„#Guttbye – Zeig dem Lügenbaron den Schuh!“
KEINE Demo für das Urheberrecht!

Bild von @maltespitz

Mehrere hundert Menschen forderten heute in einer kurzfristig angekündigten Demo den Rücktritt des Verteidigungsministers zu Guttenberg. Neben vielen kreativen Plakaten zeigten die Demonstranten ihre „Schuhe der Verachtung“ – eine wunderbare und alte Tradition aus dem islamischen Kulturkreis, und eine Anspielung auf die mehreren hundert „fehlenden Fußnoten“ in der zu mehr als 20% bzw über 70% der Seiten zusammenkopierten Doktorarbeit. Die Tradition des Schuhezeigens ist hierzulande spätestens seit dem Schuhwurf auf US-Präsident Bush oder zum Beispiel seit den Protesten in Ägypten bekannt (Vorsicht, Link zu BILD.de, konnte ich mir nicht verkneifen).

Bild von @timpritlove

Die Demonstranten hinterließen ihr Schuhwerk am Zaun des Ministeriums. Auf Twitter wurden auch Ideen geäußert, wie man sich im Nachhinein per Faxgerät an der Demonstration beteiligen könne.

Scherzhaft wurde die Demo als die größte pro-Urheberrecht-Demo aller Zeiten bezeichnet. Das ist natürlich so nicht richtig. Selbst die dreistesten Verletzer des Urheberrechts geben das „gestohlene“ Werk nicht als ihr eigenes aus. Die Demo richtete sich gegen einen Minister, auf dem eine erdrückende Beweislast liegt, die nahelegt, dass er entweder ein Betrüger ist oder kaum zurechnungsfähig zu sein scheint und daher dem Ansehen der Wissenschaft und der Bundesregierung erheblich schadet.

Bild von @maltespitz
Bild von @Husti

Diese Einschätzung teilt Prof. Dr. Oliver Lepsius LL.M., der jetzige Inhaber des Lehrstuhls, an dem Guttenberg die als seine eigene Leistung ausgegebene Arbeit eingereicht hatte. Er stellte gegenüber der Süddeutschen Zeitung fest:

Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Es ist eine Dreistigkeit ohnegleichen, wie er honorige Personen der Universität hintergangen hat. […] Der Minister leidet unter Realitätsverlust. Er kompiliert planmäßig und systematisch Plagiate, und er behauptet, nicht zu wissen, was er tut.

Währenddessen zitiert der Spiegel Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, den früheren Präsidenten der DFG mit den Worten:

Wir Forscher können niemanden einsperren, das kann nur ein Richter […]

Guttenberg solle sich überlegen

ob er sich noch vor seine Soldaten oder vor die Studenten der Bundeswehrhochschulen stellen und von Tugenden sprechen kann.

Update: Hier das Video der Äußerungen von Prof. Dr. Oliver Lepsius LL.M.:

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51 Ergänzungen

  1. Zu „Pro-Urheberrechtsdemo“, bei Twitter kopiert:

    „Wer „Raubkopien“ mit fehlenden Quellenangaben vergleicht, behauptet auch, alle MP3s auf seiner Festplatte selbst gesungen zu haben.“
    Twitter: @FR31H31T

  2. Du meinst wohl „kaum mehr zurechnungsfähig“. ;-)

    Ansonsten: Was wäre daran so schlimm, wenn es eine Demo pro Urheberrecht wäre?

  3. Mir geht eigentlich die ganze GuttenGel-Debatte irgendwo vorbei wenn ich daran denke dass wir noch ganz andere Probleme haben (Hartz IV, Gleicher Lohn für gleiche Arbeit usw. usf.).

    meine Meinung hat sich aber schlagartig geändert als mir klar wurde dass die Uni „Buyreuth“ mit im Sumpf steht. Gesponsort oder nicht aber mir bleibt ein unheimliches Geschmäckle wenn ich sehe dass ein Unternehmen einen Lehrstuhl sponsort an GuttenGels ehemaliger Fakultät und das Sponsor-Unternehmen genau das Unternehmen ist in dem GuttenGel an leitender Stelle sitzt. Und dann gibt es eben ein „Suma cum laude“, Zufall?

    „Schuft wer böses“ dann denkt wenn die Uni sich des GuttenGel-Problems dadurch entledigt, dass es die Dr.-Würde gem. Verwaltungsverfahrensgesetz zurücknimmt und damit ein Regierungsmitglied „rettet“. Richtigerweise MUSS die Promotionsordnung angewendet werden und das auch wenn ein Regierungsmitglied betroffen ist. Sollte das nicht der Fall sein, dann drängt sich einem der Eindruck auf dass man in Bayern machen kann was man will, man kann Leute über den Haufen fahren und bleibt ungeschoren, man kann am Verschleudern von Steuergeldern bei der HypoAlpeAdria beteiligt gewesen sein und „flüchtet nach Brüssel“ und man kann grosse Teile seiner Diss. mittels Copy&Paste zusammenklauben und wird danach „weichgespült notgelandet“.

    Wer wird es danach wagen einen Jugendlichen der Hauswände mittels Graffity „verziert“ zur Verantwortung zu ziehen?

    Und wenn die Staatsanwaltschaft „abwartet“ obwohl eine Anzeige vorliegt, dann fragt man sich ob das Postulat der „Bindung an Recht & Gesetz“ für gegelte Politiker zeitweilig ausser Kraft gesetzt worden ist.

    Und es kommt einem Anatole France in den Sinn, „Das Gesetz in seiner majestätischen Gleichheit verbietet Arm und Reich zugleich zu nächtigen unter den Brücken von Paris und Brot zu stehlen.“

    Und sollte dann noch jemand auf den Trichter kommen und auf andere „undemokratische Länder“ zeigen und sich über „politische Prozesse“ gegen Oligarchen aufzuregen, dann frage ich mich was ist das anderes als das was man uns im Moment hier im kleineren und netter anzusehenden Maßstab vorführt.

  4. Die causa Guttenberg verdeckt das eigentliche Problem: Die Rechts“wissenschaft“ hierzulande besteht praktisch nur aus Zitieren und Wiederkäuen. Das einzige was zählt ist die Anzahl der Fundstellen. Etwas eigenes Schreiben, was voher noch nie jemand geschrieben hat, gilt als zutiefst unwissenschaftlich und verpöntEin ehrlicher Jura-Prof, der viele Lehrtätigkeiten im Ausland hatte und entsprechend andere Blickwinkel auf die deutsche Rechtswissenschaft erhielt, hat genau diese Tatsache bemängelt, dass die Deutschen sich völlig hinter ihren Fußnoten verstecken. Und wenn eine Arbeit fast nur noch aus Fußnoten und Zitaten besteht, dann ist die Gefahr von Weglassen und Schlamperei natürlich viel größer als, wenn man etwas eigenes/neues kreiert.

    In der Rechts“wissenschaft“ findet man niemals (!) – also weder in Aufsätzen, noch in Monographien, Sammelwerken oder Lehrbüchern – Anführungszeichen. Das ist bei soviel Zitiererei eigentlich nicht möglich. Es sei denn man nimmt es nicht so genau mit dem Zitieren. Das ganze hat wohl in der Vergangenheit damit angefangen, dass längere Passagen aus Urteilen in die Literatur 1:1 übernommen wurden – ohne sie als Zitate zu kennzeichnen. Der Grund dafür dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass Urteile gemeinfrei sind und man deshalb nichts zu befürchten hat, wenn man sie einfach abschreibt. Daraus haben sich in der Rechtswissenschaft dann wohl die berüchtigten Zitierkartelle gebildet. Besonders anschaulich, sind diese Zitierzirkel bei den Lehrbüchern und juristischen Kommentaren, die praktisch alle gegenseitig voneinenader abschreiben.
    Würde man jede juristische Dissertation wie die von Guttenberg auseinandernehmen, man würde in mehr als der Hälfte von ihnen die gleichen Fehler finden wie bei Guttenberg. Der Fehler steckt also im System bzw. die meisten Juristen sind kleine Guttenbergs.

    Ich finde es daher sehr gut, dass sich eine Plattform wie plagipedia gebildet hat, die auch andere – insbesondere aber juristische – Dissertationen unter die Lupe nehmen wird. Ich werde mich daran auch beteiligen. Vielleicht ist der Fall Guttenberg der Anfang einer großen Krise der Rechtswissenschaft… Die harschen Reaktionen von Prof. Oliver Lepsius lassen zumindest erahnen, dass mit Guttenberg einer der ihren ins Mark getroffen wurde und es schon die Runde macht, wer der nächste Abschusskandidat ist, was an sich schon recht vielsagend ist.

  5. Eigentlich hauen uns solche Meldungen gar nicht mehr um, da sie Alltag geworden sind. Andere Länder demonstrieren gerade ihre Regierung vom Thron und hier gibt man sich mit höflichen verbalen Ohrfeigen ab und fordert die Niederlegung des Amtes. Was im Wahnsinn des Irrsinns auch immer gefordert wird mit dem Wissen das es Lippenbekenntnisse bleiben und man sich händeschüttelnd hinter den Kulissen wieder begegnet, ist uns auch ebenso bekannt. Und nun?

    http://waschtrommler.de/2011/02/24/der-seltsame-fall-des-dr-guttenberg-und-minister-karl/

  6. Als jemand, der sich für das Mediengeschehen interessiert:

    Ist das BR-Interview mit Professor Oliver Lepsius gefaket? So ungeheuer deutliche Worte von einem Vertreter einer CSU-Uni in eine CSU-Kamera? (Ulrich Wilhelm [CSU] übernahm 2011 die Intendanz des Bayerischen Rundfunks.)

    Oder Taktik vielleicht? Wir erbrechen uns mal richtig in einem Sender der ARD, aber dann muss auch mal Ruhe sein?

  7. @tharben: Erstens mal ist die Wissenschaft unabhängig in unserem Lande, zweitens hat ein deutscher Professor nun einmal Gewicht und drittens ist doch daran gar nichts zu beanstanden. Über Fakten muss man nicht diskutieren, wer es trotzdem tut, macht sicht lächerlich.

  8. Eins verstehe ich nicht –
    wieso holt er nicht die BW aus Afghanistan zurück und aus Dankbarkeit stürmen die glücklichen Soldaten den Reichs.., äh, Bundestag und der Oberpfälzer Landadelige wird zum Kaiser ausgerufen. Die deutsche Justiz bereitet im Schnelldurchgang die passenden Gesetze dazu (incl. Generalamnestie für alle begangenen und zuküftigen Straftaten und/oder Gesetzesvergehen auf Lebzeiten) die von IHM huldvoll angenommen werden.
    Die Heimatfront wäre Stolz auf ihn und er wäre der beliebteste Deutsche der Welt!
    Oder?

  9. @Rebentisch (#21)

    Erstens mal ist die Wissenschaft unabhängig in unserem Lande

    so unabhängig wie im folgendem Beispiel?

    Zwischen 1999 und 2006 seien für einen neuen Lehrstuhl an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth insgesamt 747 764,36 Euro überwiesen worden, bestätigte die Rhön-Klinikum AG dem Tagesspiegel. Guttenberg saß von 1996 bis 2002 im Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG, seine Familie hielt dort bis 2002 ein dickes Aktienpaket.

    http://www.tagesspiegel.de/politik/750-000-euro-fuer-die-uni-bayreuth/3879402.html

  10. Eine Google-Suche auf dieser Webseite: Suchbegriff \Geistiges Eigentum\. Was findet man wohl?

    > Der Kampfbegriff Geistiges Eigentum ist falsch

    > Nochmal: in Deutschland gibt es _kein_ “geistiges Eigentum”.

    > dass man darüber streiten kann, ob es Geistiges Eigentum überhaupt gibt

    > Geistiges Eigentum ist “Fehler des Kapitalismus”.

    > “Geistiges Eigentum ist ein dummer Begriff

    > EU will mal wieder Geistiges Eigentum stärken

    > das Problem ist dass Sascha Lobo an geistiges Eigentum glaubt

    > Ich halte s.g. “geistiges Eigentum” für nicht existent.

    usw. usf.

    1. @Suppenkasper: Nur weil man den Kampfbegriff „geistiges Eigentum“ ablehnt, heisst das nicht, dass man sämtliche Urheberpersönlichkeitsrechte abschaffen will.

  11. Das deutsche Rentensystem, das Gesundheitssystem und vermutlich bald auch der Euro fliegen Euch um die Ohren – und das deutsche Bildungsbürgertum steckt Schuhe auf einen Zaun, weil ein Minister abgeschrieben hat …
    Würde ich nicht „Asyl“ in der erfrischend bodenständigen Schweiz geniessen, ich würde Angst bekommen vor Euch und Eurer eifernden Perspektive durch ein Astloch.

  12. Könntet ihr bitte auch den Termin für nächste Woche publik machen. Da ich nicht bei Facebook erfasst bin, habe ich erst zwei Stunden vor Beginn von der Demo hier davon erfahren. Gerade noch rechtzeitig! :)

  13. Höre ich das richtig, das Markus B. den Interviewer gemacht hat? Warum hat er Lepsius nicht gefragt, wie die Doktorarbeit überhaupt in Bayreuth durchkommen konnte? Lepsius schwafelt davon, dass die Uni „solide“ reagiert hätte. Genau das wird doch von vielen bezweifelt.

    Siehe auch die Kommentare auf YouTube. Z.B.:
    „Irgendwie kommt es mir vor als leide dieser Prof. auch unter Wahrnehmungsstörungen. Spricht er doch von „wir haben aufgedeckt“.

    Ich denke, wenn die Uni meint, sich mit solchen retorischen Meisterleistungen (Patchwork-Plagiat) aus dem Fokus zu nehmen, hat sie sich geirrt.

    Die Uni verhält sich zur Zeit genau so wie KTzG:

    Nur zugeben was unbedingt sein muss. Es wurden Fehler gemacht. Böser Betrüger…

    Ich bin inzwischen fast überzeugt, dass die Uni auch mindestens eine Leiche im Keller hat.“

  14. was ist denn nun eigentlich volkes meinung ?
    was das boulevard offeriert
    oder doch „netzes“ stimme ?
    eines muss man dem baron lassen :
    er könnte sich zum prüfstein medialer meinungshoheit erweisen.

    buddel

  15. Liebe Kommentar-Schreiber,
    seid doch so nett und verzichtet in Zukunft
    auf Direkt-Verlinkungen zur BILD-Zeitung.

    Ein einfacher Link ohne Erklärung des Inhalts,
    wird von 90% der Leser angeklickt, was dazu führt,
    dass Bild dadurch zahlreiche zusätzliche Besucher
    erhält und somit durch Werbung auf der Seite
    noch mehr Geld verdient.

    Macht das also bitte nur in Ausnahmefällen.

    Ansonsten genügt es den Inhalt zu erklären,
    einen Screenshot zu machen oder auf andere
    Publikationen zu verlinken, wo die Geschichte
    meist schon kommentiert wurde (wie z.B.
    auf den Seiten von BildBlog.de)

  16. @oskar (42)

    wer jetzt? gaddafi oder guttenberg?
    ich muss zugeben, dass es mir schwerfällt, denjenigen von den beiden auszuwählen, der mit größerer festigkeit an seinem amte klebt. hier ist auf jeden fall potential für überraschungen.

  17. Kompliment zur Aktion, der Mensch tut wirklich weh. Und jedes Land hat was besseres verdient. Für mich läuft der Hauptmann von Köpenick, wie viele andere „Eliten“ auch, unter Asozial und Spaß dabei. Hier als CDU-Plakat :-) http://bit.ly/hgCSre
    Kompliment natürlich auch an das ganze Blog hier!

  18. Zwei Wochen noch, dann ist Muttis Liebling weg vom Fenster.

    Das Machwerk besteht aus 70% Kopien, wobei der Großteil nicht gekennzeichnet ist. Dann kommt erst die eigentliche Doktorarbeit: Die Zusammensetzung. Lustige Texte, reduziert auf ein paar Seiten. Fertig ist der Lack.

    Der Doktorvater hat sich mittlerweile abgeschottet, fühlt sich gedemütigt, ruiniert. Kein Wunder.

    Was die Uni betrifft, so sollte man einen Blick auf Papa werfen, der immer wieder gerne Geld überweist für Lehrstühle und dergleichen. Summen, bei denen es uns Otto Normalverbrauchern die Tränen in die Augen treibt.

    Der arme Junge. Ich spendiere mal eine Runde Mitleid.

    Er tritt nicht zurück?
    Dann wird er eben zurückgetreten.

    Elfi

  19. Auf tagesschau.de steht in einer Mini-Box

    EILMELDUNG

    Guttenberg vor Rücktritt

    Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg legt nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios noch heute sein Ministeramt nieder.

  20. Selbst als ehemaliger Gastlektor in Deutschland bin ich als Ausländer wenig bekannt mit den deutschen Gepflogenheiten. Über ein Zitat (BZ) habe ich mich trotzdem sehr gewundert:
    >>“Es ist eine Dreistigkeit ohnegleichen, wie er honorige Personen der Universität hintergangen hat“, sagte der Nachfolger von Guttenbergs Doktorvater an der Universität Bayreuth, Oliver Lepsius.”<<
    Ich halte das eher für ein Ablenkungsmanöver. Denn die Verantwortung der Universität Bayreuth in dieser Affäre ist außerordentlich groß. Der Herr Baron wurde ja summa cum laude doktoriert. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, dass eine mit Heftklammern versehene Raubkopie von u.a. Erstsemestlerarbeiten, Journalisten und sogar eigenen Beamten die Einheitlichkeit besitzt und die erfrischende Neue Sicht vermittelt, die eine solche hohe Bewertung rechtfertigen sollte. Wer versuchen will, das zu erklären, kann wie ich fürchte nur in Betracht ziehen, das Abstammung, Ehe, und vielleicht vor allem die prominente Mitgliedschaft der CSU eine schwerwiegende Rolle gespielt haben. Ich weiß, das ist ein schwerer Vorwurf. Ich wäre denn auch froh, wenn eine andere Erklärungsmöglichkeit herangetragen würde. Interessant ist vielleicht auch die Frage, ob eine Mitgliedschaft der CDU zum gleichen Ergebnis geführt hätte.

  21. …vielleicht auch ein bisschen Sündenbock?

    Zum aktuellen Thema „Universität Bayreuth erkennt zu Guttenberg den Doktorgrad ab“
    kann man sich einem direkten Feedback an entsprechender Stelle nicht verwehren Das sollte jeder tun!

    Die Haltung der Uni – Bayreuth (vertreten durch Universitätspräsident Prof. Dr. Rüdiger Bormann) und dessen in den Medien abgegebene Stellungnahme erscheinen
    in diesem Zusammenhang selbst als sehr fragwürdig und unglaubwürdig.

    Dafür gibt es nur zwei Erklärungen: Entweder hat das damalige legitimierte Gremium, welches diese Dissertation zu beurteilen
    und zu bewerten hatte, in seiner Funktion „gepennt“ oder es liegt diesem Ergebnis eine „Kumpanei oder Klüngelei“ zugrunde.
    Beides wäre untragbar und nicht entschuldbar.

    In diesem Fall trägt die Universität Bayreuth Mitverantwortung an diesem ungesetzlichen Vorfall. Das „unschuldige“ und richterliche Auftreten der Uni ist mit Wissen dieser Tatsache eine Unverschämtheit.

    Hierzu ist eine Stellungnahme gegenüber der Öffentlichkeit überfällig!

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.