Tu doch nicht so, als kämen die Herren, die was zu sagen haben, erst jetzt auf den Trichter, dass man das Netz verteufeln und regulieren muss.

    Echt, der mieseste Beitrag hier, seit ich das Netzpolitik lese.

  10. Linus ist noch nicht ganz reif so wie man das liest. Ein wenig zurückgeblieben dieser Kommentar und Primitiv.

  11. @Klaus Ich bin mir sicher, dass hier nicht Kommentare grundlos gelöscht werden, solange sie der Diskussion hilfreich sind. Aber Spam und Beleidigungen sind keine Kommentare.

    @netzpolitik wenn ihr sowas löscht, dann macht das bitte so wie die Zeit (Kommentarinhalt löschen und Begründung). Dann haben die Kommentatoren nochmal die Chance, sich zivilisiert zu äußern.

    1. @Stefan: Spam und Beleidigungen löschen wir, meist hab ich aber keine Zeit, da noch extra Begründungen zu schreiben. (In diesem Threat haben wir übrigens bisher nichts löschen müssen). Ich verbringen am Tag gut eine Stunde mit „Community-Management“ in den Kommentaren, Zeit, die ich oft gerne auch woanders nutzen würde.

  12. Puuh …ich bin sehr gespalten. (Es sieht so aus als ob…) Mastercard & Co. haben sich aus wirtschaftlichen Erwägungen dazu entschlossen, mit vorauseilendem Gehorsam und mit fadenscheinigen Begründungen Wikileaks finanziell zu schaden. Die Attacken fügen ihnen nun einen wirtschaftlichen Schaden zu, welche sie eventuell nicht in ihren Berechnungen hatten.

    Vielleicht müssten alle Beteiligten im voraus mehr denken und besser kommunizieren bzw. argumentieren um soetwas zu verhindern…

    Und wer hier Sympathie verspielt ist noch sehr ungewiss…

  13. Ich finde das herrlich. Wir sehen hier jeden Tag, wie die sogenannte „Rechtstaatlichkeit“ aus fadenscheinigsten Gründen zu Grunde geht und dann gibt es immernoch Leute, die meinen, dass man hier noch disktuieren müsse, auf „gesunden Menschenverstand“ hoffen.

    Wikileaks zeigt uns gerade, dass wir von unserern Regierungen, Konnzernen usw. verraten und verkauft werden. Da ist meiner Meinung nach jedes Mittel Recht sich gegen zu wehren, sogar virtuelles Steine schmeissen.

    Oder hätte Herr Neumann hier lieber eine Schlichtung: alle setzen sich an einen Tisch, reden Wochen und danach ist dann alles beim Alten und alles wieder gut?!

    1. Da das Thema polarisierend ist, würde mich auch mal gerne eine gut durchdachte und vielleicht sogar rhetorisch gute Replik interessieren, warum DDos-Attacken toll sein sollen. Mir fehlen da die Argumente und bisher hab ich hier nichts in die Richtung gelesen…

  14. Die meisten wollen sicherlich nicht die „rechte Hand Julian Assanges“ sein sondern machen es aus Überzeugung für Wikileaks und freie Meinungsäußerung.

    !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Assanges != Wikileaks
    !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  15. Solche „Kommentare“ sind moralisierend und überflüssig. Sorry. Der Kommentar sollte doch wenn überhaupt a) in Englisch geschrieben sein! und b) dort (US) irgendwo in Netzpostillen gepostet werden für die passende Zielgruppe und nicht in einem deutschen Blog. Aber man darf natürlich eine Meinung zu allem haben.

    1. @MickyHase: Hast Du eine gute Begründung, warum ein solcher Kommentar nur in englisch und woanders, nicht aber in einem deutschen Blog erscheinen sollte?

  16. DDoS mag in diesem Zusammenhang zwar effizient sein, aber effektiv und ergebnisorientiert ist es offensichtlich nicht. Ein Aufruf zum Boykott wäre wohl produktiver.

  17. Ich kann Ihnen versichern, dass die Stmmung im Volk das Handeln dieser Gemeinde wiederspiegelt. Ich bin froh das sich unsere Jugend für die Zukunft unseres Landes so ins Zeug legt. Hut ab!

  18. Steine werfen ist ein Ausdruck der Wut und Hilflosigkeit. Aber Steine werfen hat auch schon viel zum Besseren geändert. Während „Schlichtungsgespräche“ gar nichts ändern.

  19. Uii – da hast Du Dich aber fein zum Retter der ethisch guten und einzig wahren „Grenzen“ im Netz erkoren. Toll.
    Das ganze mit einem Nazispruch in der Überschrift – wahnsinnig kreativ.
    Ich hatte lange keine mehr, aber bei diesem tiefgründigen und unglaublich scharfsinnigem Beitrag bekomme ich wirklich wieder Pickel.

  20. Ich habe, als ich gestern in zig #IRC Channels sehen konnte, wie Leute „rekrutiert“ worden noch gedacht „die haben Sie nicht alle“ – also ich dann gesehen habe, dass die auf dem ANONOPS Server innerhalb kürzester Zeit die IRC-Channel aufteilen mussten um dem Ansturm gerecht zu werden und ich auch noch sah, dass zig Sprachen (neben Englisch) umher wirbelten dachte ich immer noch „hach, die Kinder sind am spielen“ doch irgendwann übernahmen „Redner“ die mit anon… anfingen die Diskussion. Kurz und knapp wurde die Waffe, eine Software namens LOIC (Low Orbit Ion Canon) verteilt und die Strategie erklärt. Unter anderen WARUM DDOS Attacken der einfachste weg sind etwas zu bewirken, weil eben effizient, von jedem zu beherrschen und schwer auf einzelne Personen zu zurück zu verfolgen.

    Danach beherrschten die Channels nur noch Meldungen wie:

    TARGET: http://www.[NAME].[TLD]
    PLEASE FIRE!
    !isup http://www.[NAME].[TLD]
    http://www.[NAME].[TLD] is down..

    Wenn das die Aktion von verpickelten Spinnern ist, dass will ich nicht wissen, wie die Aussehen, die gerade als unsere Soldaten in Afghanistan unterwegs sind.

    Ich befürchte @Steve hat Recht, wir haben Krieg – nur wird dieser nicht auf normalem Wege geführt und es ist ein Krieg.

    Den Aktuellen Frontbericht gibt es im übrigen hier:

    http://pandalabs.pandasecurity.com/tis-the-season-of-ddos-wikileaks-editio/

  21. @markus (22)
    Ich bin mir selber nicht im klaren was ich von den DDos attacken hallte soll, auf der einen Seite finde ich es kontraproduktiv das „krimenell“ gehandelt wird, auf der anderen Seite sehe ich das als Form des Protest.
    Als Ansatz um das zu legemitieren koennte man evtl. Argumentieren das im real live ja z.B. auch Sitzblockaden gemacht werden (siehe z.B. Frankreich diesen Jahres) und das ja sozusagen auch temporaere denial of services sind. Oder zumindest eingeschraenkt. Gleiches gilt fuer Streiks.
    So als erster Grundgedanke fuer eine Diskussion.

  22. Ob nun Warfare oder nicht, diese Aktionen wirken jedenfalls alles andere als deeskalierend.

    Wenn die DDoS-Atacken ernsthaften Schaden anrichten, wird der Politik getrieben vom Lobbyismus doch nur noch mehr Grund gegeben das Netz zu regulieren.

    Ich finde den Beitrag hier inklusive Überschrift und pickliger Teenager auch nicht sonderlich gelungen.

  23. @markus Wie willst Du Mastercard, Amazon etc. dazubringen soetwas wie einen sinnvollen Dialog vor dem Hintergrund der politischen Brisanz ihrer Entscheidungen zu führen? Mit ihren Aktionen haben sie einen Pfosten eingerammt, der für uns, auch als Kunden schwer zu beseitigen sein dürfte. Und ich sage es nochmal, mit fadenscheinigen, wenn auch sicherlich rechtskonformen und unangreifbaren Maßnahmen. Da muss man sich doch über solche Aktionen nicht wundern. Für manche sind eben der Worte genug gewechselt…

  24. @Linus – und bitte was wäre dann deines erachtens die/eine „elegantere, konstruktivere möglichkeit ?

    (ich kann verstehen, dass viele einfach frustriert sind ob der „übermacht“ (von USA und den firmen) und m.E. illegalen sperren der diversen WL-konten.
    ca. 50& der twitter-RT sind immer noch über diese „attacken“)

  25. Du meinst das euer besserwisserisches Gejammer effektiver ist? – Erzähl doch mal, was habt ihr dem damit bisher erreicht?

    Vergiss nicht du bist in den Genus von Freiheit weil andere gehandelt haben und nicht weil du es besser gewusst hast.

  26. Eine Debatte über DDoS und Gegen-DDoS ist sicherlich sinnvoll. Das Wort „5.45h“ im Titel – für Nachgeborene: Anspielung auf den NS-Propaganda-Satz „Seit 5.45h wird zurückgeschossen“ zur Rechtfertigung des Angriffs auf Polen 1939 – soll die Gegen-DDoSer in Nazi-Nähe rücken und ist damit voll daneben. Nur als Erinnerung: Als Ergebnis des Nazi-Satzes blieb ein zerstörter Kontinent mit 60 Mio. Toten zuück. Das ist hier nicht der Fall. #Spielverderber

  27. @markus: es geht um amerikanische Unternehmen und wie ich gelesen habe auch US Hacker Groups. Deshalb. Damit die Leute die es angeht es auch verstehen können. Oder schreibt ihr den für uns, damit wir hier in den Kommentaren Zeit verbraten und uns echauffieren können? :)
    Ich finde ich den Kommentar zu undifferenziert um den überhaupt gut zu finden. Also wäre es irgendwie IMO besser gewesen, den überhaupt nicht zu schreiben – oder besser über das Thema nachzudenken. Ist ja auch kein Problem wenn man einmal daneben haut.

  28. hey Linus …

    DDos mit „Steine werfen“ zu vergleichen ist ein bisschen übertrieben, zumal das impliziert, dass jemand verletzt werden kann oder Sachen kaputt gehen. Es ist vielmehr ein Art Blockade – wie halt auf der Straße oder beim Castor auf der Schiene. Eine Übertragung des Straßenprotest ins Netz … nur ohne einen erkennbaren Absender. Denn sofern der „Mastercard-Surfer“ nichts darüber liest, weiß er nicht, warum die Seite nicht erreichbar ist.

    Wie man das bewerten mag, ist eine andere Sache …

  29. Sorry, aber das ist Schwachfug – diese Attacken sind sinnvoll. Sie zeigen den großen Firmen, dass jedes Handeln Konsequenzen nach sich zieht, nicht nur das Handeln der Kunden sondern auch der Dienstleister.

    Ihr könnt ja gerne zur lokalen Piratenpartei (von der ich absolut nix halte) gehen oder Flyer verteilen und euren Freunden erzählen sie sollen Mastercard & co. boykottieren, das wird exakt zu 0,00 Erfolg führen.

    Viele Firmen werden es sich nun mehrmals Überlegen ob sie wirklich Seiten/User/XYZ Sperren wollen nur um evtl Problemen mit dem Staat aus dem Weg zu gehen oder ob sie es darauf ankommen lassen.

    Viel Spaß noch mit euren Flyern, mal gucken wie lange ihr verteilen müsste damit quasi alle großen westlichen Medien über euch berichten…

  30. Eine Debatte über DDoS und Gegen-DDoS ist sicherlich sinnvoll. Das Wort „5.45h“ im Titel – für Nachgeborene: Anspielung auf den NS-Propaganda-Satz „Seit 5.45h wird zurückgeschossen“ zur Rechtfertigung des Angriffs auf Polen 1939 – soll die Gegen-DDoSer allerdings in Nazi-Nähe rücken und ist damit voll daneben. Nur als Erinnerung: Als Ergebnis des Nazi-Satzes blieb ein zerstörter Kontinent mit 60 Mio. Toten zuück. Das ist hier der nicht Fall.

  31. DDoS ist nicht generell das Mittel der Doofen. DoS und DDoS können auch gezielt für bestimmte Angriffe eingesetzt werden. Z.B. können sie einen DNS-Server lahm legen, um einem Client gefälschte DNS-Daten unterspielen zu können. Meist dienen Denial-of-service-Attacken nicht dem Selbstzweck sondern der Vorbereitung und Durchführung anderer Angriffe. Von daher sollte man (D)DoS in keinem Falle unterschätzen.
    In diesem Falle handelt es sich zumindest bei den meisten Attacken aber sicherlich um Frust- oder Verzweiflungs-Taten, um Wikileaks wenigstens temporär unerreichbar zu machen.

  32. sicher ist es nicht die eleganteste lösung, aber DDoS-attacken sind in diesem fall m.e. in ordnung: sollen mächtige unternehmen ruhig auch mal sehen, was passiert, wenn sie sich gegen grundrechte wie die pressefreiheit stemmen.

    letztlich wird durch die attacken der zugriff auf die seiten vorübergehend blockiert – so wie beim castor-transport vorübergehend die schienen blockiert werden. warum wird letzteres allgemein akzeptiert, ersteres aber soll falsch sein? medienaufmerksamkeit wird in beiden fällen erzeugt.

    1. @sebseb: Den Unterschied, den ich zu z.B. Castortransporten sehe, ist, dass dabei Menschen präsent und ihre Meinung zeigen sind und bei DDos-Attacken in der Regel Botnetze / Computer maschinell eingesetzt werden.

  33. hmmm … bin ja seit langem begeisterter und zustimmender netzpolitik-leser.
    Aber DEN Artikel von Linus kann ich nicht nachvollziehen.
    Hat denn das ganze ‚friedlich‘ Diskutieren bisher irgendwo was genutzt? Und es wird m.E. auch in Zukunft immer weniger nützen – dafür sind die ‚Gegner‘ mit ihren Machtstrukturen viel zu mächtig.
    Demokratie setzt nämlich auch Augenhöhe zwischen den Parteien bzw. Gegnern voraus – die haben wir aber nicht mehr.
    Welche Mittel bleiben dann? Das Netz aufgeben oder was? Lieber dafür kämpfen.

  34. Zitat Rosa Luxemburg:
    „Freiheit ist immer Freiheit der anders Denkenden, sich zu äußern“

    Das haben die DDoSer offenbar nicht verstanden. Sie selbst nehmen diese Freiheit von anders Denkenden mit einem DDoS.

  35. Ach, dass illegitimie Gewaltausübung zur Verschärfungen von Sicherheitsgesetzen führen kann, is jetzt ja eine höchst gewagte These!

    (Ja, das war Zynismus. Unterhaltet Euch mal mit ehemaligen RAF-Aktivisten und der gleichen. Die würden das, was sie damals taten, heute nicht unbedingt nochmal wiederholen. Aber ich erwarte ja nicht, dass man aus der Geschichte lernt – wär ja nur so ne Möglichkeit.)

  36. Kann dem Beitrag nicht zustimmen. Wieso soll man denen nicht zeigen, dass sie nicht einfach so weiter machen können? Es gibt Situationen, da muss man sich vom braven Untertan als Bürger verabschieden – anders interessiert es die Mächtigen scheinbar nicht.

    Und zu „picklige Teenager“: finde ich doch schwach, dass hier sowas zu lesen ist.

  37. Genau, den Beitrag erstmal mit einem NS-Zitat beginnen, da weiß man gleich wohin die Reise geht.
    Und wie Operation Payback Wikileaks schaden soll wird auch nicht erklärt, zumal den Massenmedien selbst klar zu sein scheint, dass die Aktion nicht von Wikileaks ausgeht.

    Und das „ihr“ gegen stärkere Internet-Regulierung kämpft ist ja wohl ziemlich lächerlich. Ihr kämpft gegen den JMStV, der nach Verabschiedung zwar genauso ignoriert werden wird wie der Alte. Aber immerhin habt ihr mal mit Abgeordneten der Landtage gesprochen… Eure Waffen sind stumpfe Schwerter und eure Ziele sind Nebenkriegsschauplätze. Wenn es sich durchsetzt, dass Regierungen ohne richterliche Anordnung einfach bei Unternehmen anrufen können um Konten und Webseiten zu schließen, dann wird der JMStV in Zukunft eurer geringstes Problem sein!

  38. Klar sind dDoS Angriffe vergleichbar mit Steinewerfen. Aber ganz ehrlich: Irgendwann ist auch mal Schluss mit reden, irgendwann muss gehandelt werden.
    Und wenn Paypal, Mastercard, Visa und diese ominöse Schweizer Bank Wikileaks schaden und mit sowas als Folge nicht rechnen… selbst Schuld.
    Die dDoS Angriffe treffen diese Firmen da wo es weh tut, weil Downzeiten der Seiten auch finanzielle Folgen für die Firmen haben.
    Ich sehe die aktuellen dDoS Attacken eher als (Nach)Denkzettel und hoffe es fruchtet.
    Denn letztendlich sollten Regierungen und Konzerne eines kapieren: Im Netz haben die User die Macht. Niemand sonst.
    Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

  39. @markus klar hinkt der vergleich – aber das ist letztlich auch dem medium geschuldet: auf den schienen muss man physisch präsent sein, im internet geht das leider schlecht.
    nun ja, DDoS-attacken kann man so oder so sehen, ich verstehe auch die sorge, dass sie kontraproduktiv wirken könnten.

  40. wetter, das Problem ist, dass es zu diesen DDoS-Attacken auf diese Konzerne ja erst gekommen ist, als diese auf politischen Druck hin ihre Dienstleistung gegenüber WikiLeaks eingestellt haben. Anonymous existiert nur, weil es mächtigere gibt, die diese Macht ausnutzen, um es in seiner Handlungsfreiheit zu beschränken. Und um sich mit der Contentindustrie anzulegen, aber das ist ein anderes Blatt.

    Wegen dieser DDoS-Angriffe wird es kein Gesetz geben, das nicht ohnehin schon geplant war.

    Thom von osnews.com hat das heute ganz gut formuliert: „If the old world plays dirty, so should we.“

  41. Ach du meine Güte…

    Netzpolitik ist ein typisches Beispiel dafür, das in Deutschland die Rebellion ausfällt, weil
    das Betreten des Rasens vorm Reichtag verboten ist.

    Und das dämliche Hitlerzitat im Titel hättet ihr euch sparen können.

  42. Kontraproduktive pickelige Teenager die Steine werfen und zurückschiessen?

    Nö.

    Hier formiert sich Zivilcourage gegen Konzerne, die sich mit fadenscheinigen Begründungen zur rechten Hand des State Department machen. Das Bild der Sitzblockade einer riesigen Bankfiliale ist überaus treffend.

    Deine Argumentation gegen die DDoS Angriffe wird in gleicher Form auch auf das Projekt Wikileaks oder jene die Wikileaks spiegeln angewendet: Kontraproduktiv, illegal, zerstörerisch, einfallslos weil einfach nur Dokumente ins Netz geworfen werden, lasst uns doch stattdessen reden usw usw.

    Die Phänomene Wikileaks und Operation Payback stellen beide auf reaktionäre Weise die gleiche Frage: Wem gehört das Internet? Wer hat die Macht über Information im Netz? Sehr sehr spannend.

  43. Ich sehe bei DDoS einfach keine Nachhaltigkeit. Die wahre MasterCard-Infrastruktur leidet auch nicht drunter. (Beim Online-Banking der Postfinance war das sicher noch etwas anderes).

    So ein Leak von ein paar hundert Kreditkartennummern, ein kleiner Flashmob an der Kartensperrungs- oder gleich Kündigungs-Hotline, die Solidarität von Ladengeschäften (und Tankstellen!) weltweit, keine MC mehr anzunehmen…

    Es gibt doch eine Menge Ansatzpunkte, auch unbeteiligten oder indifferenten MC-Inhabern den Spaß an ihrer Plastikkarte zu nehmen und die MC-Infrastruktur wirklich ins Wanken zu bringen…

    Ansonsten verweise ich darauf, was ich hier an anderer Stelle schon gesagt habe: ALLES MUSS MAN SELBER MACHEN. Am übelsten wären Mastercard, Visa und Papal getroffen, wenn es bessere Alternativen gäbe. Der Rest ergäbe sich von allein.

    Für das bereitwillige Begeben in die Abhängigkeit solcher quasi-Monopolisten, und dann das Aufführen als große Rebellen mit so einer Pippi-Aktion, die nur die eigene Abhängigkeit unterstreicht, hab ich kein Verständnis

    @Wetter: Skriptkiddies mit der RAF zu vergleichen finde ich sehr überzogen. Die RAF hat sich auf nachhaltige Interventionen konzentriert, und sie sorgfältig geplant. Allerdings hatte sie auch kein gutes Händchen für PR, da hast du Recht. Ich bleib dabei: Allenfalls Status „Steinewerfer“, weil nachhaltige Wirkung fehlt. Auch nicht „Schotterer“ oder „Sitzblockierer“, denn als solche hatten wir wenigstens positive öffentliche Reaktionen. Der Kampf findet IMMER auch in der Öffentlichkeit statt. Und nicht zuletzt weiß die breite Öffentlichkeit weder was DDoS ist, noch zwischen Assange, Wikileaks und 4chan zu unterscheiden.

  44. (2. Postversuch)

    Kontraproduktive pickelige Teenager die Steine werfen und zurückschiessen?

    Nö.

    Hier formiert sich Zivilcourage gegen Konzerne, die sich mit fadenscheinigen Begründungen zur rechten Hand des State Department machen. Das Bild der Sitzblockade einer riesigen Bankfiliale ist überaus treffend.

    Deine Argumentation gegen die DDoS Angriffe wird in gleicher Form auch auf das Projekt Wikileaks oder jene die Wikileaks spiegeln angewendet: Kontraproduktiv, illegal, zerstörerisch, einfallslos weil einfach nur Dokumente ins Netz geworfen werden, lasst uns doch stattdessen reden usw usw.

    Die Phänomene Wikileaks und Operation Payback stellen beide auf reaktionäre Weise die gleiche Frage: Wem gehört das Internet? Wer hat die Macht über Information im Netz? Sehr sehr spannend.

  45. Sorry, aber ich habe selten so einen Blödsinn hier gelesen. Klar können wir noch hunderte male Flyer verteilen und Bekannte aufklären.

    Fakt ist aber: die Meinung der Bürger wird ignoriert! Ihr wird zuwider gehandelt und die Regierenden juckt NICHTS mehr außer ihre eigene Nase zu vergolden. Wohin wir mit Protest kommen haben wir gesehen. Gegen den Irakkrieg wurde zuvor auch weltweit demonstriert! Folge: NICHTS! Es wurde trotzdem angegriffen!

    Die Bürger haben die Schnauze voll! Sie wollen nicht länger angelogen werden. Sie fordern die Wahrheit und zwar ungefiltert! Genau deshalb haben Politiker weltweit bereits vor einigen Monaten (wenn nicht Jahren) erkannt, dass das Internet gefährlich ist für sie! Denn es ist kaum zu kontrollieren. Es ist dezentral. Es ist das demokratischste Medium, das es gibt! Und daher muss es unterbunden werden. Menschen dürfen sich nicht frei austauschen können. Sie dürfen sich nicht organisieren. Informationsfreiheit ist gefährlich für jeden, der Dreck am Stecken hat!

    Ob DDos eine elegante Art der Kriegsführung ist sei dahin gestellt… eine Invasion in ein Land wo dutzende Menschen zerfetzt werden ist das aber sicherlich auch nicht! Von daher sind die Opfer der DDos-Attacken auch nur als Kollateralschaden zu sehen.

    Egal, wie man zu diesem Thema steht: ich kann die Leute verstehen, die keine Lust mehr auf Reden haben. Und wenn sie Steine werfen wollen, so sei es denn! Besser so, als alles weiter zu schlucken. Sie deshalb als pickelige Teenager zu difammieren und sie mit Nazi-Zitaten zu verbinden macht das nicht besser.

    1. @anon: Lass mich Deinen Kommentar nochmal verstehen: Wenn es zu Beginnd es Irak-Krieges DDos-Attacken gegen US-Ziele gegeben hätte, wäre der Krieg verhindert worden? Verstehe ich das richtig?

  46. @markus:

    Die konkreten Alternativen wären? Eventl. müsste man den „verpickelten Kiddies“ diese Alternativen einfach nur aufzeigen, dann wären die DDoS-Attacken bereits Schnee von gestern.

  47. Wo wir gerade bei Analogien sind.
    Man stelle sich vor Wikileaks hätte ein Konto bei der Deutschen Bank gehabt, diese hätte das Konto gesperrt.
    Jetzt würden sich morgens um 6 2000 Leute in Frankfurt treffen und den Zugang zu den Deutsche Bank Gebäuden blockieren, eine Aktion zivilen Ungehorsams/Protests.
    Nichts anderes ist ein DDOS auf Mastercard und Postfinance.

  48. Argument für DDoS-Angriffe:
    Notwehr und Selbstverteidigung. Du magst im Grunde mit diesem äußerst schlecht formulierten Artikel recht haben. DDoS ist nicht konstruktiv. Aber wenn man gegen solch übermächtige Gegner kämpft, die sich ehrlich gesagt einen Scheiß um deine, meine oder die Meinung dieses Blogs scheren und selbst zu solchen Mittel greifen, dann kann man nicht als Hippie da stehen und sagen „Ey Leute, bleibt ma locker, lasst uns drüber reden.“

    Wenn jemand mit ner Waffe auf auf deine Freiheit schießt, dann verteidigst du dich (wenn du die Mittel hast) und versuchst nicht ruhig zu bleiben, bis du eins aufs Maul gekriegt hast.

    Du kannst hier so viel konstruktiv schreiben wie du willst, denen, die derzeit das sagen haben, geht das am Arsch vorbei. Da hilft nur nur, denen klar zu machen, dass man im I-Net nicht machtlos ist.

    Und ganz nebenbei. Gegen eine Macht, die blutig Demonstrationen nieder schlägt oder Millionen von Todesopfern in Kriegen fordert mit wirtschaftlichen Sanktionen vor zu gehen (und darauf läuft DDoS in dieser Form hinaus!) ist absolut der richtige Weg.

    Um nochmal für alle auf den Punkt zu bringen, worum es überhaupt geht: http://www.youtube.com/watch?v=HVJAUECLdo8

  49. Titel und Artikel scheinen mehr Selbstoffenbarung als Wunsch nach kritischer Auseinandersetzung zu sein.
    Bin schockiert und beim nächsten Ausrutscher weg.
    Damned

  50. In einer Gesellschaft, in der das was „richtig“ ist und das was „legal“ ist immer weiter auseinander driften, brauchen wir mutige Menschen, die das tun was „richtig“ ist, um uns an unsere eigenen Ideale eines menschlichen Rechtsstaates zu erinnern.

  51. > @Mark: Klar, wir stehen auch dazu, dass wir > Veränderungen auf einem demokratischen Weg
    > erreichen wollen, so what?

    Achso, verstehe. Ihr seid gewissermassen noch in der Demokratie-Simulation gefangen. Na, da gibts aber viele Gründe, ein klitzekleinwenig Pessimismus über die Durchführbarkeit von demokratischen Veränderungen an den Tag zu legen. Ich wünsch euch da Glück, bin aber der Meinung, das euch ein kleines bisschen Rebellion nicht schaden könnte. Wenn die DoSler pickelige Kids sind, dann reisst ihr gerade altväterliche Sprüche.

  52. Haudrauf-Polemik ist das ‘Schreiben’ der Nichtjournalisten, ungefähr so elegant wie eine Berichterstattung in der Springerpresse: Sie ist das plumpeste, dämlichste und abwertenste, was man im Internet tun kann. Wenn dir gar nichts anderes mehr einfällt, dann eben Populismus oder Demagogie.

  53. Die Gershwin-Bait im Titel verhiess schon nichts Gutes, der Rest des Posts lässt eher an „Netzuntertanen“ denken. Ich nehme die „Untertanen“ aber besser wieder zurück: „wir“ gehören ja jetzt schon fast zum Establishment, da darf man sich schon mal in Mutti-gefälliger Rhetorik üben, wie? Ich hatte schon ein komisches Gefühl, bei dem missratenen Post zum Thema „wie kommt ein Nichtjurist dazu, eine Petition zu stellen“. Das hier dient nicht eben dazu, letzteres zu entkräften.

  54. sorry linus,
    (zum Kommentar im metronaut) …. da hab ich ein Problem, daß du die ‚Schotterer‘ verteidigst, aber die DDosler verurteilst.
    Die Schotterer sind schlichtweg Sachbeschädiger an öffentlichen Einrichtungen (der Bahn), die mit der Sache um die es ging primär nichts zu tun haben. Wenn du sowas für unterstützenswert hältst, dann: au weia.
    Übertragen wäre Dein Protest im Netz dann, die Leitungen durchzuzwicken oder?

  55. Also gut, nicht Birnen und Äpfel miteinander vergleichen – ich wollt nur den Tenor der Sorge um diese Aktionsform verdeutlichen.

    In der Tat finde ich diese Aktionsform irgendwie auch sehr sympathisch und vielleicht für einigen Stunden / wenige Tage auch legitim, grade wenn man sich in einer Position der Machtlosigkeit wähnt.

    Vielleicht ist auch die DDoS-Schadens zu DDoS-Teilnehmeranzahl Ratio ein bedenkswerter Punkt: Ein einzelner US-Bürger, der 10 Gigabit dicht macht und sagen wir 1000 Leute, die für eine vergleichbare Leistung ihre DSL-Anschlüsse „zusammenlegen“ sind in meinen Augen unterschiedlich und letztere eher eine „Demonstration“. Eben auch der zeitlich begrenzte Charakter entspricht mehr einer klassichen „Straßendemo“.

    Wie könnte denn eine digitale Mahnwache aussehen, die auf längere Zeit ausgelegt ist?

  56. Der Titel geht nicht. Es sei denn, Ihr wollt implizieren, die doofen DDoS-Hacker wären ungefähr Nazis, und das kann ich mir nicht so richtig vorstellen?

    Ansonsten, was den Inhalt angeht, hätte ich das eine oder andere Argument nicht schlecht gefunden. So ein reines Abqualifizieren finde ich auch nicht nötig.

  57. @markus:

    Welche Veränderung hat denn der Lobbyismus der Netzgemeinde bewirkt, das demokratische Engagement der Piratenpartei, usw ? Welche Erfolge könnt ihr vorweisen, die durch Dialog mit der Politik entstanden sind ?

    1. Was hat die Enquete-Komission bisher bewirkt ? Wo ist die staatlich durchgesetzte Garantie der Netzneutralität ?

    2. Welche der im Parlament vertrenen Parteien hat die Netzgemeinde in Sachen Jmstv nicht verraten ? Was haben wir auf die Grünen gehofft (Sachzwänge!), was haben wir den Sozialdemokraten geglaubt (Klaus Wowereit mit gutem Beispiel voran). Und ? Nichts.

    3. SWIFT: Sind wir für den guten Ausgang verantwortlich ? Nein! Das europäische Parlament wollte der Komission eins auswischen. Das ist so deutlich, dass es sogar die Amerikaner in ihren Depeschen so vermerken. Und wie heißt es zu SWIFT weiter ? „Mit einer neuen Vereinbarung können wir uns anfreunden.“

    4. INDECT: Was ist hier passiert ? Das System ist inzwischen im Probelauf eingesetzt.

    5. ELENA: Die größte Frechheit (Auflistung der Streiktage) ist auf Druck der Gewerkschaften(!) ausgehebelt worden. Hat man uns gehört ?

    6. Zensursula: Was ist passiert mit unserer Petition ? Mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen worden.

    7. Vorratsdatenspeicherung. Auf dem letzten demokratischen Weg dieses Staates verhindert: Durch eine Verfassungsklage. Nicht durch Gespräche mit Abgeordneten, nicht durch Demonstrationen. Und es hieß auch nur „nicht in dieser Form(!) verfassungskonform“.

    Also ich frage nochmal: Was haben wir mit unseren friedlichen, demokratischen Mitteln erreicht ? Wer für eine Methode argumentiert, muss ihren Erfolg beweisen.

  58. Die Attacke auf mastercard ist als eine reine Meinungsäußerung zu verstehen.

    „Wir sind nicht damit einverstanden dass Wikileaks die finanziellen Mittel entzogen werden.“

    Das ist für so einen abgehoben, bourgeoisen Netzpolitik-Autor wahrscheinlich nicht zu verstehen.

  59. Der Teenager Kommentar ist vollkommen gerechtfertigt. Hier sind einige wütende, junge Leute unterwegs, die meinen, man könnte mit Radikalisierung irgendwas erreichen.

    Das einzige, was man mit Radikalisierung erreicht, ist aber, dass Menschen irgendwann sterben. Und vor allem ist das dann der gelungene Anlass, verschärfte Gesetze zu fordern und zu bekommen und mit einer reaktionären Welle mal wieder ekelerregende Leute in die Parlamente zu spülen, die gegen „diese ganzen Chaoten“ vorzugehen versprechen.

    Lernt lieber hacken und „leakt“ Dokumente.

    Oder protestiert friedlich und in Massen. Ihr wisst doch noch nicht einmal, welche Anons Euch da zu Straftaten anstiften.

    DDOS ist totaler Schwachsinn (auch wenn sich ein irrationaler, 15-jähriger Teil von mir über jede Meldung freut, dass wieder eine Seite down ist).

  60. So wichtig und richtig ich eine Debatte darüber finde mit welchen Mitteln wir uns gegen die zunehmende Einschränkung unserer Freiheit zur Wehr setzen, so unausgegoren finde ich diesen Artikel. Man merkt deutlich, dass es nicht darum geht sich mit dem Sinn oder Unsinn der DDoS-Attacken auseinander zu setzen.

    Ich finde die Arbeit, die Netzpolitik.org und andere machen, wichtig und gut. Ich bewundere sie für ihren unermüdlichen Einsatz und den Willen die Netzpolitik durch Aufklärung und Überzeugung zu einer besseren zu machen. Aber leider sind viele der Adressaten taub für Argumente. Viele der Gesprächsrunden etc. haben für die Politik keineswegs das Ziel eine gute Netzpolitik zu machen, sondern dienen nur dazu Kräfte zu binden und die Netzgemeinde zu beruhigen. Das soll jetzt nicht bedeuten dass diese Arbeit unnütz ist. Aufklären und den Dialog zu suchen muss immer der erste und wichtigste Ansatz bleiben um Probleme zu lösen.

    Wenn aber, wie im Fall Wikileaks, durch die beteiligten und betroffenen Politiker, Regierungen und Unternehmen ein regelrechter Krieg begonnen wird, muss man sich die Frage stellen, ob Gespräche und Aufklärung als einzige Mittel noch ausreichen.

    Daher befürworte ich die derzeit laufende Aktion Operation Payback. Im Gegensatz zum Autor dieses Artikels glaube ich auch nicht, dass da einfach ein paar pickelige, jugendliche Vandalen ihr Unwesen treiben, die mit diesen Attacken ihr Ego aufpolieren wollen.

    Diese Attacken basieren nicht auf einem ferngesteuerten Botnetz, dass von ein paar wenigen Personen ohne das Wissen der betroffenen Computerbesitzer gesteuert werden. Im Gegenteil, die Teilnehmer haben sich freiwillig zur Unterstützung gemeldet, sie setzen sich mit ihrem Einsatz dabei einem Risiko aus ohne dass sie dafür eine persönliche Anerkennung bekommen.

    Genau wie bei den vielen Wikileaks Mirrorseiten wird dabei klar, dass es eine große Anzahl an Menschen im Netz gibt, die mit den derzeitigen Vorgängen nicht einverstanden sind. Und derzeit zeigen diese, dass sie zusammen im Netz mächtiger sind als die gegnerischen Regierungen und Konzerne. Diesen ist es trotz großer Anstrengungen nicht gelungen Wikileaks aus dem Netz zu bekommen. Im Gegenteil. Umgekehrt gelingt es ihnen aber nicht, sich ähnlich erfolgreich gegen die jetzt laufenden Attacken zur Wehr zu setzen.

    Diese Demonstration, dass sich schon ein kleiner Teil der Netzgemeinschaft erfolgreich wehren kann ist meiner Meinung nach unglaublich wichtig.

    Denn erst wenn den Herrschenden klar wird, dass sie das Internet nicht mundtot machen können und dass es eine wachsende Bereitschaft gibt sich zu wehren, können wir darauf hoffen, dass sie zu einem ernsthaften Dialog bereit sind.

  61. Ist richtig.
    Trotzdem möchte ich ein kleines Gedankenexperiment wagen:

    Nach den DoS auf Wikileaks hieß es: „Seht ihr, deren Infrastruktur ist auch nicht sicher, und bei denen wollt ihr als Whistleblower was hin schicken?” Also irgendwie wurde, meine ich, fälschlicherweise auf die Sicherheit derer Daten verwiesen, obwohl nur nicht-erreichbarkeit erreicht wurde.
    Analog müsste man Schlussfolgern bei Mastercard sind keine Daten sicher, deren Seite ist jetzt auch down.

    Technisch natürlich alles absoluter Quatsch.

  62. So sehr ich Netzpolitik schätze, natürlich kann man DDOS-Angriffen kritisch gegenüberstehen, aber der Artikel ist ja mal völlig daneben. :(

  63. Hallo Linus,

    du selber eröffnest den Artikel in „Kriegsmanier“.
    Wo magst du das nur her haben und was soll ich jetzt wohl über dich denken?

    Du beleidigst hier Menschen, die zu anderen Formen des Widerstandes greifen, als du sie für richtig hälst. Du bist aber weder der Nabel der Welt, noch ist „Deine“ Weltanschauung die für alle anderen Menschen verpflichtend! (…so gerne du das vielleicht auch möchtest?) Ich bin im übrigen nicht verpickelt und auch kein pubertierender kleiner Bengel, oder wie immer du die Menschen die diese Protestform nutzen abqualifizieren magst.

    Offensichtlich gehörst du zu den Leuten, die zwar jedes kleine Puzzleteil genau betrachten, das gesamte Bild jedoch konsequent ignorieren wollen.
    Es ist völlig egal, ob es DDos Attacken gibt oder nicht, die Herrschenden und allen voran die selbsternannten Weltpolizisten in den USA, sind sowieso wild dazu entschlossen die Freiheitsrechte aller einzuschränken.
    Komme was da wolle.
    Und auch wenn das jetzt politisch vielleicht nicht ganz korrekt ausgedrückt sein mag, es irritiert mich ganz besonders, das ausgerechnet jemand, der selber noch vor 100 Jahren im Baumwollfeld angekettet worden wäre, soo fleißig mit diesen kettenbesitzenden Wölfen heult!

    Ich persönlich mag ja unser Grundgesetz.

    Nur mal zur Erinnerung:
    Artikels 20 GG
    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
    (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

    UND BESONDERS:

    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

    Und wenn Fremde Mächte, zusammen mit in Deutschland agierenden Unternehmen diese Rechtsprechung umgehen und demokratische Rechte aushebeln, dann darf man nach meiner Meinung sogar noch viel weiter gehen als nur die Seiten eines Unternehmens mehrfach aufzurufen!

    Wo Unrecht zu Recht wird,wird Widerstand zur Pflicht.

    Und das ist jetzt nur meine Weltanschauung und ich werde dich nicht beleidigen, so wie du es mit anderen getan hast, nur weil du das anders siehst.

  64. An dieser Diskussion sieht man sehr schön einen wichtigen Punkt den die Netzbewegung im Gegensatz zu vielen anderen sozialen Bewegungen dringend noch lernen muss:

    Man distanziert sich nicht von seinen Mitstreitern die auf andere Methoden setzen, schon gar nicht vorauseilend und ohne unter massivem Druck zu stehen.
    Dieser Artikel hat Potential zum völlig unnötigen Spaltpilz zu mutieren.

  65. Da das Thema polarisierend ist, würde mich auch mal gerne eine gut durchdachte und vielleicht sogar rhetorisch gute Replik interessieren, warum DDos-Attacken toll sein sollen. Mir fehlen da die Argumente und bisher hab ich hier nichts in die Richtung gelesen…

    Es ist nicht naheliegend, auf Denial of Service durch PayPal, PostFinance, usw. gleichermassen zu reagieren?

  66. Das beste Argument für DDoS-Attacken ist der wirtschaftliche Schaden, den Unternehmen daraus ziehen. Ist z.B. das Online Banking der PostFinance / die PayPal API für mehrere Tage oder Wochen nicht verfügbar, werden sich die Kunden überlegen, ob sie nicht zu einem Dienst wechseln, der eine bessere Verfügbarkeit hat. Gut ausgeführt können DDoS-Attacken also ein Unternehmen, das auf seinen Online-Zweig angewiesen ist, sehr wohl zu Konzessionen zwingen. Natürlich ist das Sabotage und Nötigung, aber es ist mir wichtiger, dass Geld zu Wikileaks durchkommt und ich aus erste Hand erfahre, was Politik und Wirtschaft in allen Ecken der Welt treiben. Man muss sich auch überlegen, dass PayPal 10.000 USD einbehält und sie nicht an die Spender zurücküberweist. Allein dafür gehören sie ruiniert.

  67. der steine-werfen-vergleich ist garnicht so schlecht, auf der basis einer DDoS kann sich mensch mal überlegen das steine werfen auch nicht verwerflich sein muss sondern legitimer (wenn auch nicht legaler) protest sein kann.

  68. @Manuel:

    Nein der Vergleich ist sogar sehr schlecht. Bei dem DDoS besteht keine Verletzungsgefahr. Nichtmal Sachbeschädigung. Allenfalls indirekte Geldverluste sind damit verbunden – daher eher eine Straßen oder Werkstorblockade.

    Meilenweit weg vom Steine werfen….

  69. Ich staune, dass die Medien sogar schon so viel publizieren. So schnell hätte ich damit gar nicht gerechnet.

    Wikileaks strikes back ist wohl leider in dem Fall nicht angebracht, aber die DDoS-Attacken sehe ich ebenfalls als nicht kontraproduktiv an. Ich sehe das Ganze schon lange als Cyberwar, und diese Offensive ist eben ein Ergebnis daraus. Ich verurteile sie nicht.

  70. Da das Thema polarisierend ist, würde mich auch mal gerne eine gut durchdachte und vielleicht sogar rhetorisch gute Replik interessieren, warum DDos-Attacken toll sein sollen. Mir fehlen da die Argumente und bisher hab ich hier nichts in die Richtung gelesen…

    Ich versteh nicht, wie das gemeint ist. Mal abgesehen vom polemischen „toll“ liegt der Zweck solcher DDoS-Attacken bei (auch oder sogar v.a.) online agierenden Firmen wie postfinance.ch und paypal.com doch wohl ganz klar auf der Hand. Ist hier iregndwer so naiv zu glauben, solche Firmen könnten mit „vernünftigen Argumenten“ davon abgehalten werden, zukünftig knallhart und skrupellos eigene und/oder amerikanische Interessen zu vertreten? Was könnte den effektiver sein, als ihnen durch ein paar Tage Unerreichbarkeit finanziell ein bisschen weh zu tun, um zu erreichen, dass sie beim nächsten Mal wenigsten nochmal kurz darüber nachenken, bevor sie wild und willkürlich Konten von NGOs sperren, die ihnen unangenehmen sind?

  71. @Nico (94): Ich stimme ebenfalls 100%ig zu. Was für einen postiven Effekt erhofft sich der Autor von so einem Artikel, was ist der Mehrwert? Niemand hat irgendwen zu irgendwas gezwungen, warum also solche scharfen und beleidigenden Angriffe auf anders denkende und agierende?

  72. Lieber Markus,

    ich weiß deine Beiträge und dein Engagement seit längerer Zeit zu schätzen, aber mit diesem Beitrag hast Du ins Klo gegriffen. Sicher, es gibt bessere Protestformen als DDoS, aber „zerstört“ wird hier auch nichts. Und zu den pickeligen Teenagern… ich wette, Du warst nie einer. Vermutlich nimmst Du es ihnen ja auch deshalb übel, daß sie ihrer Sturm-und-Drang-Zeit fröhnen. Kleiner Scherz. Aber nimm mal deinen Kopf aus der Schublade.

  73. Ach Linus…
    Was für ein „sich selbst regulierendes System“ soll das denn sein?
    Und was meint der letzte Satz? Für mich klingt das nach „die Menschen brauchen starke Führung und Disziplin, sonst rasten sie aus, wie man jetzt sieht“. Da passt die krude Überschrift dann auf einmal sehr gut zu.

  74. Hier muß einfach mal ein Staubsauger ran.
    So einfach ist das.

    Schnauze halten und offline gehen.
    Die Blogs hier werden nicht gesäubert. Mancher ist zu blöde, seinen Laden dicht zu machen.

    Leider.

  75. Ich sehe den Nutzen ähnlich wie Sebseb: Medienwirksamkeit. Soweit ich informiert bin, wurden die WL-Klone bisher von unbekannten attackiert. Das ist aber allein aus mangelndem Technikverständnis gar nicht bei der breiten Masse angekommen. Ich meine, wieviel Prozent der Bevölkerung verstehen schon „DDos gegen Wikileaks“?

    Wenn jetzt das gleiche 2-3 Tage lang mit Mastercard geschieht, wird es hoffentlich von den Medien laiengerecht erläutert. Dann wird vielleicht offensichtlich, wer den ersten Stein geworfen hat.

    Wenn Politiker das „rechtsfreie“ Internet schlecht reden wollen, brauchen sie keinen Vorwand wie Wikileaks, sie kommen auch so mit ihrem Schwachsinn.

    Ich halte „mastercard.com+F5“ auch für primitiv, aber was soll man als protestierender Jugendlicher sonst machen? Da ist altersgemäß nichts mit Amazonkündigen.

  76. @markus (50, 60 und vorher)
    Digitalen Vandalismus kann man ja wohl klar paypal, Mastercard, Amazon und Konsorten vorwerfen. Kreditkarten, Konten und Serverplätze gehören für Organisationen (und sicher auch Privatpersonen) zur notwendigen Infrastruktur. Unternehmen sollten nicht in der Lage sein, diese einfach zu entziehen, nur weil sie irgendwie ein ungutes Gefühl in juristischer Hinsicht haben oder weil staatliche Stellen über informelle Kanäle entsprechende Wünsche äussern. Benutze ich Konto, Server oder Kreditkarte um damit Straftaten zu begehen so gibt es sicher legale und transparente Möglichkeiten mir diese zu entziehen.
    DDoS-Attacken auf die genannten Unternehmen können in der jetzigen Situation sehr wohl eine Form des friedlichen Protestes sein, genau wie Gleisblockaden bei Castor-Transporten etwa. Das man sich hierbei nicht mit seinem Hintern auf Datenleitungen setzt macht da keinen Unterschied.

    Im übrigen wissen wir nicht ob anonyme Botnetze für die Attacken verantwortlich waren. Denkbar wären auch viele Aktivisten, die entsprechende Skripte auf ihren Rechnern ausführen.

  77. Das ist kein Krieg, das is Politik!

    In der Politik geht es darum Unentschlossene und auch politische Gegner zu ueberzeugen. Wenn so ein Unentschlossener seine Bank sachen nicht kann und spaeter auf SPON, den Grund liest, ist es eher unwarscheinlich, dass er sogleich einen Mitgliedsantrag der Piraten ausfuellt. Vieleicht aber hoert er ein wenig genauer hin wenn die Herren Bosbach, Zirke oder Lieberman sich zu Wort melden.

    Indem sie jetzt die Kriegsrhetorik rauskramen reden sie nur Herrn Rasmussen das Wort. Sie spielen also nur Organisationen, wie der Nato, die Information-Warfare zu einer Aufgabe des Militaers machen moechten den Ball zu.

    Zum naechsten sind die Banken oder Webhoster die falschen Addressaten. Sobald hohe Strafen in den USA drohen waere es voellig unverantwortlich an dem Kunden festzuhalten — und wenn es das Rote Kreuz oder Amnesty international waehre — die persoenliche ethische Ueberzeugung der Entscheidungstraeger muss dann zuruecktreten. Die Verantwortung dem Unternehmen, Aktionaeren und Mitarbeitern gegenueber hat Prioritaet.

  78. Eine dümmere Überschrift mit noch mehr negativer Suggestition war wahrscheinlich gerade nicht auffindbar oder wie soll ich mir diesen fail erklären?
    Im übrigen ist es sehr sinnvoll diese Konzerne auf diese Art zu attackieren – niemand kommt ernsthaft zu Schaden und wenn Geld verloren wird dann setzen deren Lobbyisten die Politiker vielleicht in Kenntnis, dass Meinungsfreiheit doch zu mehr Umsatz führt.

    1. @Augustin: Das sehe ich anders. Eher dürfte es dazu führen, dass „deren Lobbyisten“ sich für mehr Repression und Kontrolle einsetzen, damit solche Dinge nicht mehr passieren. Und die Befürworter von mehr Kontrolle diese Aktionen als Argumente einbringen, dass mehr getan werden muss.

  79. an das eu gesetz zur auslieferung denk..
    freilos zur menschenjagd…ganz im sinne der amis.
    wer war so behindert?

    ddos hin oder her.

    scheint so, als fangen die an nachzudenken.

    allerdings mag ich auch nicht den überwachungswahn/zensur/belogen werden, vor allen befummelt vor den flug (mal ab von frauen)…bzw. von hause aus als verbrecher zu gelten mit elektronischen perso (fussfessel war doof).

    fragn über fragen *grübel*

    wo gehts hin?

  80. @markus:
    Den Großteil der Bevölkerung merkt diese Attacken doch gar nicht. Da klappt halt mal eine Bezahlung nicht. Ja und? Steine werfen ist anders. Da sieht man Gewalt und zerstörte Sachen. Selbst wenn es nur Scheiben sind oder Autos die eh von Versicherungen bezahlt werden jammert da der Deutsche Michel schon.

    Diese Attacken hier sind nicht kontraproduktiv. Es kommt in die Medien. Wenn wirklich Steine geschmissen werden und „Sachschaden“ angerichtet werden würde dann wären es andere Attacken.

    Im übrigen ist visa.com und visa.de wohl nun dran…Out of Service. *g*

    Die Unternehmen sind sich nun bewusst, dass sie und Ihre Entscheidung unfreiwillig in die Scheinwerfer gezogen wird. Und da gehören sie auch hin: Jeder muss sich klar werden was da passiert ist! Also mehr Aufmerksamkeit auf diese Unternehmen!

    1. @Nomis: Stimmt, in den Medien kommt das super an. Die sind alle begeistert und die Idee von Wikileaks wird dadurch sofort sympathischer für alle, die wenig Einblicke haben.

  81. Genau! Alles Idioten!

    Lieber Herr Neumann,

    schreiben sie doch noch ein paar mehr böse Tweets und Blogeinträge über den Umgang von Konzernen und Regierungen mit Wikileaks. Dadurch erreichen Sie sicherlich mehr als diese Idioten.

    Wenn morgen ganz spontan 100 Nerds ihre Paypal Konten auflösen und ihre MasterCard zerschnibbeln, wird das diesen Unternehmen sicherlich viel mehr schaden. Auch wird die Medienpräsenz größer sein!

    Und bei der nächsten Bundestagswahl wählen wir dann wieder alle die Piraten und kommen auf 3%!

    Sehen Sie doch einfach ein, eine sachliche Diskussion mit jemanden zu führen, der gar nicht diskutieren will ist relativ sinnlos. Auch interessiert sich die breite Masse der Menschen weltweit nicht für unsere Themen. Für die ist die Welt doch noch in Ordnung, wenn man sich Weihnachten das neuste Apfel Produkt leisten kann…

    Was ist den überhaupt Ihr Vorschlag? Flyer drucken und in der Innenstadt verteilen? HAHA.

    Sorry aber hier Leute die wirklich etwas tuen und erreichen (weltweite Medienpräsenz) mit Nazivergleichen abzustempeln und keine Alternativen vorzuschlagen ist, entschuldigen Sie, ziemlich arm und beschränkt.

    Der einzige der hier der „guten Sache“ schadet sind Sie!

  82. Das ist doch alles Spekulation, was wird wenn … und was die Lobbyisten dann der Politik erklären und ob die Politiker das überhaupt verstehen: es geht hier um eine Antwort auf einen unglaublichen Angriff auf wikileaks, die angeblich gegen Gesetz (welche denn?) verstoßen haben, schlimmer als al-quaida sein usw. usw. Was wikileaks macht, ist beim Canard echainee in Frankreich seit fast 100 Jahren üblich und Sppiegel+Stern enthüllen auch immer gerne mal was: deshalb ist es ein Angriff auf die Pressefreiheit und das freie Internet! Und da kann man nicht nur rumdiskutieren und zusehen, wie ein Vorreiterprojekt einfach torpediert wird. Vielleicht ist ja netzpolitik.org das nächste Opfer?

  83. @markus:

    Wenn die „Internetausdrucker“ 5 mal die Meldung gehört haben fragen sie den nächsten Nerd: „Sagmal was soll dieser DDoS-Quatsch eigentlich?“

    Und der Nerd wird sagen: „Sitzblockade.“

    Mit Glück reagiert er so: „Aha – ja des haben se sich nach der Aktion verdient.“
    Mit Pech so: „Solche Randalierer, die sollte man einsperren!“

    Der Nerd wird sagen: „Du hast Hacker noch nicht randalieren sehen. Glaub mir, es sind passive Sitzstreiks für die Presse.“

    Die Medien sind mitnichten die einzigen Meinungsmacher. Zum Glück gibt es dahinter noch soziale Strukturen und die werden in letzter Zeit in dieser Gesellschaft wieder stärker (auch dank socal networking(?)).

    Und wie zum Beispiel heute.de titelt:

    „Kein Kopf, Kein Geld – aber hackende Helfer“

    Schon alleine das Wort Helfer ist positiv besetzt und die Tatsache, dass ein Mittelloser unterstützung erhält ist auch nicht unsympathisch zur Weihnachtszeit. *g*

    1. @Nomis: Für mich sieht das alles eher nach einer großen Echochamber aus, wo alle sich auf die Schulter klopfen, dass man es gerade einem großen Unternehmen gezeigt hat, aber der Rest der Welt das etwas anders sieht. Und das macht mir etwas Sorgen. Die Überschrift bei heute.de bezog sich wahrscheinlich auf einen anderen Artikel, wo vermutlich beschrieben wurde, wie Helfer dabei sind, Wikileaks zu erklären oder aber Mirrors bereit zu stellen. Zu den DDos-Attacken lese ich nur „Wikileaks-Anhänger starten Cyber-Krieg„. Und als Außenstehender würde mir das eher Angst machen (=Krieg) als dass ich das gut finden würde.

  84. Wer vom ersten Cyberwar spricht hat wohl geschlafen. –>Stuxnet

    Ein wenig DDos kann nicht schaden finde ich. Da werden sich diese Firmen vielleicht das nächste mal erst an die legale prüfung machen, bevor sie sich politischem Druck beugen. Und die rechtliche Grundlage der Sperrungen ist ja bekanntlich höchst zweifelhaft.

    Ein Boycott von Visa und Mastercard … naja wie kaufst due morgen deine Brötchen?

  85. man könnte auch sagen, wenn die bösen cracker gerufen werden um wikileaks zu hacken und die daten zu löschen.

    braucht man sich über die antwort der hacker nicht zu wundern.

    *nur so ein gedanke*

    die frage ist was die medien daraus machen?
    und wo das enden soll?

  86. Hihi – da haben wir wohl redaktionsinterna bei ZDF aufgedeckt.

    In der Tat – in meinem RSS-Feed von heute.de steht:

    “Kein Kopf, Kein Geld – aber hackende Helfer”

    Die Überschrift auf der Seite lautet dann:

    „Kein Kopf, kein Geld – Wikileaks macht trotzdem weiter“

    (Link: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/11/0,3672,8168523,00.html )

    Hat mich schon gewundert wieso dieser Koch-Sender solche Titel bringt. ;-)

    1. @Nomis: Das sind wohl zwei unterschiedliche Artikel. Der von mir verlinkte ist neuer und bezieht sich explizit auf die Payback-Attacken. Deiner ist älter und bezieht sich auf die anderen Unterstützungsaktionen.

  87. Momentan haben grade Facebook und Twitter die Accounts von Anon gelöscht. Einige fordern jetzt dass Twitter geddost wird. Mach das Sinn, nachdem man sich ja gerade über Twitter etc. organisiert hat?

    Ah ja, und wem gehört eigentlich das Internet? Und wem das Kabel in meiner Wand?

    1. Im Moment ist Wikileaks sowohl bei Facebook als auch bei Twitter vertreten. Bei Beiden haben sie wohl die Reißleine bei @anon_operation gezogen, weil darüber Attacken organisiert wurden.

  88. Netzpolitik war schon mal besser…

    Die Positionierung zu Wikileaks ist mehr als unglücklich.

    Bitte gebt acht, dass ihr nicht zu selbstanmassend werdet. (Netzpolitik ist hier gemeint, beim Wikileaks ist das Thema noch nicht so weit).

  89. @Schichtarbeiter:

    Hihi – die Telekom. Darf aber nur zukucken: NETZNEUTRALITÄT! *g*

    (vgl. Demo und öffentliche Straße).

  90. > auch wenn sich ein irrationaler, 15-jähriger Teil von mir über jede Meldung freut, …

    Ich würde mir eher Sorgen darum machen, warum Du einem elementaren Teil Deiner Natur so rigide das Mundwerk verbietest…

  91. Was ist an Steinewerfen auszusetzen? Schon immer war das ein Mittel des Straßenkampfes.
    Und David hat Goliath auch mit einem Stein zu Fall gebracht.

  92. @markus #115
    \Das sehe ich anders. Eher dürfte es dazu führen, dass “deren Lobbyisten” sich für mehr Repression und Kontrolle einsetzen, damit solche Dinge nicht mehr passieren. Und die Befürworter von mehr Kontrolle diese Aktionen als Argumente einbringen, dass mehr getan werden muss.\

    Frage:
    Und ohne setzen sie sich, wie schon seit Jahren, für Freiheit, Gleichheit und Selbstverwirklichung ein?

    @donkey #124
    \Ein Boycott von Visa und Mastercard … naja wie kaufst due morgen deine Brötchen?\

    So wie ich es schon immer mache, ich lege einfach bedrucktes Papier auf die Theke. :-)

    Kleiner Exkurs:
    In früheren Zeiten haben Arbeitnehmer ganz einfach am Ende des Monats eine Lohntüte bekommen. Das heißt, der Lohn wurde bar ausbezahlt. In dieser Zeit hatten Banken nicht diese unglaubliche Macht, die uns mittlerweile ja immer wieder demonstriert wird. Auch heute ist dies durchaus wieder möglich, ich wüsste nämlich tatsächlich keinen Arbeitsvertag, in dem der Unternehmer ein Anrecht auf Gehaltsüberweisung auf ein Konto hätte. Die Banken sind nicht deshalb so mächtig, weil große global agierende Unternehmen ihre paar Milliarden darüber laufen lassen, sondern durch die Arbeitnehmer, die pünktlich und zuverlässig, Monat für Monat, Millionenfach ihr Gehalt auf das Konto bekommen!
    Das ist die wirkliche Macht, die Ihnen durchaus entzogen werden kann.

    Ein etwas älterer Spruch, passt ebenfalls abschließend dazu:

    Alle Räder stehen still,
    wenn dein starker Arm es will!

  93. Von den DDoS-Attacken kann man halten was man will, ist ein sehr schwieriges Thema, wie ich finde. Der Titel dieses Posts ist aber mehr als unglücklich… passt überhaupt nicht hier hin.

  94. Kultur, auch Protestkultur, ist kein Konstrukt von Vordenkern sondern auch hauptsächlich gelebtes Wissen sozialer Beziehungen. Es gab‘ eine Zeit, in der Flugblätter neu waren, Sitzblockaden unbekannt und Menschen immer wieder ihr Leben oder Körperteile verloren, weil Ihnen als Protest nur der Aufstand blieb, dessen Definition maßgeblich von der Interpretation der aktuellen Machthaber abhing. Genau darum geht es jetzt. Es werden verschiedene Strategien „ausprobiert“, um zu Demonstrieren. DoS-Attacken sind EIN Mittel zu Protesten im Internet. Warum werden sie benutzt? Einfache Antwort: Weil es kein einfacheres und besseres Mittel gibt. Die Nutzer der Attacken haben selbst einen größeren benefit davon als von anderen Methoden: Es erzeugt Aufmerksamkeit, verbraucht wenig persönliche Ressourcen, gibt einem das gute Gefühl etwas für eine gute Sache getan zu haben und last but not least, man kann sehr schnell „Erfolge“ sehen.

    Es ist genau wie mit allem anderen: Bau eine bessere Mausefalle! Wenn man Methoden entwickelt, aus Sicht des Protestler einen bessere Strategie darstellen als DoS, dann werden diese auch genutzt. D.h. JEDER, der sich ernsthaft mit der Thematik DoS auseinandersetzt, sollte sein Hauptaugenmerk auf bessere Alternativen richten – sei er nun dafür oder dagegen. DoS ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber es hat die Menschheit auch viel Zeit und Ressourcen gekostet, eine Philosophie á la Ghandi o.ä. zu entwickeln. Dennoch: Es lohnt sich bestimmt mehr, als zu kritisieren.

  95. Das ist ja ein sehr neutraler Artikel, Glückwunsch dazu. Sie wissen also das hinter Anonymous ein Haufen pickliger Teenager steckt? Interessant, dann wissen Sie ja mehr als 99% vom Rest der Menschheit. Und wenn Sie DDoS-Attacken für plump halten, so sind Sie sicher auch gegen Versammlungsfreiheit, Demonstrationen und freie Meinungsäußerung! Sollten Sie sich nur ein Stück mit der Sache auseinander gesetzt haben, so wüssten Sie das sich niemand für die rechte Hand Julian Assanges hält und Mastercard/Visa/PayPal/PostFinance nur deshalb unter Beschuss stehen weil sie unter vorauseilendem Gehorsam gegenüber der USA Konten einer legitimen, legalen (es gilt die Unschuldsvermutung) Organisation die Konten gesperrt haben. Wollen Sie dieses Verhalten gutheißen? Und in einem selbstregulierenden System gibt es auch immer „Deppen“, wie sie es nennen. Sie „kämpfen“ und „protestieren“ gegen stärkere Internet-Regulierung?? Mit Beleidigungen gegen Leute die nicht in Ihrem Sinne handeln? Das Internet möchte ich nicht erleben in dem jemand wie Sie etwas zu sagen hätte.

  96. @Markus

    Um die Debatte zu den DDoS-Angriffen (oder die andere Seite davon) besser zu verstehen macht es vielleicht Sinn, die Brick&Mortar bezogene Debatte um „Schottern“ anzuschauen.

    An beidem habe ich mich nicht beteiligt, habe es auch nicht vor, verstehe aber warum manche es tun.

  97. @metronaut: Guter Kommentar (Im Gegensatz dazu, was hier bisher als Verteidigung der DDos-Attacken geschrieben wurde). Ich bin mir aber imme rnoch unsicher, ob die Deportation-Class-Demonstration mit den aktuellen Aktionen vergleichbar ist. Da gab es ein konkretes politisches Anliegen, aktuell sehe ich nur Wut auf Unternehmen ohne politische Begleitung.

  98. @markus
    Wenn einer der Unterschiede zwischen der „Deportation Class“-Kampagne und den ddos-Attacken in der politischen Begleitung, also sagen wir dem Formulieren und Begründen politischer Forderungen, besteht, könnte man die Attacken gegen Mastercard&Co dann nicht als vorpolitisch bezeichnen? Und wäre es dann für eine Beurteilung des ganzen nicht etwas zu früh? Daraus kann ja noch alles werden: eine politische Kampagne, eine unpolitische Eskalation mit immer weniger Skrupeln, oder es kann eben auch im Sande verlaufen. Aber dieses pauschale „alle doof“ scheint mir nicht angebracht.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.