Timeline der Einstellung von Facebook zu Datenschutz

Die Electronic Frontier Foundation hat in einer Zeitleiste aufgelistet, wie sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre die Einstellung von Facebook zum Thema Datenschutz / Privatsphäre der eigenen Nutzer verändert hat: Facebook’s Eroding Privacy Policy: A Timeline.

Das beginnt 2005 mit:

No personal information that you submit to Thefacebook will be available to any user of the Web Site who does not belong to at least one of the groups specified by you in your privacy settings.

Und endet vorläufig mit:

When you connect with an application or website it will have access to General Information about you. The term General Information includes your and your friends’ names, profile pictures, gender, user IDs, connections, and any content shared using the Everyone privacy setting. … The default privacy setting for certain types of information you post on Facebook is set to “everyone.” … Because it takes two to connect, your privacy settings only control who can see the connection on your profile page. If you are uncomfortable with the connection being publicly available, you should consider removing (or not making) the connection.

Während in den Anfangszeiten (zumindest in den Verlautbarungen) die Kontrolle der Nutzer über ihre eigenen Daten im Vordergrund stand, hat man im Laufe der Zeit diesen Weg vollkommen verlassen.

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15 Ergänzungen

  1. hmmm…..kannst Du dich an den Werdegang des OS Windows erinnern – gab es da jemals solche Debatten ? Um ALexa, den MS-Diensten, die sich unerlaubt Daten über den Nutzer ermächtigen, der Verdacht, Microsoft habe den User nicht in der EULA darüber informiert ?

    Ich kann mich nicht daran erinnern, schon deshalb, weil ich mehr im Netz nach News gucke als Blödzeitung zu lesen. Ist vielleicht nicht gut gewesen. Aber ausser auf C’T oder Chip fand ich sicherlich nichts.

    Was ich damit sagen will ist, dass hier eine Show veranstaltet wird. Es handelt sich bei beiden um US-Produkte. Auch bei Google, klar.
    Nur, hat jemals ein Politiker sich beklagt, dass ihm zu Ohren gekommen sein, wie die Redmonder sich heimlich Daten abgreifen? Okay, wie man sich da schützen kann, ist seit Jahren hinterlegt und kann mit Winfaq korrigiert werden. Trotzdem, wer da Auskunft bekommen will, in Redmond, wird nicht viel erfahren. Als frage man den CIA.

    Facebook hat auch seine Bestimmungen. Nur sind die basierend auf dem Gesetz von Delaware. Gerade deshalb kann und will ich dies nicht akzeptieren, da ich kein Anwalt des US Rechts bin und dies für mich hier – gerade und auch weil alles an Daten in die USA gelangt – nicht eindeutig und klar ist.

    Was mir gerade noch in den Sinn gekommen ist, das es sich um eine Art – wie damals bei der Erklärung Googles wegen der Datendienste und dem Speichern des Nutzerverhaltens – „Regierungsauftrag“ zur Übermittlung von Userdaten und deren Verhalten im Netz handelt. Also kann Facebook dagegen wohl nichts anders tun als wie Google mitzuziehen. Aber vielleicht täusche ich mich ja wieder…wie so oft….und habe dann doch recht…hehe

  2. meine güte, dieses gewese um die agbs. leute: augen auf: das sind private wirtschaftende unternehmen, die können uns kunden als vertragspartner das vorsetzen was sie wollen und sie wollen das, was ihnen am meisten bringt und sie werden ihren gerichtsstand danach wählen, wo sie das am besten aufbauen können was ihnen am meisten bringt. und: wir als kunden können schlucken oder nicht. ja: wir können auch nein sagen. (sagen die zumindest)
    die alternativen heißen: alternative netzwerke, da kann doch gern jemand was gründen und das mit einem guten marketing so groß ziehen, dass es eine ernste konkurrenz zu den großen ist. kostenfrei, werbefrei, datenschutzrechtlich sauber, kindersicher, politisch und ökologisch korrekt usw. oder hat da zufällig niemand zeit zu?
    das internet ist leider fast ausschließlich eine rein privatwirtschaftliche veranstaltung und kein offenes sozialzentrum.

    1. @levin: Klingt, als solle man sich damit abfinden? Klar, muss man sich nicht sonderlich wundern, aber man muss es auch nicht gut finden.

      Außer schlucken oder „nein“ sagen gibt es noch die Möglichkeit, es öffentlich zu machen und Druck dagegen aufzubauen – genau das wird hiermit getan.

  3. Wenn mir irgendwann mal jemand begegnet, der deswegen rumheult werde ich ihn gnadenlos auslachen.

    @levin FULL_ACK

    @Leimking vielleicht hätte die EFF parallel eine Timeline verfassen sollen mit welchem Maßnahmen seit Jahren versucht wird „Druck“ aufzubauen. LÄCHERLICH!

  4. Ich finde die neuen Datenschutzbestimmungen von Facebook schon in Ordnung. Bisher haben die von mir eh‘ nur erfahren, was ich öffentlich sichtbar haben wollte, jetzt, wo sie mehr oder weniger offen verhaltens- und ortsabhängige Daten gewinnen -und verkaufen- wollen, bekommen sie genau die Daten, die sie verdienen.
    In Zukunft werde ich halt nur noch die Bekanntschaft von Leuten namens Hans suchen, Strassenschilder und Topfpflanzen als meine Freunde „markieren“…
    BTW: Weiss irgendjemand, ob und wo es öffentliche Telefonbücher als LDIF gibt? Land und Sprache egal, der „Freundefinder“ wird schon wissen, wohin damit :)

  5. Ich finde das rumgehacke auf FB nicht gut. Mir gefällt Facebook und habe viel Spaß dort. Niemand ist gezwungen, dort mitzumachen. Hat eure Generation nicht mitbekommen, dass wir anders mit unseren Daten umgehen?

  6. @marcot

    Das hat doch gar nichts mit deiner oder meiner Generation zu tun. Ich bin gerade im besten Studentenalter und gehöre eigentlich genau zur Zielgruppe von Facebook und StudiVZ. Wahrscheinlich bin ich sogar in deiner Generation.

    Deshalb will ich mal kühn von unserer Generation reden und behaupten, dass der Großteil unserer Generation

    a) keine Ahnung von Datenverarbeitung, Statistik und den ganzen blöden Mathekram hat…

    b) vergisst, dass es nicht in ihrer Hand liegt zu entscheiden, ob sie etwas zu verbergen hat oder nicht. Es kommt auf die Interpretation und den Kontext an, in den eine dritte evtl. mächtigere Person/Behörde/Institution die Daten stellt.

    c) große Augen macht, wenn man ein paar „persönliche“ Daten aus Facebook entnimmt, in ein Excel-Sheet packt und es dann jeweils per Massenmail verteilt.

    d) …

    Steile Thesen, ich weiß. Aber vielleicht sollte man einfach in die Vergangenheit schauen, dann sind es eigentlich keine Thesen mehr, sondern bewiesene Tatsachen.

  7. Ich bin selbst bei Facebook. Privat und durch den Job.

    Jedoch ist die ganze, ich nenne es mal, rumheilerei wirklich nervig.

    In jeglichen Änderungen der AGBs und Nutzerrichtlinien wurde auf alles hingewiesen. Wer seine Daten nicht öffentlich preisgeben will, der lässt es halt einfach. Als Betreiber einer solchen Website steht es mir zu mein Angebot so zuverpacken wie es mir lieb ist. Das ist Fakt. So funktioniert jede Website und jedes Unternehmen. Wenn ich durch meine „neuen Richtlinien der Weitergabe von Daten an Dritte“ eben 80% der Nutzerschaft verlieren, habe ich halt falsch oder schlecht gewirtschaftet.

    Wenn jedoch alle damit einverstanden sind, oder besser gesagt: meckern und unzufrieden sind, die Seite aber weiterhin besuchen und wie wild nutzen, habe ich was richtig gemacht.

    Wenn man sich die Neuanmeldungen der letzten Monate anschaut brauch man nicht lange überlegen, welchen Weg Facebook geht. 8% Wachstum in Deutschland in 1 Monat. Das entspricht ca. 600.000 NEUE User.

  8. Mag sein, dass Facebook wirtschaftlich korrekt handelt. Das tun sicherlich auch Banken, die auf Kosten anderer Ramschpapiere verkaufen und ihr Unternehmen dadurch mit Geld beschenken. Aber richtig ist es dadurch noch lange nicht.

    Und ganz ehrlich (weil du auf die AGBs verwiesen hast)… Hast du die bei deiner Anmeldung durchgelesen? Oder bist du wirklich der Meinung, dass der überwiegende Teil der neuen und vermutlich sehr jungen Nutzer überhaupt versteht was in den AGBs steht, geschweige denn sie gelesen hat? Wenn du gut über die Praktiken von Facebook (und anderen sozialen Netzwerken, bzw. auch ganz anderen Datensammelstellen) bescheid weißt und damit einverstanden bist, dann ist das in Ordnung. Das ist dann die Entscheidung jedes Einzelnen. Aber man sollte langsam einsehen, dass man seine Nutzer ganz offen aufklären sollte. Nicht in AGBs, die über 100 Seiten juristische Formulierungen enthalten, sondern über ehrliche Informationen. Z.B. so:

    \Hallo lieber neuer Nutzer von Facebook. Es ist schön, dass du dich anmelden möchtest. Aber bedenke bitte, dass wir deine Daten speichern, auswerten und auch an andere weiterverkaufen werden. Denn von irgend etwas müssen wir unsere Dienstleistung finanzieren. Dazu gehört alles, was du uns preisgibst, dein Name, deine Telefonnumer und Anschrift, deine Hobbies und Fotos und Meinungen. Wenn du das in Ordnung findest, dann begrüßen wir dich hiermit herzlich in unserem Netzwerk.\

    Daher finde ich es richtig, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird. Und es besteht zudem noch ein großer Unterschied zwischen überwiegend anonymen Daten (ok, IP-Adresse ist nur teilweise anonym), die Google fleißig über ihr Nutzerverhalten sammelt, oder ob dein Name, deine Anschrift und Telefonnummer, sowie der Name, die Anschrift und die Telefonnummer aller deiner \Freunde\ weitergegeben wird.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.