England: Polizei verhaftet DDoS-Beteiligte

Die Metropolitan Police hat heute Morgen in England 5 Personen zwischen 16 und 25 Jahren verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, sich an den DDoS-Attacken auf Visa, MasterCard, und Paypal beteiligt zu haben, die als Reaktion auf deren Blockade von Zahlungen an Wikileaks stattfanden. Der Guardian zitiert Scotland Yard:

This investigation is being carried out in conjunction with international law enforcement agencies in Europe and the US.

Interessant, mit was für übertriebenen Kräften da ermittelt wurde.

Ich bin sehr gespannt, ob und wie Anonymous darauf reagieren wird. Dem Holländer, der bereits im vergangenen Jahr verhaftet wurde, kam ja wenig Unterstützung zuteil.

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8 Ergänzungen

  1. Hmm, wie lautet denn die Anklage?
    Das würde mich mal interessieren, zumal ich in meiner Abschlussarbeit zum Ergebnis gekommen bin, dass (speziell bei Prefix-Hijacking, womit auch DoS möglich ist) keine zentrale internationale Behörde existiert, welche die Strafverfolgung so einfach aufnehmen kann, zumal es im selben Land zu aller erst sein müsste. Wenn eine internationale Behörde ermittelt, auf welchem Gesetz dann? das lokale? oder „internationales“? oder das Gesetz des Landes in dem die Behörde ihren Sitz hat?

    Gibt da interessante Dokumente über internationales Recht und Cyberattacken, von Experten wohlgemerkt. Und die kamen zu keinem Schluss der eine so schnelle Handhabe ermöglicht wie dieser Bericht vermittelt.
    Desweiteren ist kein (materieller) Schaden entstanden.

    1. @ Apo: Der Guardian schreibt:

      The so-called DDoS attacks, which bring down sites by bombarding them with repeated requests to load web pages, are illegal in the UK under the Computer Misuse Act and carry a maximum fine of £5,000.

      Kann ich so erstmal nur wiedergeben.

  2. JETZT noch? Wochen danach?

    Man muss doch mal die Kirche im Dorf lassen, oder?

    Dieser Aufwand ließe sich allenfalls bei Terrorverdächtigen, mit Bad-Will sogar noch bei erwerbsmäßigen Betrügern rechtfertigen – aber eine unkonventionelle Protestform?
    Entschuldigung, das ist mir zu hoch.

  3. Kann eigentlich nur sein, dass das wie auch in Holland Leute waren, die zum Zweck der dDoS ein Botnet betrieben haben. Das ist tatsächlich strafbar genug für so eine Aktion, wenn auch nur gerade so.

    Von anonymous darf man da nichts erwarten. Das ist wie bekannt keine hierarchische Struktur und keine finanzstarke Organisation mit Anwälten. Die einzige Verbindung besteht in den gemeinsamen Aktionen und jeder handelt auf eigene Verantwortung.

  4. @Benedikt Matthes: Wochen danach? Wann denn sonst? Straftat wird begangen, Ermittlungen werden aufgenommen, Beweise sichergestellt, Verdächtige ermittelt. Wenn potentieller Täter identifiziert ist und genug Beweise vorhanden sind, wird Haftbefehl erlassen, eine Verhaftung durchgeführt. Und die Staatsanwaltschaft erhebt dann Anklage.

    Wie lang sollte denn sowas dauern? Stunden?

  5. „Computer Misuse Act“ gefällt mir
    Wenn sich Supporter damit nur gegen dämliche Anfragen wehren könnten

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